Valentin von Rätien

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hl. Valentin von Rätien, Detailaufnahme aus der Ikone der Synaxis der Heiligen Österreichs im orthodoxen Kloster Maria Schutz in St. Andrä am Zicksee

Gedächtnis: 7. Januar

Der hl. Valentin von Rätien (* vor 435 vermutlich in den Niederlanden oder Großbritannien; † um 475 in Mais, dem heutigen Meran) war einer der ersten Bischöfe von Passau. Er wurde durch Papst Leo den Großen zum Bischof geweiht und als Bischof von Rätien eingesetzt, einem Gebiet zwischen Passau, St. Gotthard, Regensburg, Chur und Brixen. Er bemühte sich um die Mission der dortigen Bevölkerung, die zwar schon christlich war, jedoch durch die Umstände der Zeit sich wieder mit dem Heidentum vermischt oder der arianischen Lehre anhingen.

Leben

Der Überlieferung nach kam der Hl. Valentin im 5. Jahrhundert vom Meeresstrande, also vielleicht aus Britannien, nach Batavis (dem heutigen Passau). Hier bemühte er sich lange Zeit und mit großer Anstrengung, durch unaufhörliche Predigt des göttlichen Wortes die verirrten Seelen für Christus zu gewinnen, nach deren Rettung er wundersam dürstete. Dabei unternahm er nichts ohne den Segen des hl. Severin von Noricum, welcher zu dieser Zeit ebenfalls in dieser Gegend tätig war und in dessen Lebensbeschreibung er erwähnt wird. Nach dem Abzug der römischen Soldaten aus Batavis und dem Eindringen der arianischen Ostgoten wurde der Hl. Valentin aus Batavis, wo er sich noch immer aufhielt, vertrieben. Daraufhin durchwanderte er zusammen mit seinem Begleiter, dem Presbyter Lucillus, die beiden Provinzen Raetia Prima und Raetia Secunda Richtung Westen und predigte überall, besonders aber in Graubünden, den Glauben an Jesus Christus. Zuletzt begab er sich, wahrscheinlich um den Stürmen der Völkerwanderung auszuweichen, ins Gebirge nach Mays bei Meran, wo er ein dem hl. Erstmärtyrer Stephanus geweihtes Oratorium erbaute und eine Mönchsgemeinschaft gründete.

Tod

Bischof Valentin entschlief um das Jahr 470. Sein Grab wurde bald darauf zu einer stark besuchten Wallfahrtsstätte, wie von dem spätrömischen Bischof und Dichter Venantius Fortunatus im 6. Jahrhundert bezeugt wird. Um das Jahr 739 wurden die Reliquien des Heiligen durch die Langobarden nach Trient überführt und von dort durch Herzog Tassilo III. im Jahre 769 nach Passau gebracht, wo sie vor allem zur Zeit der Hunnenstürme der Stadt durch Wunderzeichen Beistand gewährten. Als am 22. April des Jahres 1662 der Dom in Flammen aufging, verbrannten auch die Reliquien des Heiligen Bischofs; nur sein Haupt, welches damals an einem anderen Ort aufbewahrt wurde, ist noch erhalten. Die Reliquien des Hl. Bischofs Valentin wurden im Jahre 1953 anläßlich der Aufstellung eines neuen Hochaltars in der Bischofskirche in den Altar übertragen.

Patronate

Der Hl. Valentin wird vor allem gegen Gicht, Epilepsie und epidemische Krankheiten wie die Pest angerufen. Außerdem gilt er als Schutzherr des Viehs.

Hymnus

Ein alter Lobgesang auf den Heiligen lautet: „Den Weinstock der Lehre, der Wunder und Heiligkeit Denkmal besingt das Raetierland; O herrliche Palme, fruchtbarer Ölbaum, O heiliges Opfer, unschuld`ges, dargebracht vom Heiligen Geiste, Dir wurde des Martyriums Belohnung zuteil mit der Engel Schar. Im Lichte der Heil’gen schaust du Gottes Glanz.“


Dieser Text stammt aus: "Orthodoxe Heiligenleben", Vorabdruck im Internet, S.46ff. Scan des Kapitels über den Hl. Valentinianus. Mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber.

Weblinks