Das Hirtenwort

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Vorderseite
Auflage Zweite
Titel (Deutsch) Das Hirtenwort. Gespräche über den orthodoxen Glauben
Titel (Original) Слово пастыря. Беседы о Православной вере
Autor Kyrill (Gundjaew), Patriarch
Übersetzung Deutsche Übersetzung: Landsberg am Lech 2007
Abstammung Orthodox
Herausgeber Nicht angegeben
Sprache des Originals Russisch
Serie Keine
Verlag Kirchliches Außenamt des Moskauer Patriarchates
Jahr 2005
Stadt Moskau
ISBN


Beschreibung

An den Leser des «Hirtenwortes»

Dieses Buch entstand aus Videoaufzeichnungen von Gesprächen und Vorträgen, welche Metropolit Kirill von Smolensk und Kaliningrad, der Vorsitzende des Kirchlichen Außenamtes des Moskauer Patriarchats, in den Jahren 1994 bis 1996 hielt, als er sonnabends im Zentralen, später im Öffentlichen Russischen Fernsehen auftrat.

Das Programm «Das Hirtenwort» stellte den Verfasser sowie den Diskussionsleiter vor die wichtige Frage: An welchen Zuschauerkreis soll sich diese Sendung richten? Denn die verschiedenen Kreise der russischen Gesellschaft unterscheiden sich nach ihrer sozialen Stellung, nach der Altersstruktur, nach ihrem Bildungsstand, nach ihrer Volkszugehörigkeit, nach Konfession, aber auch in vielerlei anderer Hinsicht ganz wesentlich voneinander. Dies hatte zur Folge, dass die verwendete Sprache, die eingesetzten Begriffe und Definitionen den einen klar und verständlich, für andere wiederum völlig inakzeptabel waren und/oder sich als unverständlich erweisen konnten. Metropolit Kirill ist es gelungen, diese komplexe Aufgabe zu lösen, indem er ein allgemein verständliches konfessionell-aufklärendes Programm ins Leben gerufen hat, welches bis heute sowohl bei den praktizierenden kirchennahen Christen, als auch bei Menschen, die dem Glauben fern stehen, auf Interesse stößt. Einfache und wenig gebildete Leute, aber auch Intellektuelle und Geistliche finden an dem Programm Gefallen. «Das Hirtenwort» wurde nicht nur für das moderne russische Fernsehen, sondern auch für das katechetische Wirken der Kirche im Allgemeinen zu einer noch nie dagewesenen, einmaligen Erscheinung.

Das breite Zuschauerpublikum verschafft dieser Sendung eine dauerhaft hohe Einschaltquote. Inzwischen weiß man, dass sich «Das Hirtenwort» nicht nur in orthodoxen Kreisen, sondern auch bei Anhängern anderer Religionen bzw. Konfessionen, die bestrebt sind, aus erster Hand unverfälschte Informationen über die Lehre und das Leben der Russisch-Orthodoxen Kirche zu erhalten, hoher Beliebtheit erfreut.

Eine derartige Präsentation des christlichen Glaubenszeugnisses für die säkulare Welt geht auf eine altehrwürdige, vom Wirken des Apostels Paulus begründete Tradition zurück: «Allen bin ich alles geworden, um auf jeden Fall einige zu retten» (1 Kor 9, 22). Der Ansprechpartner des «Hirtenwortes» ist vor allem der moderne Mensch, der um seine Verantwortung für die Geschicke seiner Heimat und der ganzen Welt weiß, der an den Sieg des Guten über das Böse glaubt und sich über den Sinn des menschlichen Daseins Gedanken macht. Im Wort, welches der orthodoxe Prediger an einen solchen Menschen richtet, spürt dieser auf einmal eine undeutliche und dennoch reell existierende Verbindung zwischen den Zeiten und Epochen, eine Verbindung zwischen den Jahrtausende zurückliegenden biblischen Ereignissen mit diesem unserem heutigen Alltagsleben und mit unserer persönlichen Zukunft.

«Das Hirtenwort» als wertvolle Sammlung der Fernsehansprachen des Metropoliten Kirill kann auf mehreren Niveau-Stufen gleichzeitig gelesen bzw. rezipiert werden, je nach Aufnahmebereitschaft und Aufnahmefähigkeit des Lesers, - was ja auch als ein Hinweis auf einen wirklich gehaltvollen Text gelten kann. Wir finden häufige Verweise auf die Heilige Schrift - wobei freilich zu bedenken war, dass zahlreiche Leser erst «unterwegs» zur Kirche sind und eine Bibel noch nie in der Hand gehabt haben.

Es gibt aber auch grundlegende Unterschiede zwischen der bekannten Fernsehreihe und der nun erstmals vorgestellten Buchversion des «Hirtenwortes». In der vorliegenden Ausgabe wird die Schilderung der alt- bzw. neutestamentlichen Abläufe der Heilsgeschichte von theologischen, historischen und psychologischen Kommentaren begleitet und dadurch vertieft. Im Vergleich zu der Fernsehreihe wurde das Buch durch vielfältige zusätzliche Themenkreise, durch ungewöhnliche Interpretationen der bekannten biblischen Bilder, durch neue Gedanken des Verfassers zu den «ewigen Fragen» unseres Seins, wie sie sich uns immer wieder stellen, ergänzt. Und ebendies ist der Grund, weshalb das Buch nicht nur all jene anspricht, die das Christentum näher kennenlernen und seine Aktualität verstehen möchten, sondern auch Personen, die die Grundlagen der Orthodoxie an Ober- und Hochschulen sowie an Sonntagsschulen studieren. Auch Geistliche können für ihr Predigt- und Katechetenamt von den Gedankengängen des Verfassers profitieren.

Eine weitere wertvolle und seltene Besonderheit dieses Werks ist, dass die vom Verfasser geschilderten Ereignisabläufe des irdischen Lebens unseres Herrn Jesus Christus in streng chronologischer Reihenfolge angeführt werden, zurückgehend auf eine komparative Analyse der vier Evangelienberichte. Unter anderem erscheinen die bekannten biblischen Episoden auf diese Weise in einer neuen, teilweise ungewohnten Sicht.

Erstmals kann der Leser die Wanderungen Jesu während Seines Wirkens auch an den beigefügten Kartenskizzen nachvollziehen. Einen Leser, der sich auf solch eine erbauliche Reise in die spirituellen Räume der christlichen Heilsgeschichte begibt und dabei von einem kundigen, wohlwollenden und kompetenten Führer begleitet wird, erwarten mit Sicherheit spannende Neuentdeckungen.

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Die Erstauflage des vorliegenden Buches lag bei 10.000 Exemplaren; sie war binnen vier Monaten ausverkauft, was ein beredtes Zeugnis dafür ist, wie dringend das Buch von der russischen Gesellschaft benötigt wird. Der Herausgeber möchte der Hoffnung Ausdruck verleihen, dass dieses Buch seine erfolgreiche Reise quer durch Russland fortsetzen und dazu beitragen wird, dass all jene, die auf der Suche nach Gott sind, in die geistigen Reichtümer der Orthodoxie eingeführt werden können, und jene wiederum, die Ihn bereits für sich gefunden haben, auf dem einmal ausgewählten Weg bestärkt und ermuntert werden. Mit diesen Gedanken und guten Wünschen wagen wir die neue Publikation des «Hirtenwortes».