Roerich-Gesellschaften

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Die Roerich-Gesellschaften („Agni Yoga“, „Lebendige Ethik“)

Charakteristikum: “Agni Yoga“ ist eine okkultistisch-antichristliche Glaubenslehre. Wegen ihres intensiven negativen Einflusses auf die Psyche des Menschen ist sie äußerst gefährlich.

Aktivitäten: Die Roerich-Gesellschaften üben einen starken Einfluss auf diverse kulturelle und ausbildende Staatseinrichtungen aus. In vielen Ländern, vor allem in Russland, lassen sie sich zahlreich als öffentliche, kulturelle und ausbildende Zentren registrieren. Die Okkultisten, die sich hinter der Maske der kulturellen Aufklärung verstecken, drängen aktiv in säkulare und staatliche Einrichtungen, darunter auch ins Ausbildungssystem, wodurch das Gesetz über den säkularen Charakter der Ausbildung verletzt wird. So wurde in hunderten Schulen in Russland obligatorischer Unterricht in „Agni Yoga“ und Okkultismus eingeführt.

Geschichte der Sekte: Die Geschichte der Entstehung und Verbreitung der Sekte ist mit den Namen von Nikolaus Roerich und seiner Ehefrau Helena verbunden. Mit den Studien der Theosophie von Blavatsky mitgerissen, verbrachten sie lange Zeit in Tibet, wo sie „enge Verbindung“ mit den „Herren von Schambala“ aufnahmen. Während ihren missionarischen Reisen verbreiteten sie diese okkulte Lehre in vielen Ländern der Welt, einschließlich Russland.

Diese Bewegung nutzt eine typisch sektiererische Propagandamethode: öffentlich wird etwas Populäres vorgegaukelt (z.B. Glaubenstoleranz und Treue zum Evangelium), das wahre Wesen der Doktrin aber wird vor den meisten Anhängern und Außenstehenden geheimgehalten. So empfiehlt Helena Roerich unverhohlen, in einem Brief vom 8.März 1938, zu Propagandazwecken zu lügen.

Keine der traditionellen Konfessionen in Russland hat die Roerich-Glaubenslehre akzeptiert. In Wirklichkeit haben es die Roerichs nicht geschafft, Gläubige und Theologen bzw. Hierarchen zu verbinden. Das Motto der „Einheit“ hat stattdessen zur Vertiefung der religiösen Uneinigkeit der Menschen beigetragen – es ist nur eine Weitere unter Dutzenden religiöser Bewegungen entstanden, die allen Anderen gegenüber ziemlich feindselig eingestellt ist.

Doktrin: Alle Weltreligionen seien dadurch entstanden, dass die „Kräfte des Lichtes“ (bzw. die „Herren des Kosmos“, die „höchsten Geister“, die „große Bruderschaft“, die „Mahatmas des Ostens“ usw.), indem sie der Menschheit auf dem Wege ihrer Evolution helfen wollten, der verirrten Menschheit ihre Vertreter gesandt hätten, welche den Menschen Teile der „größten Weisheit“ offenbarten und zu den Begründern der Religionen und der philosophischen Schulen geworden seien. Also enthalte jede Religion gewisse Teile der „Wahrheit“, und solche gebe es auch in Hexerei, Magie und Astrologie; die Theosophie sei die ganze Wahrheit.

Unter Mahatmas werden in der von den Eheleuten Roerich dargelegten Agni-Yoga-Lehre spirituelle Lehrer verstanden, die über okkulte Kräfte verfügen und an der „spirituellen“ Evolution der Erde teilnehmen. Sie wohnen angeblich in Shambala im Himalaya. Die Agni-Yoga sei durch diese Lehrern offenbart worden.

