Nikolaj Glubokowskij
Nikolaj Glubokowskij (russ.: Николай Никанорович Глубоковский, 06.12.1863 – 18.03.1937), Dr. theol., Professor am Lehrstuhl für das Neue Testament an der St. Petersburger Geistlichen Akademie, korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften und der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften, war einer der bekanntesten Theologen der Russischen Kirche.
Nikolaj Glubokovskij wurde im Dorf Kitschmanskij Gorodok (Кичманский городок) im Oblast Wologda in die Familie eines Priesters hineingeboren. 1889 absolvierte er die Moskauer Geistliche Akademie. 1890 wurde sein großes Werk „Der Selige Theodoret, Bischof von Kyrrhos“ veröffentlicht. Seit 1894 arbeitete er als Professor für das Neue Testament an der St. Petersburger Geistlichen Akademie. 1898 wurde er mit einer Dissertation zum Thema „Die Verkündigung des Evangeliums durch den Heiligen Apostel Paulus nach ihrer Ursprung und ihrem Wesen“ ("Благовестие святого апостола Павла по его происхождению и существу", St.Petersburg, 1897) zum Dr.theol. promoviert.
Glubokovskij nahm an der Revision der slawisch-russischen Übersetzung des Evangeliums teil. Von 1905 bis 1911 redigierte er die von Alexander Lopukhin begründete „Theologische Enzyklopädie“. 1906 hielt er Vorträge zu Fragen der geistlichen Schule an der präkonziliarischen Versammlung. Seine zahlreichen Artikel erschienen in Zeitschriften wie „Lektüren der Gesellschaft der Freunde der geistlichen Aufklärung“ („Чтения в обществе любителей духовного просвещения"), „ Glaube und Verstand“ ("Вера и Разум"), „Der Wanderer“ („Странник“), „Die christliche Lektüre“ ("Христианское Чтение"), „Der Kirchenbote“ ("Церковный Вестник"), „Der Theologiebote“ ("Богословский Вестник") und anderen.
Nach der Oktoberrevolution wanderte er 1921 aus. Von 1922 bis 1923 hielt er eine Theologie-Vorlesung an der Theologischen Fakultät der Universität zu Belgrad. Von 1923 bis 1937 war er Professor für Theologie an der Universität zu Sofia. Er hielt auch Vorlesungen über das Neue Testament am Institut de Theologie Orthodoxe Saint-Serge in Paris.