Petar von Cetinje, Metropolit von Montenegro

Aus Orthpedia
Zur Navigation springenZur Suche springen
Petar von Cetinje.jpg
Schrein mit seinen Reliquien in der Klosterkirche von Cetinije, Montenegro

Gedächtnis: 18. Oktober

Der heilige Petar von Cetinje, mit bürgerlichem Namen Petar Petrović-Njegoš, wurde im Jahre 1749 im montenegrinischen Dorf Njeguši geboren. Er entstammte der angesehenen Familie Petrović-Njegoš, die seit dem 17. Jahrhundert die Bischöfe und Fürsten von Montenegro stellte. Bereits im Alter von zwölf Jahren trat er in das monastische Leben ein und widmete sich mit großem Eifer dem Studium der Heiligen Schrift und der Werke der Kirchenväter.

Nach der Mönchsweihe empfing er die Diakonats- und später die Priesterweihe. Seine geistliche Reife, sein ernster Charakter und seine Liebe zum Volk machten ihn bald zum natürlichen Nachfolger des damaligen Metropoliten Sava Petrović. Im Jahre 1782 wurde Petar zum Metropoliten und Fürsten von Montenegro erhoben, wodurch er zugleich geistlicher Oberhirte und weltlicher Herrscher seines Volkes wurde.

Als Fürst-Bischof stand er an der Spitze eines kleinen, von inneren Stammeskonflikten und äußeren Bedrohungen erschütterten Landes. Mit Weisheit, Geduld und großer persönlicher Demut gelang es ihm, die oft zerstrittenen montenegrinischen Stämme zu einen. Er stärkte die Ordnung des Landes, reformierte die Verwaltung und bemühte sich um eine gerechte Rechtsprechung. Seine Regierung stand ganz im Zeichen des Evangeliums und der christlichen Nächstenliebe.

Err war zugleich ein mutiger Verteidiger seines Volkes gegen äußere Feinde. Im Kampf gegen Napoleons Truppen führte er seine Landsleute zum Sieg bei Boka in Dalmatien, womit er die Freiheit Montenegros vorübergehend sicherte. Trotz dieser militärischen Erfolge blieb er ein Mann des Friedens: Wo immer möglich, suchte er Verständigung und Versöhnung.

Obwohl er die höchste Macht im Land innehatte, lebte der heilige Petar wie ein einfacher Mönch. Sein ganzes Leben war von Askese, Fasten, Gebet und Demut geprägt. Er bewohnte eine schlichte Zelle im Kloster Cetinje, trug einfache Kleidung und mied jeglichen Luxus. Für sein Volk war er nicht nur ein gerechter Herrscher, sondern vor allem ein geistlicher Vater, der Rat, Trost und Versöhnung spendete.

Unter seiner Leitung gewann das montenegrinische Volk eine tiefere kirchliche und nationale Einheit. Der heilige Petar pflegte auch enge Beziehungen zur Russischen Kirche und zum Zarenreich, das Montenegro in seiner Freiheit unterstützte. Seine Weisheit und sein sittlicher Ernst verschafften ihm weit über die Grenzen des Landes hinaus Ansehen.

Im Jahre 1830 entschlief der heilige Petar friedlich zum Herrn. Sein Leib wurde im Kloster Cetinje beigesetzt. Als man Jahre später sein Grab öffnete, fand man seine Reliquien unversehrt und wohlriechend, ein Zeichen göttlicher Gnade. Zahlreiche Wunderheilungen und Gebetserhörungen werden bis heute an seinem Grab bezeugt.

Vier Jahre nach seinem Heimgang wurde er verherrlicht, und sein Andenken wird in der Orthodoxen Kirche mit großer Verehrung gefeiert. Bis heute gilt er als Schutzpatron Montenegros und als Vorbild eines wahrhaft christlichen Herrschers, der das geistliche Leben seines Volkes mit Demut, Mut und Gebet erneuerte.

Gebete

Troparion (8. Ton)

Tretet heute herbei, ihr Rechtgläubigen, damit wir uns feierlich freuen, und damit wir die feierlichen und vielgelobten Tugenden sehen, die Mühen und die Leistungen, des überstrahlenden Leuchters aus Montenegro, unter den Bischöfen den großen Peter, den vielgerühmten Hirten und Lehrer: denn wunderbar machte ihn der Herr unter seinen Heiligen, als Er ihn wahrhaftig unverwest nach vier Jahren aus der Erde offenbarte: durch seine Gebete, Christus Gott, rette unsere Seelen.