Die offensichtliche Tatsache, dass die Glaubenslehren vieler Religionen einander in ihren Grundlagen widersprechen (zum Beispiel beruhen Hinduismus und Buddhismus auf einem Pantheismus von einigen Zehntausenden von Göttern und Götzen und dem Glauben an die Reinkarnation, während Christentum und Islam keine Reinkarnation annehmen; das Christentum sieht Gott als Einheit in Drei Personen und Christus als die Zweite Person der Göttlichen Trinität an, während der Islam dies verwirft usw.) wird von Theosophen dadurch erklärt, dass alle Anhänger der modernen Religionen von den ursprünglich offenbarten Lehren abgewichen seien und die wichtigsten okkulten Wahrheiten verloren hätten; was sie dagegen bewahrten, seien nicht-okkulte Wahrheiten. Da die Theosophen aber über das „wahre Wissen“ verfügten, wüssten sie genau, was Buddha den Buddhisten, Moses den Juden, Christus den Christen und Mohammed den Muslimen verkündet habe, und nun sei die Zeit gekommen, den modernen Menschen davon zu berichten.

Die von der Roerich-Familie angekündigte äußerste Glaubenstoleranz widerlegt sich in Wirklichkeit selbst durch den Inhalt ihrer Lehre. Die „Lebendige Ethik“, die die Präsenz von Elementen der „einen Weisheit“ in allen Religionen postuliert, erkennt am Ende noch nur sich selbst als „wahren Weg“ an. „Es gibt nur eine Hierarchie des Lichtes, und sicherlich ist diese Hierarchie eben die Trans-Himalayische Hierarchie“, schreibt Helena Roerich. Das Christentum sei eine „falsche Lehre“ und die Kirche eine „Quelle der Verweslichkeit“. In den Briefen von Helena Roerich und im „Agni Yoga“ finden sich ähnlich harte Urteile über Islam, Judaismus, Buddhismus, Hinduismus und Lamaismus. Nach Roerichs seien alle historisch existierenden Glaubenslehren der Menschheit „nicht reparabel“ und müssten durch die Theosophie ersetzt werden.

Entgegen den Verkündigungen über Glaubenstoleranz und Vereinigung konnten die Roerichs und ihre Nachfolger nicht einmal in den ihnen geistlich nahestehenden okkulten Praktiken und Theorien volle Solidarität finden. „Auch Steiner [ein bekannter Theosoph] ist am Ende des Lebens vom Wege des Lichts abgewichen, und sein Tempel wurde durch einen tödlichen Strahlen vernichtet.“ Alexander Klizovsky, Lieblingsschüler von Helena Roerich, äußerte sich über Steiner wie folgt: „Die westliche Welt glaubt daran, dass Christus der Eine Sohn des Einen Gottes ist. Auch diesen Irrtum übernahm Steinermit voller Überzeugung.“

Das Anschauungssystem des Roerichianismus ist, wie der Okkultismus generell, entgegen Vergewisserungen doch religiös, da es sich als Lehre ausgibt, die die Lehren aller anderen Religionen verbinde und sowohl seinen eigenen Kult als auch eigene okkulte „Mysterien“ habe.

Die Bücher des „Agni Yoga“ enthalten keine klar ausgeprägten Postulate. Die Lehre wird außerhalb dieser Bücher verbreitet, welche wiederum daraufhin angelegt sind, bei den Menschen ein bestimmtes Denkmodell zu etablieren und ihr gesamtes Weltanschauungssystem allmählich zu verändern. Der Stil dieser Bücher versetzt den Leser unvermeidlich in einen Zustand erhöhter Suggestibilität, stimmt ihn ein auf die Überzeugung von der Haltlosigkeit der traditionellen Weltanschauungen, suggeriert das Gefühl eigener Unwichtigkeit und Hilfslosigkeit sowie der Priorität der Interessen der „Großen Bruderschaft“ über alles andere. Der Einfluss dieser Lehre auf die Psyche ist manchmal so groß, dass Menschen, welche diese Belastung nicht aushalten, da sie die spirituellen Werte, die ihnen als Stützen gedient haben und in denen sie erzogen wurden, und häufig auch ihre Selbstachtung verloren haben, mit unerfreulichsten Diagnosen in psychiatrischen Kliniken landen.

