Theologie

Aus Orthpedia
Zur Navigation springenZur Suche springen

Sergej Posadskij: Theologie

Die Theologie (griech. theologia) ist die Lehre der Kiche über Gott.

Die von der Kirche offenbarende Lehre über Gott hat ihre Besonderheit. Diese Besonderheit besteht darin, dass die Quelle der kirchlichen Lehre die GÖTTLICHE OFFENBARUNG ist. Der Gründer der Theologie ist Selbst der Gottesmensch Jesus Christus. Die Möglichkeit von Gott zu sprechen geht auf die Ankunft des fleischgewordenen Sohn Gottes, in Welchem „wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig“ (Kol 2:9). Die Heiligen Väter nennen den Gottesmenschen Jesus Christus als Theologen. Zum Beispiel,lehrt der Hl. Gregor Palamas, dass Gott nicht nur um unsretwillen Fleisch geworden ist, sondern Theologe wurde. Deswegen kann der Mensch nur Kraft der Offenbarung von Gott Selbst von IHM sprechen, Der sich dem Menschen offenbart als Antwort auf das Streben Sein Dasein zu erkennen.

Der Begriff „Theologie“ hat zwei Bedeutungen.

Erstens, unter Theologie wird der mystische Weg der Gotteserkenntnis verstanden, die Realität der spirituellen Erfahrung, in welcher Gott dem Christen offenbart wird. Ein solches Verständnis der Theologie wird mit der „unmittelbaren Schau des persönlichen Gottes, der persönlichen Erfahrung der Verklärung des Geschöpfes durch die ungeschaffenen Gnade“ erreicht(Christos Yannaras).

Die Theologie, die von der spirituellen Erfahrung kommt , „vermittelt der Seele eine der höchsten Gaben, und verbindet sie mit Gott in unzerstörbarer Einheit [=Bund, Bündnis, Einigung: mögliche Übersetzung aus der Philokalie: „schenkt der Seele eine gewisse Art herrlicher Worte“ (Philokalie, Band 1, S. 393: Diadochos von Photike. Abhandlung über die Askese, Kap. 8)]“ (Hl. Diadochos von Photike). Sie ist die Frucht der geistigen Mühen des Christen, da man die Göttlichen Geheimnisse nur „mit gereinigtem Blicke des Herzens“ schauen kann (Hl. Johannes Cassianus). Sie braucht die Reinheit der Seele und die Aufklärung durch die Gnade des Heiligen Geistes. Die christlichen Asketen schauen die höchsten Göttlichen Geheimnisse „nach dem Maß der Liebe und Einhaltung der Gebote“ (Hl. Symeon der Neue Theologe), die Erfüllung welche zur Schau Gottes führt. Nach dem Wort des Hl. Gregor von Nazianz, ähnlich wie Stufen. Solche Theologie kann begnadet genannt werden, denn sie beinhaltet das letzte Erstrebenswerte – die Gnade der Theologie (Hl. Thalassios der Libyer).

‘‘‘Zweitens‘‘‘, unter der Theologie wird die systematische Auslegung der Wahrheiten der Göttlichen Offenbarung verstanden, die folgerichtige Offenbarung der Wahrheiten der christlichen Glaubenslehre mit Hilfe von dem menschlichen Verstand . In solchem Sinne kann die Theologie als Wissenschaft, die den Inhalt der christlichen Wahrheiten in der systematischen Ordnung offenbart, dargestellt werden.

Beide Auffassungen sind untereinander wechselbezogen. Dabei ist die zweite der ersten gänzlich unterworfen, insofern dem christliche Theologen bevorsteht, die Realien des Göttlichen Daseins, die nur in der lebendigen spirituellen Erfahrung offenbart werden, zu systematisieren und erfassen. Die zweite Art der Theologie ist auch notwendig, denn sie verwandelt die christlichen von Gott offenbarten Wahrheiten ins wunderbare ganzheitliche Gebäude, das die Kenntnisse, die für die Erlernung der ganzen Menschheit zugänglich sind, aufbewahrt.

Seit dem IV. Jh. gab es in der Kirche das Prinzip der theologischen Unterscheidung zwischen Oikonomia (Heilsordnung) und der eigentlichen Theologie („reine Theologie“). Dabei wurde unter der Theologie die Lehre über den Dreieinigen Gott in Sich Selbst, und unter der Oikonomia die Lehre über die äußeren Handlungen Gottes in der erschaffenen Welt verstanden. In den Bereich reinen Theologie gehörte die Lehre über die Heilige Dreiheit (Wesensgleichheit, Hypostasen, hypostatische Eigenschaften), Göttliches Wesen und Göttliche Energien. Zugleich konnten diese Gegenstände der Theologie ökonomisch behandelt werden, d.h. im Kontext der Schöpfung, der Geschichte der Rettung und künftigen Schicksale der erschaffenen Welt. Die Trennung zwischen der reinen Theologie und der Oikonomia wurde in der dogmatischen Theologie beibehalten. Die Darlegung der orthodoxen Dogmatik setzt das Vorhandensein der Lehre über Gott in Sich Selbst und der Lehre über Gott in Seiner Erscheinung der erschaffenen Welt voraus. Solches Prinzip liegt zum Grunde der dogmatischen Systeme des Metropolit Makarius, Bischof Sylvester, Erzbischof Filaret und anderer Autoren.

Erstveröffentlichung und Urheberrecht

  • azbuka.ru (Stand: 18. Februar 2012). Dieser Absatz ist eine (wahrscheinlich wörtliche) Übersetzung von der Internetseite azbyka.ru. Die Übersetzung besorgte AlexejVeselov.