Joasaf I., Patriarch von Moskau und ganz Russland

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Joasaf I. (Иоасаф I, † 28. November 1640 in Moskau) war der vierte Patriarch von Moskau und Ganz Russland (1634-1640).

Seine Mönchsweihe erhielt er im Solowetsky-Kloster. Im Jahr 1621 wurde er Hegumen des Pleskauer Höhlenklosters. Im Januar 1627 wurde er zum Erzbischof von Pskow und Welikije Luki ernannt. Er wurde bekannt durch seinen Einsatz für die Handelsprivilegien von Pskow und seinen Widerstand gegen die Ansprüche der deutschen Kaufleute, wofür er vom Patriarchen bestraft wurde. Nach Philarets Tod im Jahre 1634 wurde Joasaf zum Nachfolger bestimmt.

Eine seiner ersten Amtshandlungen war es, den Erzbischof von Susdal, Josef Kurtsewitsch, für dessen ungehöriges Benehmen streng zu bestrafen. Er beförderte auch die Wiederaufnahme des Druckwesens in Moskau: unter seiner Leitung wurden 23 kirchliche Bücher veröffentlicht. Im Jahre 1683 schrieb er das Werk Память (Pamyat, „Erinnerung“), in dem er die russischen Kleriker dazu aufrief, all ihre Zwietracht zu vergessen. Er veröffentlichte auch ein Stück namens Лестница властям (Lestnitsa wlastyam, „Hierarchie der Macht“), in dem er die Hierarchie der Kleriker bei Gottesdiensten und „Soboren“ (Konzilen der Russischen Orthodoxen Kirche) erläuterte. Er veröffentlichte auch den sogenannten Требник (Trebnik, „Euchologion“) mit einem Anhang, der die Beschlüsse und Erlasse des Philaret enthielt.

Joasaf I. liegt in der Entschlafungs-Kathedrale des Moskauer Kreml begraben.