Gemeinde des Heiligen Archidiakon und Erstmärtyrer Stephan (Essen, Deutschland)

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Information

Zu Ehren Heiliger Archidiakon und Erstmärtyrer Stephan
Zugehörigkeit Serbisch-orthodoxe Diözese für Mitteleuropa
Vorsteher Priester Dragan Čolakoviċ
Kleriker
Gottesdienst Serbisch (75%), Kirchenslawisch (25%), Deutsch (0%)
Choral Serbisch (5%)Kirchenslawisch (95%), Deutsch (0%)
Adresse / Stadt Im Looscheid 27<br\>45141 Essen-Stoppenberg
Webseite http://www.spcessen.de


Geschichte

Gründung der Kirchengemeinde

ev. Lukaskirche in Essen Holsterhausen

Der offizielle Segen zur Gründung der serbisch-orthodoxen Kirchengemeinde in Essen liegt im Diözesanen Beschluss vom 9. März 2001:


Auf Grundlage von § 20 und 24 der Satzung der Serbisch- Orthodoxen Kirche wird folgende Entscheidung getroffen: Einstimmig mit dem Kirchengericht und dem Diözesenrat vom 09 März 2001 (Ziffer EUO Br. 210/01 vom 09 März 2001) der Entscheidung des Heiligen Erzbischofs Sinod (SIN Br. 778/ sap 445 vom 26 April 2001) und des zuständigen Patriarchenrates (PNO Br. 303/sap vom 26 April 2001) wird die Gründung der Serbisch- Orthodoxen Kirche und Kirchengemeinde in Essen, Deutschland bekannt gegeben, Erzbischoftum für Nordrhein- Westfalen. Die Neugründung der Gemeinde Essen (mit o.g. Nummer und Datum), übereinstimmend mit gesetzlichen Grundlagen im § 108T.4 11 und § 172 des Gesetztes der Serbisch- Orthodoxen Kirche, wird zur Vorbreitung Herrn Sretoje Dusanić, Theologen und Pfarrer der zweiten Gemeinde in Düsseldorf, mit allen Aufgaben und Pflichten, die ihm von der Serbisch- Orthodoxen Kirche übertragen werden, übergeben


Dennoch wurde nicht sofort ein Gebäude für die Gemeinde in Essen gesucht, sondern diese Gemeinde gehörte des Weiteren der serbisch-orthodoxen Kirchengemeinde in Düsseldorf an.

Die Aufgabe von der serbisch-orthodoxen Kirchengemeinde in Düsseldorf zu verselbstständigen übernahm Priester Dragan Čolaković, welcher 15. März 2002 zum Gemeindepfarrer für Essen ernannt wurde. Zu seinen ersten Aufgaben gehörte es durch Kontaktaufnahme mit der römisch-katholischen und evangelischen Kirche in Essen vorübergehend eine Kirche für diese Gemeinde zu finden.

Als erste vorübergehende Kirche bekam die Gemeinde die evangelische Lukaskirche in Essen zur Verfügung. Diese Kirche in Essen Holsterhausen wurde 1961 vom Architekten Reinhold Jerichow gebaut und wurde 2008 profaniert. In dieser Kirche wurde dann am 19. August 2002, am Hochfest der Verklärung Christi, die erste Liturgie der Essener serbisch-orthodoxen Gemeinde gehalten. Jedoch konnte die orthodoxe Gemeinde des Weiteren in dieser Kirche keine Liturgien an Sonntagen halten, da sie sich mit den Terminen der evangelischen Gemeinde kreuzten. Somit wurde in dieser Kirche bis zum Umzug in der Stephanus Kirche vorwiegend nur Vespern an Samstagabende gehalten.


Die Gemeinde in der Stephanus Kirche

kath. St. Stephanus Kirche in Essen Holsterhausen

Nach längeren Verhandlungen und Kontakten mit dem Essener Bistum zog die Gemeinde in die St. Stephanus Kirche in Essen Holsterhausen. Diese römisch-katholische Kirche in der Form einer Rotunde wurde am 6. April 2008 profaniert.

Die erste Liturgie in dieser Kirche wurde am Patronatsfeiertag der Kirchengemeinde, des Heiligen Archidiakons Stefan im Januar 2003 gehalten. Die serbische Gemeinde hatte hier die Möglichkeit Liturgien an Sonn- und Feiertage zu halten, vor der römisch-katholischen Gemeinde. Ebenso wurden einmal wöchentlich Chorproben und Religionsunterricht für Erwachsene im Gemeindesaal organisiert.

