Lucius von Chur: Unterschied zwischen den Versionen
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Der hl. '''Lucius''' war der Sohn des gutmütigen englischen Königs Coillus, von dem er alle guten Eigenschaften erbte,wie die Überlieferung berichtet. Sein Urgroßvater war König Arviragus, sein Großvater König Marius. Er lebte zur Zeit des römischen Bischofs Eleutherius im 2. Jahrhundert nach Christi Geburt. Als er seit dem Tod seines Vaters Coillus im Jahre 156 als König regierte hörte er von in Britannien stationierte Römer, von dem durch seine unübertroffenen Wunder den ganzen Erdkreis erregendens christlichen Glauben. Darauf schickte er eine Bittschrift an Papst Eleutherius mit der Bitte ihm zum christlichen Glauben zu verhelfen. Der Papst schickte zwei glaubenseifrige Männer Fulganus und Diganus zu ihm, welche ihn in den Grundlagen des christlichen Glaubens unterichteten und tauften. Nachdem er Christ geworden war, wurde auch die ihm untertanen Britten christlich und blieben es, bis zur Zeit Kaiser Diokletians. Auf der Festung Dorna errichtete er im Jahre 161 eine Kirche. Da der hl. Lucius noch vor einer Eheschließung den Christlichen Glauben annahm verzichtete er auch in der Folge auf eine eheliche Verbindung. Stattdessen wandte er sich erneut an den Bischof von Rom mit der Bitte, ihm das Recht zu verleihen taufen und predigen zu dürfen. Die nach Rom geschickten Boten des hl. Königs kamen bald mit der bischöflichen Erlaubnis zu taufen und zu predigen zurück. Im Anschluß daran verzichtete der Heilige auf seinen Thron, und sein irdisches Reich, nahm den Pilgerstab und verließ seine Heimat, um vom Glauben und von Gnade erfüllt das Evangelium zu verkünden. Über Gallien kam er nach Augsburg und bekehrte dort einen der Vornehmen der Stadt, Campestrius mit seiner Familie, zum Christentum. Als er hörte, daß in der Provinz Raetia noch rauheres Heidentum herrschte als in Augsburg, wappnete er sich im sehnsüchtigen Verlangen nach dem Martyrium, mit dreitägigem Fasten und Gebet, zog ein Bußkleid an bestreute sich mit Asche und betete zu Gott, Er möge die Strahlen des Lichts und der Wahrheit herabsenden und die Schatten der Unwissenheit verscheuchen. Darauf ging er nach Chur und predigte dort den Heiden die Heilslehre, wobei er seine Predigt nicht nur auf die Stadt, sondern auch auf die ganze hiesige Landschaft ausstreckte. Beim Martinswald, wo die Umwohner die Büffelochsen und ihre Kälber anbeteten, hielt der heilige Gottesmann eine Anrede an die Heiden; sie wüteten wie Tiere, knirschten mit den Zähnen gegen ihn und warfen ihn in einen Sodbrunnen; er aber ging unbeschädigt aus demselben hervor. Im nämlichen Augenblick kamen die Büffelherden herbei, welche auf das Gebet des Heiligen ihre Wildheit ablegten und schmeichelnd sich vor seine Füße lagerten; er band ihnen ein Joch auf das Haupt und übergab sie gezähmt den anwesenden Leuten. Im Namen Jesu erteilte er Blinden das Gesicht, reinigte die Aussätzigen, vertrieb die unreinen Geister aus den Leibern der Besessenen, heilte Fieberkranke und Andere von verschiedensten Krankheiten geplagte. Während Lucius in jenen Gegenden das Evangelium predigte, suchte ihn seine Schwester, die hl. Jungfrau und Märtyrerin '''Emerita''', sie fand ihn in einer Höhle, welche bis auf den heutigen Tag Sankt Luciuslöchlein genannt wird, die eine halbe Stunde von der Kathedrale sehr hoch liegt und mühsam zu erreichen ist. Die hl. Emerita wurde zu Trimmis, zwei Stunden von Chur, zum Feuertod verurteilt. Ihre Asche und Gebeine sammelte der hl. Lucius. Sie werden größtenteils in die Kathedralkirche aufbewahrt. Der hl. Lucius ist der älteren Überlieferung nach von den Heiden gesteinigt aber nicht getötet worden. Als Todesjahr nimmt man das Jahr 180 an. Seine Reliquien befinden sich in der Kathedralkirche zu Chur. | Der hl. '''Lucius''' war der Sohn des gutmütigen englischen Königs Coillus, von dem er alle guten Eigenschaften erbte,wie die Überlieferung berichtet. Sein Urgroßvater war König Arviragus, sein Großvater König Marius. Er lebte zur Zeit des römischen