Offiziell verkünden die Roerichianer, wie viele okkultistische Gruppen, sie seien Christen, und die christlichen Werte und Begriffe stünden ihnen sehr nah. In Wirklichkeit aber sind all diese Lehren nicht nur nicht-christlich, sondern antichristlich. Die äußere Ähnlichkeit mit dem Christentum ist rein oberflächlich. Grundlage des Inhalts der Lehre ist häufig das komplette Gegenteil der grundlegenden Postulate des Christentums. Betrachten wir am Beispiel der „Lebendigen Ethik“ von Roerich die wesentlichen Widersprüche, die zwischen Christentum und den okkultistischen Anschauungen existieren.

  • Christen bekennen, dass es den Einen Gott gibt – das spirituelle, nicht-materielle, körperlose, bewusste, rationale und spürende Dasein – DER nach seinem Willen die ganze Welt, sowohl die sichtbare als auch die unsichtbare, erschaffen hat. Die Bibel spricht über Gott den Schöpfer. Wie ein Dichter ein Poem schreibt, erschafft Gott die Welt und unterscheidet sich von der von IHM erschaffenen Welt. Die okkulte Theosophie der „Agni Yoga“ behauptet, dass die Welt und das Absolut eins seien und Gott als Person gar nicht existiere. „Was Gott selbst betrifft, können wir IHN nicht als ewig oder endlos oder selbstseiend betrachten. Bei der Präsenz der Materie, deren unwiderlegbaren Eigenschaften und Qualitäten uns völlig bekannt sind, gibt es für IHN keinen Platz. Mit anderen Worten glauben wir nur an die Materie, Materie als sichtbare Natur, und die Materie, die sich in ihrer Unsichtbarkeit als unsichtbarer und überall anwesender Proteus ähnelt“ (Brief von H. Roerich vom 12.9. 1934). „Weder unsere Philosophie noch wir selbst glauben an Gott, am wenigsten an den, dessen Pronomen sich groß schreibt. Wir verneinen Gott als Philosophen und als Buddhisten“ (Die Briefe der Mahatmas, 57). Helena Roerich ist damit einverstanden: „Der Mahatma verneint die lästerliche menschliche Vorstellung von Gott als Person, er spricht dagegen. Der Mahatma verneint den Gott des kirchlichen Dogmas“ (Briefe vom 8.9. 1934 und vom 12.9. 1934).

Der Gott der okkultistischen Anschauungen ist irgendein „etwas», irgendein „Großes Prinzip“, das alles, was existiert, in Bewegung bringe. Im religiösen Leben des Menschen tritt an die Stelle des lebendigen und liebenden Gott als Person das unpersönliche, gleichgültige und blinde „Karma-Gesetz“. Die Entgeltung der Menschen für ihre Taten verrichte kein höheres Wesen, das Gott selbst ist, zu DEM gebetet werden kann, sondern ein blindes Gesetz, das weder über Herz noch Gefühle verfügt, zu dem weder gebetet noch gefleht werden kann, schreibt Klizovsky, und der Mensch kann dem Gesetz nichts geben, um von ihm mehr zurückzubekommen, er kann es weder lieben noch mit Gegenliebe rechnen. Die griechische Themis hatte den antiken Griechen gesagt, was der moderne Christ nicht weiß – nämlich, dass die Entgeltung für die Taten nicht der all-weise Herr, sondern ein blindes und zugleich rationales Gesetz verrichte. Ein religiöser Christ könne zu seinem Gott von morgens bis abends beten, er könne seine Sünden jeden Tag büßen, er können sich die Stirn aufschlagen bei seinen vielen Niederwerfungen, würde aber damit kein Jota an seinem Schicksal ändern, denn das Schicksal des Menschen werde durch seine Taten bestimmt, für die das Karma-Gesetz die entsprechende Ergebnisse bringe, die weder von Gebeten, noch von Niederwerfungen noch von der Buße abhingen. Während die Okkultisten die Ähnlichkeit ihrer Lehre mit den Heiligen Schriften der Weltreligionen behaupten, „vernachlässigen“ sie die biblischen Erzählungen über das Gebet des Räubers, der mit Christus zusammen gekreuzigt wurde, sowie auch über die Buße von Maria Magdalena und von David. Auch die evangelische Parabel über den verlorenen Sohn sagt ihnen nichts darüber, wie die Buße das Lebens des Menschen ändern kann. Ob Christus Gott mit dem blinden Gesetz, nicht mit dem liebenden Vater verglichen hat?

