Paraskeva von Serbien

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Hl. PARASKEVA von Serbien.jpg

Gedächtnis: 14. Oktober

Sie wird auch Paraskeva (serb. Petka) von Iași bzw. Paraskeva die Jüngere genannt in Unterscheidung zu zwei anderen Heiligen, die den Namen Paraskava tragen: hl. Paraskeva von Rom (2. Jahrhundert) und hl. Paraskeva Pyatnitsa von Ikonion [(heut. Türkei, † vor 302, hl. Märtyrerin unter Diokletian).

Die hl. Paraskeva von Jassy (Iași, Iassy oder Jasch, veralt. Jassenmarkt, Rumänien) ist auch bekannt als: Sfânta Cuvioasă Parascheva (Rumänisch), Ὁσία Παρασκευὴ ἡ Ἐπιβατινή (Altgriechisch), Οσία Παρασκευή η Επιβατινή ή Νέα (Griechisch), Света Петка/Sveta Petka oder Петка Параскева/Света Петка Македонка (Serbisch), Petka, Paraskeva, Paraskewa, Parascheva von Târnovo.

Sie war eine Heilige des 11. Jahrhunderts. Volkstümlich ist sie auch als Heiliger Freitag bekannt [gr. Paraskeví – Παρασκενή – bedeutet Freitag].

Aus den wenigen Informationen, die wir über ihr Leben besitzen, geht hervor, dass sie in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts lebte [bzw. in der zweiten Hälfte des 10. Jh. geboren wurde]. Sie wurde in Epivat (Epivates, Epivata, heute Selimpaşa,Trakien) am Ufer des Marmarameers, in der Nähe der Stadt Konstantinopel (ca. 50 km von Konstantinopel entfernt) geboren. Ihre Eltern stammten aus einer wohlhabenden und gläubigen Familie und erzogen sie in Gottesfurcht und Liebe. Ihr Bruder wurde nach dem Studium zum Mönch mit dem Namen Eftimios und später zum Bischof von Madyte geweiht.

Es wird erzählt, dass die hl. Paraskeva im Alter von zehn Jahren die Christusworte hörte: „Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge Mir nach“ (Mk 8,34). Beeindruckt von diesen Worten, verteilte sie ihre Kleider unter den Armen und fuhr damit fort, obwohl ihre Eltern dies missbilligten.

Nach einigen Jahren verließ sie das Elternhaus und „die Schönheit dieser Welt“, um sich von dem Zeitpunkt an Gott allein anzuvertrauen. Nach einem kurzen Aufenthalt in Konstantinopel reiste sie in das Pontusgebiet, wo sie mehrere Jahre in einem Kloster in Heraklea verbrachte, welches der Mutter Gottes geweiht war. Aber die Sehnsucht, in das Land zu gelangen, wo Christus gelebt und gepredigt hatte, führte sie bald ins Heilige Land. Nach kurzer Zeit in Jerusalem zog die Heilige in ein Kloster ins Jordantal.

Mit 25 Jahren empfing sie dort eine Offenbarung: bald sollte sie zum Ewigen König gehen. Sie kehrte zurück nach Epivata und beendete dort, im Gebet und Fasten, ihr irdisches Leben. So wie ihre wahre Identität unerkannt blieb, so blieb auch ihr Grab über zwei Jahrhunderte hinweg unbekannt. Nach langer Zeit wurden ihre Reliquien durch ein Wunder in der Kirche der Heiligen Apostel geborgen. Nach der Entdeckung ihrer Reliquien errichteten die Einwohner von Epivata, ihrem Geburtsort und der Heimat ihrer Eltern, ihr eine Kirche. Durch die Fürbitten der Heiligen ereigneten sich zahlreiche Wunder, wodurch sie auf der ganzen Balkanhalbinsel und in Kleinasien bekannt wurde. Wann das Ökumenische Patriarchat sie kanonisierte, also in die Schar der Heiligen aufnahm, ist unbekannt.

Ihre Reliquien reisten durch halb Europa

Die politischen Verhältnisse in den nächsten Jahrhunderten bestimmten den Ort, wo die Reliquien der Heiligen aufbewahrt wurden. Sie befanden sich von Anfang des 13. Jahrhunderts (nach der Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzritter) bis 1393 in Târnovo, der ehemaligen Hauptstadt des rumänisch-bulgarischen Reichs. Als die Stadt und Festung Belgrad von den Türken erobert wurde, gelangten die Reliquien nach Serbien, wo sie bis 1521 verblieben. Auf Gesuch des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel erteilte jedoch der Sultan die Erlaubnis, die Reliquien nach Konstantinopel zurück zu überführen.

