Ciaran, Abt von Clonmacnoise (Irland)

Aus Orthpedia
Zur Navigation springenZur Suche springen
Ciaran von Clonmacnoise.jpg

Gedächtnis: 9. September

Der ehrwürdige Vater Ciarán, Abt von Clonmacnoise, wurde um das Jahr 512 in der Gegend von Roscommon in Irland geboren. Er war der Sohn eines einfachen Zimmermanns, weshalb er sich selbst stets demütig „Sohn des Zimmermanns“ nannte. Schon in seiner Jugend war er von Sanftmut und Reinheit geprägt, und selbst die Tiere, die er hütete, folgten ihm und gehorchten ihm, als spürten sie seine Nähe zu Gott.

Zur Ausbildung wurde er in die Schule des heiligen Finnian von Clonard geschickt und gehörte bald zu den berühmten „Zwölf Aposteln Irlands“. Dort zeichnete er sich durch Askese, Fasten, Gebet und Gehorsam aus. Sein Lehrer erkannte früh, dass Ciarán von Gott berufen war, ein großes Werk für die Kirche zu vollbringen.

Nach seiner Ausbildung zog er umher, begegnete verschiedenen heiligen Männern und ließ sich schließlich am Fluss Shannon nieder. Dort gründete er um 544 das Kloster Clonmacnoise, das rasch zu einem der bedeutendsten geistlichen und kulturellen Zentren Irlands wurde. Obwohl Ciarán selbst nur kurze Zeit als Abt wirkte, legte er den Grundstein für ein Kloster, das Jahrhunderte hindurch zur Quelle des Glaubens, der Bildung und der Mission wurde.

Von den Wundern des heiligen Ciarán wird berichtet, dass er durch Gebet und Glauben Kranke heilte, Streit schlichtete und sogar wilde Tiere zähmte. Eine Überlieferung erzählt von einem Fuchs, der ihm Holz zum Feuer brachte. Sein Leben war von großer Einfachheit geprägt, er besaß kaum mehr als ein Evangelienbuch und einen Stab.

Bald nach der Gründung von Clonmacnoise wurde er von schwerer Krankheit befallen, vermutlich von der Pest, und entschlief am 9. September 545 im Alter von nur 33 Jahren. Seine Brüder ehrten ihn als Altvater, und die irische Kirche preist ihn als großen Lehrer und Wundertäter. Seine Reliquien wurden in Clonmacnoise verehrt, und bis heute wird sein Name mit Ehrfurcht genannt.

Quellen:

Gebete

Troparion (8. Ton)

Von Kindheit an erstrahlte dein Leben von Wundern, o Vater Kieran, und du zeigtest deine grenzenlose Liebe zu Gott, indem du Seine Schöpfung liebtest und pflegtest, sowohl Menschen als auch Tiere. Als du deinen Vater, den Tischler, verließest, suchtest du eine Ausbildung im asketischen Leben bei den geistlichen Größen Irlands, bevor du das große Kloster Clonmacnois gründest, von wo aus der Herr in Seiner großen Barmherzigkeit dich in deinem dreiunddreißigsten Jahr zu sich rief. Deshalb, o Gerechter, halte bei Christus, unserem Gott, Fürsprache, damit auch wir Seiner Barmherzigkeit für würdig befunden werden.