  • Christen bekennen, dass Gott eine Person, und, mehr noch, die Dreieinigkeit der Personen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes ist. „Agni Yoga“ behauptet, dass das Absolute weder eine Person sei noch über einen Willen verfüge. “Der Mahatma verneint und spricht gegen die lästernde menschliche Vorstellung über Gott, wie das kirchliche Dogma über IHN behauptet.“ (Brief von H. Roerich vom 8. 9. 1934) „Wenn es das Große Prinzip meine, würde ich kirchliche Redewendungen meiden. Bereits die Begriffe des Willens und des Bundes sind mit der Person verbunden und kommen daher mit der Vorstellung über ein all-umfassendes Grundprinzip zusammen.“ (Brief von H. Roerich vom 25. 1. 1938)
  • Christen bekennen sich dazu, dass „Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist“ (1 Joh 1,5), dass das Böse und die Finsternis der göttlichen Natur zuwider sind, dass die Welt nicht Gott ist und daher das Böse, das in der Welt wirkt, keine Wirkung Gottes ist; es ist der erschaffenen Welt widernatürlich. Nach der christlichen Auffassung ist das Böse die Widersetzung gegen die Ordnung Gottes, die Widersetzung gegen die Absolute Wahrheit und damit unabhängig vom Beobachter existent. „Agni Yoga“ lehrt, dass die Welt die Emanation des „Universellen Prinzips“, des „Absoluten“ sei, seine sichtbare Manifestation, und das Böse sei nicht das Böse im eigentlichen Sinne, sondern als Teil der Welt eine der Eigenschaft des „Absoluten“, im dem das Böse potentiell präsent sei; folglich sei es für die Welt natürlich. Als hänge die Einschätzung einer Erscheinung als böse oder gut davon ab, wie der Einschätzende zu ihr eingestellt ist. Wenn also etwas in der einen Sichtweise böse erscheine, dann könnte es sich in einer anderen, z.B. allgemeineren Sichtweise als gut. „Der hohe Gedanke des Ostens[???] hat das Problem der Existenz des Bösen längst gelöst. Das Eine Göttliche Prinzip bzw. das Absolute, welches das Potential alles Seienden beinhaltet und folglich alle Gegensätze, trägt in sich auch den ewigen Prozess der Entfaltung bzw. der Vervollkommnung. Die Evolution erschafft die Relativität aller Begriffe.“ (Brief von Helena Roerich vom 27. 11. 1937)
  • Christen bekennen sich dazu, dass Jesus von Nazareth der wahre Messias ist, der von den Propheten des Alten Testaments vorhergesagt worden war. In seiner Person ist Gott selbst Mensch geworden. Und was denken die Roerichianer über Christus? Klizovsky schreibt: „Es kann gesagt werden, dass das ganze christliche Nicaenum ein Irrtum ist. Keiner der Sätze des Glaubensbekenntnis über Gott den Sohn entspricht der Wahrheit; sie sind alle Ergebnisse von Phantasien und Legenden“. Helena Roerich behauptet, dass Jesus gar nicht Christus der Messias gewesen sei: „Christus war nicht dieser versprochene Messias“ (Brief vom 30. 6. 1934). Das Christentum war für sie „eine sektiererische Anschauung, dass die Menschheit von den Listen des Teufels durch die Manifestation Christi allein gerettet sei“ (3. 2. 1939). Für sie waren das „fürchterliche lästernde Erscheinungen: die fürchterliche Suggestion des Begriffes, dass der Kreuzestod Christi die Menschheit von der Ursünde gerettet habe.“ „Agni Yoga“ behauptet, dass Christus entweder gar nicht auferstanden sei oder dass es nicht die Auferstehung des Körpers, sondern nur des Geistes gewesen sei.
