Stephan von Perm
Gedächtnis: 26. April
Der hl. Hierarch und Erleuchter Stephan von Perm, Apostel der Syrjanen (Komi) wurde um 1345 in einem Dorf bei Ustjug als Sohn eines Kirchendieners geboren. Bereits als Kind half er seinem Vater beim Gottesdienst und wirkte selbst als Kanonarch mit.
Unter dem Einfluss seiner Mutter Maria nahm er schon in jungen Jahren das Mönchtum im Kloster des Hl. Gregor dem Theologen in Rostow, das für seine Bücherschätze bekannt war, an. Da er die Kirchenväter im Original lesen wollte, lernte Stephan Griechisch. Die Sprache der Syrjanen beherrschte er schon von Jugend an; so wurde es jetzt sein Ziel, diesen die Frohe Botschaft zu verkünden. Dazu erstellte er ein syrjanisches Alphabet und übersetzte einige kirchliche Bücher. Der Rostower Bischof Arsenij (1374 - 1380) weihte ihn zum Mönchsdiakon, bevor er von Bischof Stephan von Kolomna 1379 in Moskau zum Priester geweiht und mit allen für die Missionsarbeit notwendigen Dingen (Antimensia, Myron und liturgischen Geräten und Büchern) und mit Schutzbriefen des Großfürsten Demetrios von Don ins Permer Land entsandt wurde.
Von Ustjug aus folgte Stephan dabei dem Lauf der Nördlichen Dwina und begann, die heidnischen Heiligtümer zu zerstören. Von den Heiden verfolgt, vermochte er sie durch die Kraft seiner Predigt zu überzeugen. 1383 wurde er zum ersten Bischof von Klein-Perm eingesetzt. Sofort errichtete er eine Schule, wo bereits zu seinen Lebzeiten alle für die orthodoxen Christen wichtigen Bücher (Stundenbuch, Psalter, ausgewählte Lesungen aus Evangelium und Apostelgeschichte, die alttestamentlichen Parämien, die Stichiren, der Oktoechos, einige Festgottesdienste und die Göttliche Liturgie) in die Landessprache übersetzt wurden. Aber auch in körperlicher Hinsicht speiste Stephan wie ein guter Vater die Syrjanen.
1390 traf er auf einer Reise nach Moskau mit dem Ehrwürdigen Sergius von Radonesch zusammen, weshalb noch heute die Bruderschaft des Klosters zur Heiligen Dreiheit täglich des hl. Stephan im Gebete gedenkt. Neben einer Reihe von Kirchen konnte Stephan für die Syrjanen auch etliche Klöster - vor allem um die Hauptstadt Ust-Wym herum - errichten. 1395 fuhr Stephan erneut nach Moskau und entschlief dort am 26. April. Er wurde im Erlöser-Kloster "hinter dem Wall" im Kreml beigesetzt.
Seine Verehrung begann schon Anfang des 15. Jahrhunderts. Eine Vita wurde bald nach 1472 geschrieben, ein Gottesdienst vom Priestermönch Pachomij dem Serben zusammen mit Epifanij dem Weisen, dem berühmten Schüler des Sergius, verfasst. Das Konzil von 1547 bestätigte die Kanonisation feierlich. (nach © "Gottesdienst zum Ehren aller Heiligen der Rus", Würzburg, 1987. S. 132b - 144)
Gebete
Troparion (4. Ton)
Von Jugend auf vom Streben nach Gott entflammt, nahmst du Christi Joch auf dich, gottweiser Stephan. In der Völker seit alters durch Unglauben verhärtete Herzen sätest du den göttlichen Samen aus, hast durch das Evangelium geistig sie neugeboren; deshalb bitten wir dich, die wir dein ruhmreiches Gedächtnis begehn: bitt Ihn, den du verkündet hast, dass Er uns errette.