Walaam Kloster

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Die Insel Walaam mit dem Kloster zur Verklärung des Herrn
Die Skite Allerheiligen auf Walaam
Das Kloster Walaam

Das Walaam-Kloster der Verklärung des Herrn oder nur Walaam Kloster (Walaamskij, Valamo) ist ein orthodoxes Kloster in Karelien, im Nordwesten Russlands. Es liegt auf der Insel Walaam im Ladogasee. Das Kloster war ein Vorposten der Evangelisation in Nordrussland. Ende des 18. Jhdts. entsendete der damalige Abt Nazarius auf Verlangen von Katharina II. eine Gruppe von acht Missionaren nach Alaska um die dortigen Ureinwohner zu evangelisieren. Unter diesen acht Missionaren befand sich auch der Hl. Herman von Alaska. Die Gruppe erreichte Kodiak in Alaska am 24. September 1794.<ref>Vgl. dazu OrthodoxWiki: Valaam-Monastery</ref>

Geschichte

Die Ursrprünge des Klosters sind nicht bekannt. Einer Legende nach wurde es vom Apostel Andreas im 1. Jahrhundert gegründet. Auf der Insel entdeckte er heidnische Ruinen, die er zerstörte und ein Steinkreuz errichtete. Die Legende besagt, dass das Kreuz zum ersten Stein des Fundamentes des Klosters wurde. Eine weitere Tradition schreibt die Gründung den Hll. Sergius und Herman zu, den ersten Missionaren die Novgorod im 10. Jahrhundert erreichten. Man geht von einer Gründung zwischen dem 10. und 15. Jahrhundert aus. Da das Kloster im ehemaligen Grenzgebiet zwischen Russland und Schweden lag, wurde es im 17. Jahrhundert oft angegriffen und verwüstet, es brannte sogar vollständig aus. Im 18. Jahrhundert wurde Kloster Walaam restauriert und kam 1812 unter die Herrschaft des russischen Großfürstentums Finnland. Es beherbergte zeitweise über 3000 Mönche. 1917 wurde Finnland und die Orthodoxe Kirche Finnlands von der russisch-orthodoxen Kirche unabhängig und das Kloster zum wichtigsten der finnisch-orthodoxen Kirche. Im Winterkrieg zwischen Finnland und der Sowjetunion 1940 wurden die ca. 150 Mönche nach Heinavesi in Finnland evakuiert, wo sie das Kloster Neu-Walaam (Uusi Valamo) gründeten. Grenzverschiebungen nach dem Krieg führten dazu, dass nun die Insel Walaam und der ganze Ladogasee auf sowjetischem Staatsgebiet lagen. Während des Krieges wurde die Insel als sowjetische Militärbasis und das Kloster als Invalidenheim, Lager und Offizierskasino genutzt. Als in den 1980er Jahren die Beschränkungen für die Orthodoxe Kirche gelockert wurden, wurde das Kloster 1989 wiederbelebt und die Einrichtungen über Jahre restauriert. Ende des letzten Jahrhunderts erlangte das Kloster wieder das Besitzrecht über die Insel und war bemüht, ein Leben in der Einsamkeit aufzubauen. Dieses Bemühen und die Aussicht auf eine pilgertouristische Monopolstellung führten jedoch zu jahrelangen Rechtsstreitigkeit mit den ehemaligen Einwohnern der Insel. Viele der inzwischen hier angesiedelten säkularen Inselbewohner haben nach erfolglosen Gerichtsprozessen gegen das Kloster die Insel verlassen.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

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