  • Christen bekennen sich dazu, dass Christus uns nicht durch seine Lehre erlöst hat, sondern dadurch, dass in IHM die göttliche und die menschliche Natur miteinander real verbunden und versöhnt wurden. Die „Lebendige Ethik“ dagegen behauptet: auch wenn Christus „Heiland“ genannt werden könne, habe ER die Menschen vom Nicht-Wissen nur dadurch erlöst, indem ER sie an die Gesetze der Ethik erinnerte. Für Helena Roerich ist Golgatha nur eine Illustration der Gebote, nicht der Akt der Erlösung selbst: „Wenn ER nicht gelitten hätte, wäre Seine Lehre vergessen“ (Brief vom 7. 5. 1939). Das Kreuz rette die Menschen nicht, sondern erinnere nur an einige sittliche Vorschriften. Doch nimmt die Reduzierung der Leistung des Heilands auf seine bloße Predigt dem Christentum seinen wichtigsten Inhalt und seine größte Freude – die körperliche Auferstehung Christi nach dem Tod am Kreuz, die Prototyp der allgemeinen Auferstehung der von der Sünde getöteten Welt darstellt. Das Christentum ist nicht der Glaube an ein Buch, das vom Himmel gefallen wäre, sondern an die Person und daran, was diese Person gesagt, getan und erlebt hat. Für die Kirche ist die Authentizität der Nacherzählung der Worte ihres Gründers weniger wichtig als sein Leben, welches unmöglich zu fälschen wäre. Wie viele Einfügungen, Unterlassungen und Irrtümer sich auch immer in die schriftliche Überlieferung des Christentums eingeschlichen haben mögen - im Kern bleibt es intakt, denn es gründet nicht auf dem Buch, sondern auf dem Kreuz.
  • Christen bekennen sich dazu, dass der Mensch durch seine Verdienste, Bemühungen und Werke allein das Ewige Sein nicht erlangen kann. Die Erlösung bzw. das Heil ist eine Gabe Gottes, die uns durch die Fleischwerdung, das Leiden und die Auferstehung Christi gegeben wurde. Der Mensch kann diese Gabe annehmen, indem er im Glauben sein Herz der Wirkung des Heiligen Geistes öffnet, die ihm vor allem über die Mysterien die Kirche nahegebracht wird. Dementsprechend beginnt das bewusste Leben eines Christen mit der Anerkennung des erlösenden Opfers Christi. Nach der Lehre von „Agni Yoga“ „kann niemand einen Anderen retten“ (Brief von Helena Roerich vom 7.5. 1939).
  • Christen bekennen sich dazu, dass Gott den Gesetzen der von IHM erschaffenen Welt nicht unterworfen ist und deshalb das menschliche Leben schöpferisch erneuern kann – wenn der Mensch sich diese Erneuerung wünscht. Gott kann Sünden erlassen und die menschliche Seele von den Folgen der Sünden befreien. Theosophen behaupten, dass niemand dem Menschen in der büßenden Erneuerung seines Lebens helfen könne, und dass die Folgen vergangener Taten, die „die Karma-Wirkung“ genannt sind, unabwendbar seien. „Es ist die Stunde gekommen, darauf hinzuweisen, dass der Größte Gott der Gott des unveränderlichen Gesetzes ist, der Gott der Gerechten Vergeltung, aber nicht der Willkür in der Barmherzigkeit“ (Brief von Helena Roerich vom 28. 5. 1937). „Niemand, nicht einmal der Höchste Geist, kann begangene Fehltritte vergeben, denn das würde dem Karma-Gesetz widersprechen“ (Brief von Helena Roerich vom 9. 7. 1935).
  • Christen bekennen sich dazu, dass die Religion die Verbindung des Menschen mit Gott dem Schöpfer ist, und dass die Ausrichtung der religiösen Gefühle auf jedweden anderen Gegenstand Heidentum ist. Im System von „Agni Yoga“ ist die Religion die Verbindung mit dem „Kosmos“ und den „kosmischen Hierarchien“.
  • Christen bekennen sich dazu, dass der Mensch, der nach dem Willen der Person Gottes erschaffen ist, selbst eine Person ist, und dass das persönliche Dasein des Menschen kein Nachteil ist, der zu überwinden wäre. „Agni Yoga“ behauptet dagegen, dass die „Person der Beginn der Einschränkung“ und der Mensch nicht mehr als „ein Komplex von Kombinationen“ sei (Brief von Helena Roerich vom 11. 6. 1935); das persönliche Selbstbewusstsein gilt als „Spiegel des Teufels“ (Brief von Helena Roerich vom 7. 12. 1935). Damit kommt sie zu dem Schluss, dass der Mensch, nachdem er sich auf den Weg der „Selbstvervollkommnung“ begeben habe, letztendlich seine Persönlichkeit und sich selbst als Person löschen und sich im unpersonalen „Nirwana“ auflösen müsse.
  • Christen bekennen sich dazu, dass der Körper ein prinzipiell wichtiger Teil unseres menschlichen Daseins ist, und es deshalb keine „Reinkarnation der Seele in verschiedenen Körpern“ geben kann. „Und ebenso wie es den Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, also wird auch der Christus.“(Hebr 9,27) „Und ich, ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und als der Letzte wird er auf der Erde stehen; und ist nach meiner Haut dieses da zerstört, so werde ich aus meinem Fleische Gott anschauen,welchen ich selbst mir anschauen, und den meine Augen sehen werden, und kein anderer.“ (Hiob19,25-27) Die Theosophen dagegen behaupten, dass der Körper nicht mehr als eine Kleidung sei, welche die Seele vielmals wechseln könne, was Grundlage der Reinkarnationstheorie ist.
  • Christen bekennen sich dazu, dass sogar der Menschenkörper nach der Verklärung in die Ewigkeit eintreten kann. Die Nachfolger Roerichs dagegen halten die apostolische Predigt, ähnlich wie der Pöbel von Athen (Apg 17,32), über die körperliche Wiederbelebung der Toten für absurd. „Auch heute gibt es Menschen, die ausgebildet sind und sich für gelehrt halten… die glauben, dass sie am Tag des Jüngsten Gerichtes in ihrem physischen Körper auferstehen werden! Womit kann solch eine Selbstverblödung erklärt werden?“ (Brief von Helena Roerich vom 17. 2. 1934).
  • Christen bekennen sich dazu, dass das Leben jedes Menschen schon hier auf Erden begonnen hat, und auch hier kann der Mensch mit Gott kommunizieren und seiner Herrlichkeit teilhaftig werden. Der Roerichianismus dagegen weist dem Menschen das Schicksal eines Geistes zu, der in den Fesseln des Leibes leide und für den der Durchbruch in die oberen Welten erst nach dem Abschied von den „Fesseln des Materiellen“ möglich sei. Wenig konsequent sind die Roerichianer auch in Bezug auf die Heiligen der [[Orthodoxe Kirche|Orthodoxen Kirche. Sie erklären lauthals, dass viele Heilige, etwa Sergius von Radonesch, wahrhaft spirituelle Menschen und Erleuchtete und in die „Hierarchie des Lichtes“ getreu der Geheimnisse der okkulten Lehre eingeweiht gewesen seien. Dabei wird aber von diesen „Mahatmas“ verschwiegen, dass die Heiligkeit des Sergius von Radonesch untrennbar ist von der Orthodoxen Kirche und mit der Heiligkeit Hunderter anderer Heiligen der Kirche. Sie verschweigen, dass der Ehrwürdige Sergius ein orthodoxer Mönch war, der vor den Ikonen Gott als Person, als den Dreieinigen angebetet und in Gebet, Buße und Askese (Podwigen) die Gnade des Heiligen Geistes erlangt hat, und dass er auf seinem schweren monastischen Weg vom Vorbild Hunderter von Mönchen inspiriert worden war, die im Laufe vieler Jahrhunderte des [[Christentum]s diesen schmalen Pfad vor ihm wandelten und durch ihre Leben, und, mehr noch, durch ihren Tod, die Richtigkeit und Gottgefälligkeit des Orthodoxen Glaubens bezeugten. Sergius von Radonesch hatte die Priesterweihe erhalten; also war er Vertreter dieses „dunklen orthodoxen Priestertums“, gegen welches die Roerichs mehrmals aufbegehren. Es gibt keinen einzigen echten Nachweis, dass Sergius von Radonesch gelehrt hätte, dass es keinen Gott in Drei Personen, sondern das Karma-Gesetz gebe; oder dass es keinen Sinn mache, zu büßen und zu beten; oder dass es Reinkarnationen, aber weder das Paradies noch die Hölle gebe. Es ist aber genau bekannt, dass die Lehre des Ehrwürdigen Sergius als Pastor der Orthodoxen Kirche und Lehrer orthodoxer [[Monastische Ränge|Mönche in nichts den Dogmata des Orthodoxen Glaubens widersprach, und schon gar nicht dem nicäischen Glaubensbekenntnis.
