Anatolios der Ältere von Optina
Gedächtnis: 25. Januar und 11. Oktober (Synaxis der Starzen von Optina)
Die Eltern des Starez Anatolios (Anatolij) ermutigten ihr Kind, ins Kloster zu gehen. Nachdem er am Seminar studiert hatte, führte ihn eine wundersame Heilung von der Schwindsucht nach Optina. Er wurde Schüler des Makarios, welcher seine große Zukunft vorhersah und ihn scherzhaft “den Langen” nannte. Sein Noviziat war schwer; er arbeitete in der Küche und schlief auf einem Holzhaufen. 1870 wurde er Hieromönch und dann, auf Wunsch des Ambrosios, Vorsteher der Skite. Wegen seiner außergewöhnlichen Gabe des Gebets war er ein sehr gefragter Beichtvater und bekam täglich bis zu 200 Briefe. Oftmals warnte er die Leute vor bevorstehenden Versuchungen und riet ihnen, sich Gottes Willen zu unterwerfen. Er arbeitete eng mit dem Ambrosios zusammen, dessen seltene spirituelle Gabe er erkannte und dessen Hilfe er bei der Führung der Nonnen von Schamordino benötigte. Als Ambrosius verschieden war, fühlte sich Anatolios wie verwaist, obwohl er durch seine Verbindung mit dem Hl. Johannes von Kronstadt getröstet wurde. Wie so viele Starzen litt auch auch Anatolios unter üblen Verleumdungen, was sein Herz schwächte und seinen Abschied von dieser Welt beschleunigte. 1893 wurde er heimlich dem Großen Schema geweiht und verschied dreieinhalb Monate später.