Niketas v. Kiever Höhlenkloster, Bischof v. Novgorod
Gedächtnis: 31. Januar, 30. April (Erhebung der Gebeine)
Der heilige Niketas (Nikita) trat in jungen Jahren in das Kiever Höhlenkloster ein, wo er alsbald als Klausner lebte. Der Abt warnte ihn aber vor dieser strengen Askese, da er überzeugt war, dass sie den jungen Mönch überfordern würde. Nikita jedoch vertraute auf seine Kräfte und verweigerte den Gehorsam. Doch in der Abgeschiedenheit - so berichtet die Überlieferung - fiel er in Versuchung, als ihm der ]]Teufel]] in Gestalt eines Engels erschien und ihm verkündete: "Du brauchst nicht mehr zu beten, lies vielmehr und lehre die anderen, ich werde an deiner Stelle beten!' Der getäuschte und von seiner Vollkommenheit überzeugte Mönch begann, die Bücher des Alten Testaments zu studieren, um die Menschen zu belehren; vom Evangelium aber wollte er nichts hören. Da kamen die Ältesten des Klosters überein, den Teufel aus ihm auszutreiben. So geschah es, und Nikita setzte nun mit dem Segen der Ältesten das Leben in der Abgeschiedenheit fort, als ein Lernender in Gebet und Fasten, in Gehorsam und Demut.
Später wurde er dann Bischof von Novgorod und mit der Gabe der Wundertätigkeit ausgezeichnet. Nach dreizehnjähriger Hirtentätigkeit starb er 1109 und wurde 1558 unter Zar Iwan Wassiljewitsch feierlich heilig gesprochen. Seine Reliquien ruhen heute in der Kirche des Apostels Philipp in Novgorod. Sie sind im wesentlichen unversehrt, aber mumifiziert. Als im Zweiten Weltkrieg ein deutscher Soldat mit seinem Bajonett die Schädelhaut des Heiligen aufschlug, trat eine blutähnliche Flüssigkeit heraus. Schon in der Alten Kiever Rus wurde er so verehrt, dass in den slawischen Ausgaben des Ritualbuches seine Erwähnung neben jener der ökumenischen Lehrer der Alten Kirche, der Moskauer Metropoliten und des Hl. Leontios von Rostov als einzigem weiteren russischen Bischof bei der 4. Partikel der 3. Prosphora der Proskomidie vorgesehen ist.