  • Die Christen bekennen sich dazu, dass alle Menschen vor Gott gleich sind und dass der Wert jedes menschlichen Lebens gleich ist. Die „Lebendige Ethik“ formuliert dagegen eine Gliederung der Menschheit in bestimmte Rassen, wobei sie annimmt, dass die Mitglieder der sogenannten „sechsten Rasse“ in jeglicher Hinsicht höher stünden als alle anderen Menschen. „Ja, in allen theosophischen Büchern kann der Hinweis gefunden werden, dass die sechste Rasse sich in Amerika sammelt“ (Brief von Helena Roerich vom 18. 6. 1936). Helena Roerich führt eine Predigerübung eines ihrer amerikanischen Schüler an: „Ein Fabrikbesitzer und großer Wohltäter ging seines Weges. Vor ihm torkelte ein betrunkener Stadtstreicher daher. Plötzlich kam ein Auto um die Ecke und überfuhr den Stadtstreicher. Die Frage ist: hätte der Fabrikbesitzer versuchen sollen, den Stadtstreicher zu retten und dabei sein Leben riskieren, oder hatte er das Recht, sich zurückzuhalten? Ein amerikanischer Lehrer behauptete, dass der Fabrikbesitzer, der die Verantwortung für die Existenz vieler Arbeiter trug, sich richtig verhalten habe, indem er sein eigenes Leben schützte. Aber in der Öffentlichkeit erhob sich ein Sturm der Empörung; es wurde behauptet, dass der Mensch nicht urteilen, sondern sich um des Nächsten willen aufopfern müsse. Solche Denkmodelle sind sicherlich noch weit verbreitet; viele können nicht verstehen, dass jedes Opfer bedacht werden muss. Es wäre ein großer Verlust für die gesamte Menschheit, wenn die Menschen, die das Gute in die Welt bringen, ihr Leben besinnungslos riskierten. Wenn wir aber zu den Massen sprechen, müssen wir sagen, dass der Mensch sich immer eilen müsse, seinem Nächsten immer und in allem beizustehen.“ (Brief von Helena Roerich vom 8. 3. 1938)
  • Die Christen bekennen sich dazu, dass der Satan (Luzifer) gegen Christus und das Heil der Menschen kämpft. „Agni Yoga“ dagegen spricht über ihn voll Begeisterung: „Luzifer, es kommt die Zeit, deine Lampe zu erneuern!“ (Klizovsky, Band 1). „Die Gabe der Erkenntnis und der Unterscheidung wurde uns von den Kräften des Lichtes geschenkt. Darum war der ursprüngliche Name dieses Boten eben Luzifer – der Lichtträger. Aber im Laufe der Jahrhunderte wurde im Westen der große Sinn dieser Legende vergessen. Sie ist nur in den geheimen Lehren des Orients aufbewahrt worden. In der ‚Geheimen Lehre‘ gibt es eine Stelle, die diesen Sinn erläutert: ‚Wenn man aufhört, Satan im abergläubischen, dogmatischen und philosophielosen Geist der Kirchen zu sehen, ersteht das herrliche Bild dessen, der aus dem irdischen Menschen den göttlichen erschafft, der ihm im Laufe des langen Mahakalpa-Zyklus das Gesetz des Geistes des Lebens gibt und ihn von der Sünde des Unwissens befreit‘“ (Brief von Helena Roerich vom 3. 12. 1937). „Sicherlich wurde Luzifer dem ihm gegebenen Namen vollauf gerecht und betrauert wahrscheinlich sehr, dass dieser schöne Name für seinen Schatten bzw. Antipoden usurpiert wurde“ (Brief von Helena Roerich vom 24. 5. 1938). Der Gott der Bibel wird von den Theosophie-Lehrern so gemalt: „Ein ausgedachtes Monster mit Unwissenheit[???] am Schwanz“ (Die Briefe der Mahatmas, 153); „ein rachedurstiger, ungerechter, brutaler und dummer Dämon… ein himmlischer Tyrann, an den die Christen ihre knechtische Vergötterung vergeuden“ (Die Briefe der Mahatmas, 57). „Die christliche Welt betet immer noch Gott im Teufel und Teufel in Gott an“ (Die Briefe der Mahatmas, 72). „Christus ist der Lehrer der Menschheit. Satanail ist der Prüfer… Christus und Satanail sind miteinander verbunden… In der esoterischen Symbolik sind Christus und Satanail als eine zweiköpfige Schlange dargestellt“ (Otari Kandaurow, Auftritt in der Sendung „Oasis“ beim TV-Kanal „Die russischen Universitäten“ am 10. April 1994). Im Lichte der okkulten Anschauungen ist auch der Sündenfall von Adam und Eva das größte und dabei positive Ereignis in der Geschichte der Menschheit. Nach der christlichen Wahrheit ist es die größte Tragödie der Menschheit und der gesamten erschaffenen Welt.

