Maria von Ägypten
Gedächtnis: 1. April und am 5. Sonntag der Großen Fastenzeit
Im Alter von zwölf Jahren begab sich die Ehrw. Maria aus Ägypten von ihrem elterlichen Hause nach Alexandria, wo sie in ein lasterhaftes Leben hineingezogen wurde. Nach 17 Jahren kam ihr die eigene Sündhaftigkeit zum Bewusstsein, als sie bei einem Aufenthalt in Jerusalem durch eine unsichtbare Macht daran gehindert wurde, das Hl. Kreuz zu küssen. Nach inniger Buße verließ sie Jerusalem und ging in die Jordanwüste, wo sie 48 Jahre in völliger Einsamkeit verblieb und durch Fasten, Tränen und Gebet Gottes Gnade erwarb.
Der Ehrw. Zosimas sah sie beim Gebet sich von der Erde erheben und über das Wasser des Jordans wie über trockenes Land dahinschreiten. Auf Bitte Marias reichte ihr der Greis ein Jahr darauf die Hl. Kommunion. Ein weiteres Jahr später fand er sie tot und beerdigte sie (im Jahre 521). Das Gedächtnis von Maria wird außer an diesem Tage auch am 5. Sonntag der Großen Fastenzeit gefeiert. (Zu einer ausführlichen Lebensbeschreibung der ehrw. Maria von Ägypten siehe: Fasten- und Blumen-Triodion, Berlin, 1899, S. 189.)
Gebete
Troparion (8. Ton)
In dir, Mutter, wurde die Ebenbildlichkeit sorgsam bewahrt: Du nahmst das Kreuz und folgtest Christus nach, und im Tun hast du gelehrt, das Fleisch nicht zu beachten, denn es vergeht, sondern sich um die Seele zu kümmern, einem unsterblichen Werk: Daher jubelt mit den Engeln, gottselige Maria, dein Geist.
Kondakion (4. Ton)
Nachdem du der Finsternis der Sünde entronnen warst und dein Herz durch das Licht der Busse erleuchtet hattest, kamst du zu Christus, dessen allfehlerlose und heilige Mutter du als barmherzige Fürbitterin bekommen hast: Deshalb fandest du Vergebung der Sünden, und freuest dich immerdar mit den Engeln.