Russische Bibelgesellschaft

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Heiliger Hierarch Philaret von Moskau
Zar Alexander der Erste
Fürst Alexander Golizyn
Metropolit Michail (Desnitskij).jpg
Metropolit Seraphim (Glagolevsky)
Hl.Bischof Innokentij (Smirnow)
Archimandrit Gerasim Pawski.

Die Russische Bibelgesellschaft wurde 1812 gegründet. Ihr offizielles Ziel war die Veröffentlichung und Verbreitung der Heiligen Schrift auf Russisch und in den Sprachen anderer Völker des Russischen Reiches, was durchaus im Sinne der Bildungspolitik Alexander des Ersten war.


Die Gründungsinitiative ging allerdings aus von der in Russland durch ihre Agenten vertretenen Londoner Bibelgesellschaft, die, von Freimaurer Richard Watson geleitet, eine protestantischen Reformation Russlands anstrebte, und dem Fürst Alexander Golizyn, damals Mitglied des Staatsrates, Ober-Prokurator des Heiligsten Synods, Minister für geistliches Wesen und Volksbildung und namhafter Freimaurer.


Die Russische Bibelgesellschaft, die sich als säkular und außerkirchlich erklärte, bestand nicht nur aus orthodoxen Metropoliten und Gelehrten (Heiliger Hierarch Metropolit Philaret von Moskau, Metropolit Michail (Desnitskij), Metropolit Seraphim (Glagolevsky), Hl.Innokentij (Smirnow), damals Archimandrit, Archimandrit Polikarp (Gajtannikow), Archimandrit [[Moisej (Antipow-Platonow)], Rektor der Geistlichen Akademien in St.Petersburg, Moskau und Kiew), Professor Priester Gerasim Pawski), sondern auch aus Vertretern anderer Konfessionen (katholischen Abbaten, Unierten, Baptisten, evangelischen Pastoren (Metropolit Stanisław Bohusz Siestrzeńcewicz, Pastoren Pitt und Jansen) und einflussreichen Freimaurern aus dem Hofadel (Rodion Koscheljow, N.Bantysch-Kamenski, Zakharij Karnejew, Alexander Labsin, A.A.Leniwtsow, W.M.Popow), die zum Teil einander entgegensetzte Ziele verfolgten.


In wenigen Jahren verbreitete sich das Netz der Gesellschaftsvertretungen (ca. 300) über ganz Russland. Vorwiegend dank des Engagements talentierter orthodoxer Gelehrter wurden in wenigen Jahren Hunderttausende Exemplare der russischen Übersetzung der Heiligen Schrift, unzählige Exemplare von Erbauungsliteratur und Katechismen verbreitet. Es wurden auch mehrere Seminare für Lehrer und Geistliche errichtet und neue Programme zur Vorbereitung von Lehrern vorbereitet. Allerdings war die Bibelgesellschaft weitgehend von der Britischen Bibelgesellschaft abhängig, deren Abteilung sie offiziell war. Die britische Seite, die jährlich große Summen in ihre russische Niederlassung investierte, drängte auf die Veröffentlichung von nicht-orthodoxen, mystisch-okkultistischen und freimaurerischen Schriften. Zu diesen gehörten Werke von Jung-Stilling, Eckartshausen, John Mason, Arndt, Thomas von Kempen, Tauler, Jakob Böhme, Madame Guyon, sowie auch freimaurerische Zeitschriften («Сионский вестник» („Der zionische Bote“)- von A.F.Labsin und «Друг юношества» („Jugendfreund“ ) von M.I.Newsorow).


Die Bibelgesellschaft wurde zum Zentrum, um welches sich Vertreter der mystisch-okkultistischen Kreise und Sekten konzentrierten. Eine der Unternehmungen der Gesellschaft, die von vielen Geistlichen als blasphemisch angesehen wurde, bestand in der Übersetzung der Heiligen Schrift ins Russische aus dem hebräischen Text in der masoretischen, talmudischen Redaktion, in der die alttestamentlichen Prophezeiungen über Christus nicht enthalten waren. Das alte Testament wurde nicht im orthodoxen, sondern im protestantisch-mystischen Geiste interpretiert. Die Freimaurermitglieder der Bibelgesellschaft riefen zur Reformation der Orthodoxen Kirche und zum Ersatz der gottesdienstlichen Texte auf.


Die Gesellschaft wurde 1826 durch die Verordnung des Zaren Nikolaj des Ersten wegen Verzerrung der Heiligen Texte, Verbindung mit Freimaurerlogen und Verbreitung der gegen die Rechtgläubigkeit und der Regierung gerichteten Ideen verboten und die veröffentlichten Texte der problematischen Übersetzung verbrannt.


Quellen:

http://www.klikovo.ru/db/msg/819

http://rus-sky.com/history/library/plat5-1.htm

http://www.rusk.ru/st.php?idar=114488

http://www.voskres.ru/literature/library/schischkov.htm)