Es ist nicht möglich, alle offensichtlich satanischen Aspekte des roerichianischen Okkultismus aufzulisten. Christus spricht davon, dass ER „gegen den Fürsten dieser Welt“ kämpft: „…jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden“ (Joh 12,31). „Der Fürst der Welt“ ist die Übersetzung des griechischen Wortes "kosmokratores", also „Herr des Kosmos“. Ebenso nennt sich der spirituelle Gebieter der „Mahatmas“. Der Pantheismus der Roerichs ist mit dem Personalismus der Bibel inkompatibel. Das Verständnis Christi als eines bloßen „Lehrers“ ist mit der Lehre Christ selbst nicht vereinbar. Der Immoralismus der orientalischen Wahrheit kann in der christlichen Ethik keinen Platz finden. Es ist offensichtlich, dass ein Christ das Roerich-System nur annehmen kann, wenn er dem eigentlichen Wesen des Christentums entsagt und sozusagen spirituellen Selbstmord begeht, indem er aufhört, Christ zu sein.

Der Beschluss des Bischofskonzils der Russischen Orthodoxen Kirche (2. Dezember 1994) bezeugt: „Heidentum, Astrologie, theosophische und spiritistische Gesellschaften, die von Helena Blavatsky einst gegründet wurden, sowie die Lehre der ‚Lebendigen Ethik‘ sind mit dem Christentum inkompatibel. Menschen, die die Lehren dieser Sekten und Bewegungen annehmen bzw., mehr noch, ihre Verbreitung fördern, haben sich aus der Orthodoxen Kirche exkommuniziert.“

Gefährlichkeit: Es sind viele Fälle bekannt geworden, in denen Menschen, nachdem sie begonnen hatten, „Agni Yoga“ näher zu studieren bzw. sich mit dem Okkultismus zu beschäftigen, den Verstand verloren haben und wahnsinnig geworden sind, wobei diese Patienten nach Einschätzungen der Experten am schwersten zu heilen und häufig unheilbar sind.

Die Roerich-Lehre wird durch die Organisationen „Bewegung zum Schutz Kultur“ (“Движение в защиту Культуры”), „Internationale Liga zum Schutz der Kultur“ (“Международная Лига защиты Культуры”) und der Roerich-Gesellschaft propagiert. In Schulen Russlands wird unter der Maske des Kulturtages die okkulte Roerich-Lehre propagiert und die „Friedensfahne“ (die „dreiäugige Shambala-Fahne“) als Kulturzeichen propagiert.

Weblinks

Orthodoxe Rehabilitation ehemaliger Okkultisten und Sektenanhänger