Aus Dankbarkeit gegenüber dem Herrscher Moldawiens, Vasile Lupu, der damals sämtliche Schulden des Ökumenischen Patriarchats beglich, entschied Patriarch Partenios I. zusammen mit der konstantinopolitanischen Synode, ihm die Reliquien zu schenken. Sie wurden auf dem Meer von drei griechischen Metropoliten nach Galați gebracht und von da nach (Iași) an der Moldau im Nordosten Rumäniens, um schließlich in der Kirche der Heiligen Drei Hierarchen („Sf. Trei Ierarhi“) beigesetzt zu werden. Fürst Vasile Lupu selbst empfing die Reliquien feierlich zusammen mit seiner Familie und dem Metropoliten Varlaam von Jassy und seinen Bischöfen, Priestern und Gläubigen.

Der Historiker und Universalgelehrte Dimitrie Cantemir, ebenso Komponist und Fürst Moldawiens, beschrieb die Ankunft der Reliquien in Jassy wie folgt: „Sultan Murad IV. erlaubte dem Fürsten von Moldau, Vasile, wegen höchster Verdienste für die große Kirche von Konstantinopel und, weil er die Schulden des Patriarchats (300 Gulden-Taschen) gegenüber der Hohen Pforte bezahlte, die heiligen Reliquien aus der Patriarchalkirche von Konstantinopel an sich zu nehmen. Die Szene der Überführung ist auf der Südseite der Kirche dargestellt“ (Prologion des Monats Oktober).

Kathedrale in Jassy.jpg

Erst 1889, nachdem ein Feuer die Kapelle der Kirche der Heiligen Drei Hierarchen 1888 zerstörte, trug man sie in die neu erbaute Metropolitan-Kathedrale in Jassy.

Jedes Jahr zum 14. Oktober pilgern hunderttausende Menschen an diesen Ort, um die Reliquien der Heiligen Paraskeva zu verehren und um ihre Unterstützung zu bitten.

Mehrere Biografien (Viten) und andere Werke über das Leben der Heiligen Paraskeva

Kurz nach ihrer Entschlafung wurden mehrere Werke über das Leben und die Geschichte ihrer Reliquien geschrieben. Eine Vita wurde auf Verlangen des ökumenischen Patriarchen Nikolaos IV. (1145-1151), um die Mitte des 12. Jahrhunderts von einem Diakon Basilios niedergeschrieben. Eine andere wurde von mittelalterlichen Schriftgelehrten und des Heiligen Patriarchen Efthymios Ende des 14. Jahrhunderts verfasst. Diese Vita wurde später von dem Metropoliten Matthäus von Myra aufgegriffen, der im Kloster Dealu bei Târgoviște lebte und daraus eine „neue” Vita mitsamt einem Gottesdienst zu Ehren der hl. Paraskeva im Jahre 1605 schuf.

Eine arabische Vita schrieb Makarios Ibn al-Za’im, Patriarch von Antiochien, auf der Grundlage der von Matthäus von Myra verfaßten Vita aus dem Jahre 1653, als er die Stadt Jassy besuchte.

Einige Jahre später wurde das Leben der Heiligen durch den moldawischen Metropoliten Varlaam in das Werk Cazania aufgenommen, das im Jahre 1643 in Jassy erschien und dafür sicherlich die griechischen und slawischen Handschriften, die ebenso dem Patriarchen Efthymios zur Verfügung standen, nutzte.

Ihre Bemühungen für ein Leben in Christo wurden auch von dem moldawischen Metropoliten Dosoftei in seinem vierbändigen Werk Das Leben und die Taten der Heiligen (Jassy, 1682-1686) sowie in weiteren Viten und verschiedenen Editionen der Minäen, die auf dem Gebiet Rumäniens erschienen, geschildert.

Auch der griechische Hagiograph [hl.] Nikodemos vom Athos (1749-1809) beschäftigte sich mit dem Leben der Heiligen. Zuletzt schrieb der Gelehrte Bischof Melchisedec Ștefănescu von Roman (1823-1892) Ende des 19. Jahrhunderts ein Werk mit dem Titel Das Leben und die Wunder unserer Ehrwürdigen Paraskeva die Neue und die Geschichte ihrer Heiligen Reliquien (Bukarest, 1899).