Bischofs Eleutherius im 2. Jahrhundert nach Christi Geburt. Als er seit dem Tod seines Vaters Coillus im Jahre 156 als König regierte hörte er von in Britannien stationierte Römer, von dem durch seine unübertroffenen Wunder den ganzen Erdkreis erregendens christlichen Glauben. Darauf schickte er eine Bittschrift an Papst Eleutherius mit der Bitte ihm zum christlichen Glauben zu verhelfen. Der Papst schickte zwei glaubenseifrige Männer Fulganus und Diganus zu ihm, welche ihn in den Grundlagen des christlichen Glaubens unterichteten und tauften. Nachdem er Christ geworden war, wurde auch die ihm untertanen Britten christlich und blieben es, bis zur Zeit Kaiser Diokletians. Auf der Festung Dorna errichtete er im Jahre 161 eine Kirche. Da der hl. Lucius noch vor einer Eheschließung den Christlichen Glauben annahm verzichtete er auch in der Folge auf eine eheliche Verbindung. Stattdessen wandte er sich erneut an den Bischof von Rom mit der Bitte, ihm das Recht zu verleihen taufen und predigen zu dürfen. Die nach Rom geschickten Boten des hl. Königs kamen bald mit der bischöflichen Erlaubnis zu taufen und zu predigen zurück. Im Anschluß daran verzichtete der Heilige auf seinen Thron, und sein irdisches Reich, nahm den Pilgerstab und verließ seine Heimat, um vom Glauben und von Gnade erfüllt das Evangelium zu verkünden. Über Gallien kam er nach Augsburg und bekehrte dort einen der Vornehmen der Stadt, Campestrius mit seiner Familie, zum Christentum. Als er hörte, daß in der Provinz Raetia noch rauheres Heidentum herrschte als in Augsburg, wappnete er sich im sehnsüchtigen Verlangen nach dem Martyrium, mit dreitägigem Fasten und Gebet, zog ein Bußkleid an bestreute sich mit Asche und betete zu Gott, Er möge die Strahlen des Lichts und der Wahrheit herabsenden und die Schatten der Unwissenheit verscheuchen. Darauf ging er nach Chur und predigte dort den Heiden die Heilslehre, wobei er seine Predigt nicht nur auf die Stadt, sondern auch auf die ganze hiesige Landschaft ausstreckte. Beim Martinswald, wo die Umwohner die Büffelochsen und ihre Kälber anbeteten, hielt der heilige Gottesmann eine Anrede an die Heiden; sie wüteten wie Tiere, knirschten mit den Zähnen gegen ihn und warfen ihn in einen Sodbrunnen; er aber ging unbeschädigt aus demselben hervor. Im nämlichen Augenblick kamen die Büffelherden herbei, welche auf das Gebet des Heiligen ihre Wildheit ablegten und schmeichelnd sich vor seine Füße lagerten; er band ihnen ein Joch auf das Haupt und übergab sie gezähmt den anwesenden Leuten. Im Namen Jesu erteilte er Blinden das Gesicht, reinigte die Aussätzigen, vertrieb die unreinen Geister aus den Leibern der Besessenen, heilte Fieberkranke und Andere von verschiedensten Krankheiten geplagte. Während Lucius in jenen Gegenden das Evangelium predigte, suchte ihn seine Schwester, die hl. Jungfrau und Märtyrerin '''Emerita''', sie fand ihn in einer Höhle, welche bis auf den heutigen Tag Sankt Luciuslöchlein genannt wird, die eine halbe Stunde von der Kathedrale sehr hoch liegt und mühsam zu erreichen ist. Die hl. Emerita wurde zu Trimmis, zwei Stunden von Chur, zum Feuertod verurteilt. Ihre Asche und Gebeine sammelte der hl. Lucius. Sie werden größtenteils in die Kathedralkirche aufbewahrt. Der hl. Lucius ist der älteren Überlieferung nach von den Heiden gesteinigt aber nicht getötet worden. Als Todesjahr nimmt man das Jahr 180 an. Seine Reliquien befinden sich in der Kathedralkirche zu Chur. | ||
== | ==Quelle== | ||
Dieser Text stammt aus: "Orthodoxe Heiligenleben", Vorabdruck im Internet, S. 294 f. [http://www.orthodoxe-kirche.de/Literatur/Heiligenleben/FmpGoClick/db74.html#Heading382 Scan des Kapitels über den Hl. Lucius von Chur]. Mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. | Dieser Text stammt aus: "Orthodoxe Heiligenleben", Vorabdruck im Internet, S. 294 f. [http://www.orthodoxe-kirche.de/Literatur/Heiligenleben/FmpGoClick/db74.html#Heading382 Scan des Kapitels über den Hl. Lucius von Chur]. Mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. | ||
