Photios und Aniketos, hll. Märtt
Gedächtnis: 12. August
Die heiligen Märtyrer Aniketos und Photios erlitten den Tod für Christus in Nikomedia (dem heutigen İzmit in der Türkei) zur Zeit des römischen Kaisers Diokletian, während einer der grausamsten Christenverfolgungen am Beginn des 4. Jahrhunderts. Sie werden in der Orthodoxen Kirche hoch verehrt als standhafte Bekenner des Glaubens.
Der heilige Aniketos war ein angesehener Oberbefehlshaber des Heeres in Nikomedia, ein Mann von hoher Stellung und militärischer Autorität. Doch nicht irdische Macht, sondern die Treue zu Christus war seine höchste Sorge. Als er den Kaiser offen wegen des ungerechten Vergießens des Blutes unschuldiger Christen tadelte, wurde er festgenommen und gefoltert.
Aniketos wurde den wilden Tieren im Amphitheater vorgeworfen – ein öffentliches Spektakel zur Belustigung der Massen. Doch der gegen ihn losgelassene Löwe näherte sich dem Märtyrer und begann, ihm schmeichelnd das Gesicht zu lecken, ohne ihm ein Leid anzutun. Dieses Wunder bestärkte die Gläubigen und versetzte die Zuschauer in Staunen.
Als Aniketos daraufhin zu Gott betete, geschah ein weiteres Zeichen göttlicher Macht: Ein starkes Erdbeben erschütterte Nikomedia. Dabei stürzte ein Götzentempel in Trümmer, ebenso ein Teil der Stadtmauer. Viele Heiden kamen durch das Beben ums Leben. Dennoch verhärtete sich das Herz des Kaisers nur umso mehr.
Aniketos wurde erneut verhört und gefoltert. In dieser Zeit erschien auch sein Neffe, der heilige Photios, ein junger, aber glühender Christ. Er bekannte sich offen zum Glauben an Christus und wurde sogleich mit seinem Onkel verhaftet. Beide litten gemeinsam zahlreiche Qualen – man verbrannte sie, zerriss ihre Leiber mit Eisenhaken, kochte sie in siedendem Öl. Doch Gott stärkte sie in allen Schmerzen.
Schließlich ließ der Kaiser einen großen brennenden Ofen errichten, in den sie zusammen mit anderen bekennenden Christen geworfen werden sollten. Mit den Worten: „Wir sind Christen!“ sprangen die beiden Märtyrer freiwillig in die Flammen und starben betend, während ihre Seelen zum himmlischen Königreich aufstiegen. Dies geschah um das Jahr 306.
Die Orthodoxe Kirche ehrt die heiligen Aniketos und Photios als leuchtende Märtyrer, deren Glauben stärker war als Feuer und Schwert. Sie gelten als Vorbilder unerschütterlicher Christusliebe – für alle Zeiten.
Quelle:
- Synaxarion - Die Leben der Heiligen der Orthodoxen Kirche, 2. überarbeitete Ausgabe, Band II, Regensburg 2014.
Gebete
Troparion (3. Ton)
Vereint im Glauben, ward eure enge Verwandtschaft durch eure göttlichen Kämpfe zum Strahlen gebracht, O gesegnete Märtyrer Aniketos und Photios, Diener des Lichts. Betet, dass denen, die euren heiligen Wettkampf besingen, gewährt werde die Vergebung ihrer Sünden.