Mit dem Leben und den Bemühungen der Heiligen beschäftigten sich auch rumänisch-orthodoxen Theologen des 20. Jahrhunderts: Pfr. Gheorghe Păvăloiu (1935), Archimandrit Varajil Jitaru (1942), Pfr. Milan Şesan (1955), Pfr. Prof. Akad. Dr. Mircea Păcurariu und Erzbischof Kalinik von Suceava. Durch mehrtägige Pilgerfahrten und Symposien mit Teilnehmern aus der ganzen Welt trug auch der Selige Patriarch Daniel von Rumänien, ehem. Metropolit von Moldau, viel zum Kult der Heiligen bei.

Erweiterung des Kultes der Heiligen Paraskeva

In einer Sitzung vom 28. Februar 1950 entschied die Heilige Synode der Rumänisch-Orthodoxen Kirche (Rumänisch-Orthodoxe Bischofskonferenz) die Kanonisierung einiger rumänischer Heiliger, aber auch die Erweiterung des Kultes einer Heiligen, deren Reliquien sich auf rumänischem Gebiet befanden. Aufgrund der kommunistischen Regierung war die Umsetzung dieser Entscheidungen erst im Oktober 1955 umrahmt von kirchlichen Feierlichkeiten möglich. Die Erweiterung des Kultes der Heiligen Paraskeva fand am 14. Oktober 1955 in der Kathedrale von Jassy statt. An diesem Ereignis nahmen viele Bischöfe aus Rumänien aber auch Abgesandte der Russischen und der Bulgarischen Orthodoxen Kirchen teil.

Kirchen und Klöster, die der Heiligen in verschiedenen Ländern der Welt geweiht sind

Auch wenn die Erweiterung ihres Kultes im 20. Jahrhundert stattfand, wurde sie auch davor in einigen Provinzen Rumäniens verehrt. Das beweist die Existenz einer Kirche der Heiligen in Rășinari bei Sibiu (Siebenbürgen) im 14. Jahrhundert und auch die Erwähnung einer Kirche der Heiligen Vineri (Freitag) in Târgul Romanului (Romanmarkt) im Jahre 1408. Zahlreiche Kirchen in Moldawien und anderen Gebieten sind der Heiligen Paraskeva geweiht. Ihre Ikone oder Szenen aus ihrem Leben befinden sich in vielen Kirchen Rumäniens.

In allen Ländern, wo ihre Reliquien aufbewahrt waren, befinden sich viele Kirchen der Heiligen geweiht. Eine der berühmtesten ist die Metropolitan-Kathedrale in Jassy, wo sich ihre Reliquien seit Ende des 19. Jahrhunderts befinden.

In der rumänischen Hauptstadt Bukarest befinden sich 24 Kirchen der Heiligen geweiht. Folgende Kirchen beherbergten ihre Reliquien, u.a.: Neoi Epivata und Ptomemaida (Griechenland), Breznic, Nesebar, Ruse und Vukovo (Bulgarien), Belgrad (Serbien), das Dorf Laplje in der Nähe des Gracanica-Klosters (Kosovo), Brajcino, Siricino und Selnik (Nordmazedonien), Pljevlja (Montenegro), Dubica (Bosnien), in der Ivano-Frankivsk Kreis (Ukraine). Auch in römisch-katholischen oder protestantischen Ländern wurden ihr Kirchen geweiht, wie zum Beispiel in Slabinja und Banovci (Kroatien) und in Den Haag (Holland).

Die älteste Darstellung der hl. Paraskeva befindet sich auf Zypern innerhalb der Ikonensammlung des Hl.-Johannes-Lampadistis-Klosters und ist auf das 13. Jahrhundert datiert. Weitere Ikonen und Fresken der Heiligen befinden sich in Griechenland, Bulgarien, Serbien, Polen, auf dem Berg Athos, in Konstantinopel, in Rumänien und in weiteren orthodoxen Kirchen auf der ganzen Welt, die ihr geweiht sind.

In dem Rumänisch-Orthodoxen Erzbistum für Deutschland, Österreich und Luxemburg gibt es zurzeit 9 Pfarreien in Deutschland, die die Heilige Paraskeva als Haupt- oder Nebenpatrozinium aufweisen (Bad Windsheim, Bamberg, Freundenstadt-Calw, Friedberg-Hessen, Fürth, Hannover, Kaiserslauten, München und Wupertal) sowie eine in Österreich (Wiener Neustadt).

Und selbst in Nordamerika (Boston, rum.-orth. und Orlando, serb.-orth.), Kanada (Montreal, rum.-orth.) und Australien (maz.-orth.).