Während ihres Aufenthalts in dieser Kirche sammelten die Gläubigen Gelder für den Bau ihrer Ikonostase speziell für diese Kirche. Da die römisch-katholische Gemeinde aus Mangel an Gläubigen schließen sollte führte die serbische Gemeinde Verhandlungen zur vollkommenen Übernahme dieser Kirche. Dennoch wurden kein Kompromiss in dieser Verhandlung getroffen und die serbische Gemeinde wechselte wieder die Kirche.


Die Gemeinde Heute

Kirche der serbisch-orthodoxen Kirchengemeinde zu Ehren des Heiligen Archidiakon und Erstmärtyrer Stephan in Essen

Nach den ungelungenen Verhandlungen um die Übernahme der St. Stephanus Kirche zog die serbische Gemeinde in die leer stehende römisch-katholische Kirche St. Anno in Essen Stoppenberg. Der Bau dieser Kirche begann 21. Oktober 1976 unter der Aufsicht von Legge & Legge-Suwelack aus Bonn. Dabei ist vor allem die moderne Architektur dieses Bauwerks interessant. Diese nämlich ähnelt einer Pyramide oder Zelt mit vier Eingängen. Solch ein Bau dieser Kirche ähnelt somit aus der Vogelsicht einem achtzackigen Stern. Ebenso ist die Kirche mit den Räumlichkeiten der Gemeindesäle durch einen geschlossenen Korridor verbunden. Die römisch-katholische Kirche hielt ihre Gottesdienste und Messen in dieser Kirche vom 24. Januar 1982 bis zum 16. März 2008.

Nach Kontakten mit der lokalen CDU und der Beschreibung ihres Anliegens, beschloss die CDU der serbisch-orthodoxen Kirchengemeinde bei der Suche einer Kirche zu helfen. Die erste Liturgie der serbischen Gemeinde war am Ostersonntag 4. Mai 2008. Seit dieser Zeit ist die Gemeinde dort aktive und hält ihre Gebete, Gottesdienste und Liturgien.

Wie auch schon in der alten Kirche, so gibt es auch in dieser Kirche einen Kirchenchor mit den dazugehörigen Proben. Ebenso ist die Kirche mit zwei Folklorensektionen für Kinder und Jugendlichen bereichert.


Sehenswürdigkeiten der Kirche

Die eher jüngere serbisch-orthodoxe Gemeinde weist viele interessante Objekte vor, welche durch Gemeindespenden finanziert wurden. Die meisten dieser Objekte stellen Kopien aus der Markokirche in Belgrad da oder sind in ihrem Style gebaut.


Ikonostase

Ikonostase in der Kirche

Die Idee zum Bau der Ikonostase wurde schon zu Zeiten in der St. Stephanus Kirche geboren. So wurde auch schon seit dieser Zeit Spenden für die Ikonostase gesammelt und das erste Projekt speziell für die St. Stephanus Kirche konzipiert. Während der Planung der Ikonostase kamen die ersten Ikonen dieser Wand in unserer Kirche. Seit den Anfängen der Kirchengemeinde gab es bloß zwei provisorische Ikonen (Christus Pantokrator und Gottesmutter), welche die gesamte Ikonostase vorzeitlich ersetzten sollte. Mit den Ersten konen der Ikonostase (Christus Pantokrator, Gottesmutter, Johannes der Täufer und Archidiakon Stefan alle stehend) wurde die abgelöst.

Als die Kirchengemeinde jedoch in ihre heutige Kirche umzog, mussten diese Pläne noch einmal umdacht werden. Das Problem war der Altarraum, welcher deutlich kleiner als der in St. Stephanus ist. Ebenso ist die Grenze zwischen Altarraum und dem Naos nicht wie in anderen Kirchen oval oder gerade sondern achteckig. Dies führte zur Idee des heutigen Aussehens der Ikonostase, welche eben wie der Altarraum achteckig ist.

Die Ikonostase besteht aus drei Ebenen. In der unteren Ebene sind neben der Königspforte in der Mitte (Ikone der Maria Verkündigung) die Ikonen von Christus, Maria, Johannes dem Täufer und weiteren Heiligen, welche von den Gläubigen hoch verehrt werden oder deren Schutzpatronen sind. In der zweiten Ebene befinden sich die zwölf Aposteln und in der Mitte zwei Ikonen. Die untere Ikone ist stellt das letzte Abendmahl dar, wobei die obere die Heiligen Dreifaltigkeit aus dem Alten Testament illustriert. Über diesen Ikonen befindet sich ein großes Kruzifix mit der Mutter Gottes und dem Apostel Johannes auf den beiden Seiten.

