Theodosios von Tschernigow

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Hl. Agatha
Hl. Agatha

Gedenktag: 5. Februar

Geboren wurde er in den frühen dreißiger Jahren des 17. Jahrhunderts im Gouvernement von Podolsk in der alten Adelsfamilie der Polonizki-Uglizki als Sohn eines Priesters namens Nikita und seiner Frau Marija. Er lernte im Kiewer Brüderkollegium beim dortigen Theophanie-Kloster unter den Rektoren Innokentij (Gizel) und Lazar (Baranowitsch). Unter seinen Kommilitonen waren so bedeutende Männer wie Simeon von Polotsk und Antonij Radiwillowski. Diese Schule stellte in jener Zeit das Hauptzentrum der Orthodoxen im Kampf gegen die Jesuiten dar, welche den Katholizismus und die Union verbreiten wollten. Nach Beendigung der Studien wurde er in der Höhlen-Lavra mit dem Namen Theodosios zum Mönch geweiht und bald vom Kiewer Metropoliten Dionisij (Balaban) zum Erzdiakon der Sophien-Kathedrale, dann zum Vorsteher des Metropolitanhauses bestellt. Bald aber verließ Theodosios Kiew, um im entlegenen Kloster von Krutitsa in der Diözese von Tschernigow bei dem Orte Baturin ein strenges Mönchsleben zu führen. Dort wurde er auch zum Priester geweiht. 1662 wurde er zum Abt des Korsuner Klosters in der Diözese Kiew ernannt und bereits zwei Jahre später zum Vorsteher des Erzengel-Michaels-Klosters von Wydubitsy (des altehrwürdigen Klosters der Stadt), das aber lange in den Händen der Uniaten gewesen und völlig heruntergekommen war. Hier leistete der energische neue Abt vieles, besonders im Hinblick auf die Wiederherstellung der Schönheit des Gottesdienstes. So gründete er einen bald weit gerühmten Chor, der 1685 sogar nach Moskau reiste. Inzwischen zog Bischof Lazar (Baranowitsch) Theodosios zu sich und ernannte ihn, als er selbst zum Locum tenens (Stellvertreter) des Kiewer Stuhles geworden war, zu seinem dortigen Stellvertreter. In dieser Eigenschaft wirkte er bei der Wahl des Kiewer Metropoliten Gedeon (Tschetwerinskij) und bei der anschließenden Vereinigung der Kiewer Metropolie mit Moskau entscheidend mit.

1688 wurde Theodosios zum Archimandriten des Jelezker Klosters in Tschernigow ernannt, das zuvor eine Zeitlang den Jesuiten und Dominikanern gehört hatte und seit jenen Jahren verarmt und noch nicht für den orthodoxen Gottesdienst wiederhergestellt war. Als Theodosios zur Klärung einiger Lehrfragen zwischen der Kiewer Metropolie und dem Moskauer Patriarchenstuhl in die Hauptstadt gereist war, wurde er dort am 11. September 1692 in der Mariä-Entschlafen-Kathedrale des Kreml zum Erzbischof von Tschernigow geweiht. In seiner Amtszeit erneuerte und gründete er eine Reihe von Klöstern in seinem Sprengel und kümmerte sich besonders um die Ausbildung des Klerus. Am 6. Februar 1696 verstarb der Heilige und wurde in der Kathedrale der hll. Boris und Gleb in Tschernigow beigesetzt.

Die Erhebung der Gebeine fand 1772 statt, die feierliche Kanonisation am 9. September 1896. (© "Gottesdienst zum Ehren aller Heiligen der Rus", Würzburg, 1987. Seiten - 95 - 99)