Gewänder der Heiligen Paraskeva, verbreitet in Rumänien und in der Diaspora

Seit einiger Zeit existiert der Brauch, die Gewänder von Heiligen mehrmals jährlich zu wechseln. Diese Gewänder, die die Reliquien eines Heiligen für eine Weile umhüllten, werden anderen Kirchen zur Verehrung geschenkt. In Rumänien besitzen mehrere Kirchen und in der Diaspora ein solches Gewand der Heiligen Paraskeva. Die originalen Gewänder dürften nicht verstreut werden.

Auf dem ersten originalen Gewand, in dem die Reliquien aus Konstantinopel transportiert wurden, steht ein Fluch des Herrschers Vasile Lupu und des Metropoliten Varlaam genäht: „Der Fluch soll auf denjenigen kommen, der einmal versuchen wird, die Reliquien der Heiligen zu verteilen und zu verbreiten”.

Auf meinem Vorschlag hat unser Kirchgemeinderat (der Pfarrgemeinde „Geburt des Herrn“ in München) im Jahre 2015 beschlossen, ein zweites Patrozinium zu wählen: das der Heiligen Paraskeva. Nach diesem Entscheid wurde, mit dem Segen und auf Empfehlung unseres Metropoliten Dr. Serafim Joanta, um ein Gewand der Heiligen, gegenüber der Rumänisch-Orthodoxen Metropolie für Moldau und Bukowina, ersucht. Daraufhin wurde unserer Pfarrgemeinde 2019 ein Gewand der hl. Paraskeva geschenkt, das mit großer Verehrung in einer Holztruhe in der Willibrord-Kirche, in der unsere Gemeinde seit ihrer Entstehung (1976) ihre Gottesdienste feiert, aufbewahrt wird.

Es gibt sehr viele Zeugnisse, die die verschiedenen Wunder erzählen, die im Laufe der Jahre durch die Vermittlung der heiligen Paraskeva geschahen: Menschen, die von verschiedenen Krankheiten geheilt wurden und auch kinderlose Familien, denen auf Fürbitte der Heiligen Kinder geschenkt wurden.

Heilige Mutter Paraskeva, bitte vor Gott für uns Sünder! Amen.

Gebete

Troparion (4. Ton)

In dir, o Mutter, wurde makellos bewahrt das göttliche Bild. Du nahmst das Kreuz auf Dich und folgtest Christus nach. In Deinen Werken lehrtest Du, das vergängliche Fleisch geringzuachten und die Seele zu pflegen, das unsterbliche Geschöpf. Deshalb, o selige Mutter Paraskeva, frohlocket Deine Seele mit den Engeln.

Troparion (4. Ton) - serbische Tradition

Du hast das Leben der Einöde und des Schweigens geliebt. Du folgtest eifrig dem Wege Christi, deines Bräutigams. Dessen sanftes Joch nahmst du in deiner Jugend auf. Mit dem Zeichen des Kreuzes warst du gegen die geistigen Feinde tapfer bewaffnet. Durch asketische Übungen, durch Fasten und Gebete und Tränen, hast du die Kohlen der Leidenschaften gelöscht, ruhmwürdige Paraskeva. Und jetzt, im himmlischen Palast mit den weisen Jungfrauen vor Christus stehend, bete für uns, die wir dein ehrwürdiges Gedächtnis verehren.

Kondakion (6. Ton)

Die heilige Beschützerin aller, die in Gefahren sind, die ehrwürdige Paraskeva, wollen wir fromm ehren: Nachdem sie ihr irdisches Leben beendet, empfing sie für immer das unverwesliche. So hat sie die Herrlichkeit des Himmels erlangt und die Kraft der Wunder durch den Willen unseres Gottes.

Ausgewählte Literatur

CALINIC BOTOȘĂNEANUL, Sfinții – mlădițe în Hristos (51 de Predici), Iași 2010, S. 190-196.

Kirche der Heiligen Parascheva in Belgrad: https://de.wikipedia.org/wiki/Kirche_der_Heiligen_Petka_(Belgrad)#/media/Datei:Crkva_svete_Petke3.jpg, aufgerufen am 1. Februar 2022.

Kirche der Heiligen Parascheva der Serbischen Gemeinde von Orlando, https://easterndiocese.org/directory, aufgerufen am 1. Februar 2022.

Kirche der Heiligen Parascheva der Rumänischen Gemeinde Boston: https://www.saintparascheva.org/page/photo-album-church-boston, aufgerufen am 1. Februar 2022.

Kirche der Heiligen Parascheva der Mazedonischen Gemeinde in Australien https://en.wikipedia.org/wiki/St._Petka_Macedonian_Orthodox_Church,_Mill_Park#/media/File:St._Petka_Macedonian_Orthodox_Church,_Mill_Park_4.jpg sau MOC Saint Parasceva – Mill Park | Австралиско-новозеландска Епархија (mocdanz.org.au), aufgerufen am 1. Februar 2022.

Kurzes Leben der Heiligen auf Deutsch: https://de.wikipedia.org/wiki/Paraskevi_von_Iași, aufgerufen am 1. Februar 2022.

Liste der Gemeinden der Rumänisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland, Mittel und Nordeuropa hier aufrufbar: http://www.mitropolia-ro.de/index.php/de/gemeinden, aufgerufen am 1. Februar 2022.

PĂCURARIU, Pr. Prof. Acad. Dr. Mircea, Sfinți români și daco-români, Iași, 114 S.

POPA, Gheorghe Cristian, Bucureşti - oraşul celor 24 de biserici închinate Sfintei Parascheva, în ziarul Lumina, varianta electronică https://ziarullumina.ro/actualitate-religioasa/stiri/bucuresti-orasul-celor-24-de-biserici-inchinate-sfintei-parascheva-106116.html, aufgerufen am 1. Februar 2022.

RĂDULESCU, Boris, Mari sfinți ai Ortodoxiei, București 2015, Editura Meteor Press, S. 94-96.

Sfânta Cuvioasă Parascheva, mult folositoare. Saint Paraskeve, the Bountiful Helper. Album tipărit cu binecuvântarea ÎPS Teofan, Mitropolitul Moldovei și Bucovinei, Editura Doxologia, Iași, 139 S.

Rumänische Gemeinde aus Montreal, die der „Vatra Românească” untersteht: http://www.cuvioasa-parascheva-montreal.com/contact/, aufgerufen am 1. Februar 2022.

Besonderheiten im Leben der Heiligen Petka (Paraskeva)

Ein Herz voller Barmherzigkeit gegenüber Armen

Wie der heilige Martin von Tours, so hatte auch unsere selige Mutter ein großes Herz gegenüber Armen. Sie jedoch teilte nicht nur einmal das Gewand mit einem Bettler, sondern immer wieder. Wir erfahren vom hl. Justin Popović im Buch “Prepodobna Mati Paraskeva “ (S. 7):

„Einmal, als die zehnjährige Petka mit ihrer Mutter in der Kirche war, hörte sie die Worte des Evangelium Gottes: Wer irgend Mir nachkommen will, verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge Mir nach (Mk 8,34).

Und diese Worte brannten sich ihr tief ins Herz. Als sie dann aus der Kirche ging, traf sie auf einen Bettler. Heimlich, ihrer Mutter verborgen, zog sie ihr teures Gewand aus und gab es dem Bettler, während sie seine Lumpen anzog. Als sie nach Hause kam und die Eltern sie in Lumpen sahen, rügten sie sie scharf und verboten ihr strengstens, derartiges erneut zu tun. Doch sie machte weiter damit. Auf die Vorwürfe und den strengen Tadel der Eltern antwortete sie, dass sie anders nicht leben könne“.

Ehre deinen Vater und Mutter

Es ist bekannt, dass die heilige Petka lange Zeit sich nach einem Leben nur für Gott sehnte. Doch auf die Bitte ihrer Eltern, bei ihnen zu bleiben, solange sie lebten, wies sie sie nicht ab und blieb bei ihnen bis zu ihrem Tod.

Wüstenmutter

Nach dem Tod ihrer Mutter gab sich die heilige Petka den asketischen Bemühungen hin und ging in die Wüste von Palestina. Sie hatte vieles zu erdulden an Versuchungen des Bösen, verschiedenen Erscheinungen in tierischen Gestalten. Doch mit Hilfe Gottes und einem Kreuz konnte sie alle Fallen des Teufels vernichten und den Teufel besiegen, wie es der hl. Justin Popović im erwähnten Buch schildert (S. 9). Nach Jahren eines schwierigen Lebens in der Wüste erschien ihr schließlich ein Engel Gottes während des Gebetes und forderte sie auf, in ihre Heimat zurückzugehen, um dort von dieser Welt zu scheiden.

