Gurιas von Kasan

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Hl. Gurias von Kasan
Kloster des Hl. Joseph von Wolozk

Gedächtnis: 5. Dezember, 4. Oktober (Erhebung der Gebeine) und 20. Juni (Überführung der Gebeine)

Hl. Gurias (russ. Gurij) wurde in Radonesch in die verarmte Bojarenfamilie Rugotin geboren und auf den Namen seines Vaters, Grigorij, getauft. Schon in jungen Jahren diente er als Verwalter beim Fürsten Iwan Penkow. Heiraten wollte er nicht, wurde aber beim Fürsten verleumdet, ein Verhältnis mit dessen Frau zu haben und daraufhin in einen unterirdischen Kerker geworfen. Dies untergrub seine Gesundheit, stärkte aber sein religiöses Streben. Im Verlies schrieb er kleine Lesebücher für Kinder. Den Erlös davon verschenkte er an die Armen.

Als er nach zwei Jahren aus der Haft befreit wurde, ging er in das wegen seiner strengen Ordnung bekannte Kloster des Hl. Joseph von Wolozk, wo er die Mönchsweihe auf den Namen Gurias empfing und 1543 zum Abt gewählt wurde. Dieses Amt übte er neun Jahre aus, um dann wieder zwei Jahre als einfacher Mönch zu leben. Für ein Jahr leitete er sodann das Dreiheits-Kloster in Selishharowo bei Twer. Durch Losentscheid wurde er zum ersten Erzbischof der 1555 errichteten Diözese von Kasan gewählt, wo er in dem erst 1552 eroberten Land gewaltige Missionsarbeit leistete: in acht Jahren errichtete er vier Klöster, baute die Verkündigungs-Kathedrale und mehr als zehn Kirchen. Dabei unterstützte ihn der hl. Barsanuphios von Twer.

1561 wurde Gurias so schwer krank, dass man ihn in die Kirche tragen musste, wo er nur liegen oder allenfalls sitzen konnte, aber keine Kraft mehr hatte, zu gehen oder zu stehen. Kurz vor seinem Tode empfing er vom Hl. Barsonophios das Große Schema und entschlief am 5. Dezember 1563.

Er wurde im Verklärungskloster beigesetzt. Am 4. Oktober 1595 erfolgte die Erhebung seiner Gebeine (und jener des Hl. Barsonophios) im Beisein des Metropoliten Hermogenes von Kasan, des späteren Märtyrerpatriarchen von Moskau, der dieses Ereignis auch in seiner Vita der beiden Hierarchen beschreibt. Am 20. Juni 1630 wurden die Gebeine des Heiligen in die Kathedralkirche überführt. Heute ruhen sie in der Friedhofskirche zu Ehren des Hl. Fürsten Theodor von Murom in der Stadt Kasan. (aus: "Gottesdienst zu Ehren aller Heiligen der Rus", Würzburg 1987, S. 104-115)