Diese Ikonostase wurde am Patronatsfest 2009 von S. E. Konstantin (Djokic), Bischof der serbisch-orthodoxen Diözese für Mitteleuropa eingeweiht.


Gottesmutterthron

Gottesmutterthron

Im Jahre 2009 bekam die Kirche ebenso den heutigen Gottesmutterthron. Es befindet sich rechts vom Altarraum vor der Glasstür. Dieser Thron ist für die Muttergottesikone Eleyson, nach byzantinischem Style nach dem Muster aus dem serbischen Kloster Dečani.

Vor diesem Throne wird seit seiner Aufstellung jeden Freitagabend der Akathist zu ehren der Gottesmutter gelesen. Dieser Akathist wurde auch früher in der Kirche gelesen und zwar vor der Muttergottesikone an der Ikonostase. Diese Ikone ist die Selbe wie der auf dem Throne. Der Unterschied zwischen ihnen liegt darin, dass die Ikone auf der Ikonostase die Gottesmutter in ganzer länge zeigt, wobei die Ikone auf dem Thron die Gottesmutter nur zur hälft illustriert.


Grab Christi

Grab Christi

Das Grab Christi ist ein wichtiger Bestandteil für den Gottesdienst in der Karwoche. Auf Ihm wird am Karfreitag das Leibtuch Christi gelegt wo es für die Gläubigen zur Verehrung bis Ostern freiliegt. Ebenso ist das Grab ein wichtiger Ort für die Gottesdienste am Karfreitag und Karsamstag.

Auch diese Kirchengemeinde in Essen fertigte sich eine Kopie des Grab Christus nach dem Vorbild aus der Markokirche in Belgrad. Dieses Grab wurde in Essen 2010 aufgestellt und kam auch zum ersten Mal in der Karwoche 2010 zum gebrauch.

Neben der enormen Größe dieses Grabes beeindruckt dieses Grab u. a. durch das Kruzifix auf der gegenüberliegenden Seite, welche durch eine Holzwand abgedeckt ist.



Kosmas und Damina Ikone

Die Ikone der Heiligen uneigennützigen Märtyrer Kosmas und Damian kam in die Kirche im Jahre 2010. Dabei wurde diese Ikone speziell für ein wichtiges Anlass in diesem Jahr erstellt. Da 2010 das Ruhrgebiet zur Kulturhauptstadt wurde, gab es verschiedene kulturelle Veranstaltungen im ganzen Ruhrgebiet. Durch Verhandlungen zwischen der OBKD und des Essener Bistums wurde beschlossen, dass die Heiligen Gebeine der Heiligen Märtyrer zum ersten Mal aus dem Bistum hinausgebracht würden. Sie wurden in der serbisch-orthodoxen Kirchengemeidne für zwei Tage (13.-14. November 2010) aufgebahrt und den Gläubigen die Reliquienverehrung ermöglicht.

Zur gleichen Zeit wurde die Herbstvollversammlung der OBKD in der Essener serbisch-orthodoxen Kirchengemeinde abgehalten. Auf dieser Versammlung der OBKD wurde damals die heutige Satzung der OBKD verabschiedet. Worauf auch ein panorthodoxes Vesper und Liturgie vor den Gebeinen folgte.

An diese Ereignisse erinnert heute noch diese Ikone der |Heiligen uneigennützigen Märtyrer Kosmas und Damian, den Schutzpatronen der Stadt Essen.


Kronleuchter

In der Kirche befinden sich derzeit seit 2012 zwei Kronleuchtern mit Heiligen Ikonen verziert. Ein kleinerer Leuchter befindet sich im Altarraum und ein größer im Zentrum der Kirche. Diese zwei Kronleuchter ersetzten die ältere Beleuchtung, welche seit dem Bau dieser Kirche nicht gewechselt wurde.


Christus Pantokrator

Als die Installierung des Krohnleuchters beendet wurde und die Spitze der Kirche zugemauert wurde, kam die Idee für die Pantokrator Freske. Die Einzigartigkeit solch einer Freske liegt darin, dass Christus nicht zum Altarraum sondern zum Kircheneingang gedreht ist. Damit sollte das Gefühl erreicht werden, dass jeder Besucher dieser Kirche sofort von Christus gesegnet wird.


Quellen