Jene die Gott lieben, verherrlicht Er

In der Zeit ihres Lebens war unsere liebe heilige Petka Paraskeva nicht bekannt. Erst nach ihrem Tod verherrlichte sie Gott selbst. In einem Traum erschien die heilige Petka einem Christen namens Georgios strahlend und auf einem Thron sitzend und wies ihn an, ihre Gebeine zu bergen.

Doch nicht nur durch die wundersame Entdeckung ihrer Gebeine, sondern insbesondere durch die vielen Wunder, die auf die Fürbitte der heiligen Petka geschahen, offenbarte Gott unsere wunderbare Mutter Petka (Paraskeva) als eine Heilige in den himmlischen Reihen der Heiligen.

Ein paar dieser Wunder wollen wir hier erwähnen.

Wunder unserer Heiligen Mutter Petka (Paraskeva)

Auszüge aus den Briefen, welche dem Kreis serbischer Schwestern in Duluth (Minnesota) zugegangen sind:

In der Festung von Belgrad existiert die Kirche der heiligen Petka, wo einst der Sarg mit ihrem Leichnam aufbewahrt wurde. Der Leib wurde nach Rumänien gebracht, aber die Kirche ist geblieben, wie auch die Quelle mit Heiligem Wasser in der Kirche. Jeden Freitag versammeln sich dort Einwohner von Belgrad, und Kranke werden hingebracht, um Heilung durch das Heilige Wasser zu erbitten. Eines Tages habe ich vor der Kirche eine jüdische Frau aus Pančevo gesehen. Viele Frauen standen um sie herum und befragten sie. Sie erzählte, wie sie vollständig blind geworden war. Die Ärzte konnten ihr nicht mehr helfen. Auf Rat ihrer Nachbarin, die Christin war, wurde die Frau in die Kirche der hl. Petka gebracht. Sobald sie sich das erste Mal mit dem Heiligem Wasser das Gesicht gewaschen hatte, fing sie an, ein wenig zu sehen. Nach drei Freitagen wurde sie sehend zur Gänze. Als ich sie sah, waren ihre Augen offen, es zeichneten sich nur schmale schwarze Kreise an den Enden der Sclera (das Weiße) in den Augen. Dann hat sie vor allen gesagt: „Ich habe der heiligen Petka ein Versprechen gegeben, dass ich mich, sobald ich gänzlich gesundgeworden bin, taufen lassen werde, und das werde ich in den nächsten Tagen auch tun“.

Ein Oberst der Luftwaffe in Kraljevo lud mich eines Tages als Gast zur “Slava“ (serbisches Patronatsfest) der hl. Petka ein und erzählte mir seine Geschichte:

„Im Ersten Weltkrieg wurde ich von der österreichischen Armee umzingelt. Ich verteidigte mich, so lange ich konnte. Am Ende fiel ich verwundet auf den Boden und lag auf dem Rücken. Ein österreichischer Offizier kam auf mich wütend zu und hob sein Messer, packte mich am Hals, um ihn durchzuschneiden. Ich schrie nur auf: ‚Heilige Petka, rette mich!‘ In dem Moment verlor ich das Bewusstsein. Als ich zu mir kam, befand ich mich im Krankenhaus. Ich erfuhr, dass der Offizier, der mir den Hals durchschneiden wollte, auf einmal erschrak vor einer Stimme, die sagte: ‚Zurück!‘ So ist er abgehauen und ließ von mir ab. Seitdem feiere ich mein christliches Patronatsfest der heiligen Petka noch feierlicher und fröhlicher als je zuvor.“

Im Jahr 1970 wurde in einer frommen Familie aus Jash (Iași) die Tochter krank. Sie war Studentin an der Musikakademie und erkrankte an Leukämie. Nach vielen Bemühungen, die sie unternahmen, sagten die Ärzte, dass sie nichts mehr für sie tun könnten.

Daraufhin eilten die Eltern, zerbrochen an diesem Schmerz, zu dem wundersamen Arzt, nämlich den Gebeinen der hl. Petka. Mit starkem Glauben, Gebeten und Tränen baten sie, dass ihre Tochter geheilt werden möge. Im Laufe von zwei Monaten beteten die Priester der Kathedrale und die Eltern mit ihrer Tochter alle zu Gott und zu der heiligen Petka um Heilung.

Nach eifrigen Gebeten wurde die junge Frau vollkommen von Leukämie geheilt, so dass alle Ärzte sich wunderten. Vom Januar 1971 an konnte sie erneut die Vorlesungen an der Akademie besuchen. Aus Dankbarkeit haben die Eltern der Kirche einen schönen Teppich geschenkt. (S. 88)