[[Kategorie:Heilige]] [[Kategorie:Heilige aus der Schweiz]] | [[Kategorie:Heilige]] [[Kategorie:Heilige aus der Schweiz]] |
Version vom 19. April 2021, 16:30 Uhr
Gedächtnis: 2. Dezember
Der hl. Lucius war der Sohn des gutmütigen englischen Königs Coillus, von dem er alle guten Eigenschaften erbte,wie die Überlieferung berichtet. Sein Urgroßvater war König Arviragus, sein Großvater König Marius. Er lebte zur Zeit des römischen Bischofs Eleutherius im 2. Jahrhundert nach Christi Geburt. Als er seit dem Tod seines Vaters Coillus im Jahre 156 als König regierte hörte er von in Britannien stationierte Römer, von dem durch seine unübertroffenen Wunder den ganzen Erdkreis erregendens christlichen Glauben. Darauf schickte er eine Bittschrift an Papst Eleutherius mit der Bitte ihm zum christlichen Glauben zu verhelfen. Der Papst schickte zwei glaubenseifrige Männer Fulganus und Diganus zu ihm, welche ihn in den Grundlagen des christlichen Glaubens unterichteten und tauften. Nachdem er Christ geworden war, wurde auch die ihm untertanen Britten christlich und blieben es, bis zur Zeit Kaiser Diokletians. Auf der Festung Dorna errichtete er im Jahre 161 eine Kirche. Da der hl. Lucius noch vor einer Eheschließung den Christlichen Glauben annahm verzichtete er auch in der Folge auf eine eheliche Verbindung. Stattdessen wandte er sich erneut an den Bischof von Rom mit der Bitte, ihm das Recht zu verleihen taufen und predigen zu dürfen. Die nach Rom geschickten Boten des hl. Königs kamen bald mit der bischöflichen Erlaubnis zu taufen und zu predigen zurück. Im Anschluß daran verzichtete der Heilige auf seinen Thron, und sein irdisches Reich, nahm den Pilgerstab und verließ seine Heimat, um vom Glauben und von Gnade erfüllt das Evangelium zu verkünden. Über Gallien kam er nach Augsburg und bekehrte dort einen der Vornehmen der Stadt, Campestrius mit seiner Familie, zum Christentum. Als er hörte, daß in der Provinz Raetia noch rauheres Heidentum herrschte als in Augsburg, wappnete er sich im sehnsüchtigen Verlangen nach dem Martyrium, mit dreitägigem Fasten und Gebet, zog ein Bußkleid an bestreute sich mit Asche und betete zu Gott, Er möge die Strahlen des Lichts und der Wahrheit herabsenden und die Schatten der Unwissenheit verscheuchen. Darauf ging er nach Chur und predigte dort den Heiden die Heilslehre, wobei er seine Predigt nicht nur auf die Stadt, sondern auch auf die ganze hiesige Landschaft ausstreckte. Beim Martinswald, wo die Umwohner die Büffelochsen und ihre Kälber anbeteten, hielt der heilige Gottesmann eine Anrede an die Heiden; sie wüteten wie Tiere, knirschten mit den Zähnen gegen ihn und warfen ihn in einen Sodbrunnen; er aber ging unbeschädigt aus demselben hervor. Im nämlichen Augenblick kamen die Büffelherden herbei, welche auf das Gebet des Heiligen ihre Wildheit ablegten und schmeichelnd sich vor seine Füße lagerten; er band ihnen ein Joch auf das Haupt und übergab sie gezähmt den anwesenden Leuten. Im Namen Jesu erteilte er Blinden das Gesicht, reinigte die Aussätzigen, vertrieb die unreinen Geister aus den Leibern der Besessenen, heilte Fieberkranke und Andere von verschiedensten Krankheiten geplagte. Während Lucius in jenen Gegenden das Evangelium predigte, suchte ihn seine Schwester, die hl. Jungfrau und Märtyrerin Emerita, sie fand ihn in einer Höhle, welche bis auf den heutigen Tag Sankt Luciuslöchlein genannt wird, die eine halbe Stunde von der Kathedrale sehr hoch liegt und mühsam zu erreichen ist. Die hl. Emerita wurde zu Trimmis, zwei Stunden von Chur, zum Feuertod verurteilt. Ihre Asche und Gebeine sammelte der hl. Lucius. Sie werden größtenteils in die Kathedralkirche aufbewahrt. Der hl. Lucius ist der älteren Überlieferung nach von den Heiden gesteinigt aber nicht getötet worden. Als Todesjahr nimmt man das Jahr 180 an. Seine Reliquien befinden sich in der Kathedralkirche zu Chur.
Quelle
Dieser Text stammt aus: "Orthodoxe Heiligenleben", Vorabdruck im Internet, S. 294 f. Scan des Kapitels über den Hl. Lucius von Chur. Mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber.