Onuphrios der Große
Gedächtnis: 12. Juni
Der gottgeweihte Onuphrios der Große. Sechzig Jahre lang hatte dieser heilige Eremit in der Wüste gelebt, als ihn der Mönch Paphnutios besuchte. Sein Haar und sein Bart reichten bis auf den Boden und er war aufgrund der langen Zeit, die er nackt gelebt hatte, dicht mit Haaren bedeckt. Alles Haar war weiß wie Schnee, und seine ganze Erscheinung leuchtete auf besondere und furchterregende Weise. Als Onuphrios Paphnutios sah, rief er ihn beim Namen und erzählte ihm sein Leben in der Wüste. Sein Schutzengel war ihm erschienen und hatte ihn zu jener Stelle in der Wüste geführt. Lange Zeit ernährte er sich nur von Gemüse, das in der Wildnis aber nur spärlich zu finden war. Später, als er schwere Kämpfe mit den Versuchungen der Dämonen erduldet hatte und sein Herz gänzlich in der Liebe Gottes gestärkt war, erschien ihm ein Engel Gottes und brachte ihm Brot zur Ernährung. Außerdem wuchs durch Gottes Vorsehung neben seiner Hütte eine Palme, die eine große Menge Datteln spendete, und eine Wasserquelle begann dort zu fließen. Onuphrios sagte jedoch: „Meistens ernähre ich mich und stille meinen Durst durch die Süße der Worte Gottes.“ Auf Paphnutios’ Frage: „Wie empfängst du die Kommunion?“, antwortete der Eremit, daß ihm ein Engel Gottes die Heilige Kommunion jeden Sonnabend bringen und reichen würde. Am folgenden Tag sagte der Altvater zu Paphnutios, daß dies der Tag seines Heimgangs aus dieser Welt sei. Er kniete nieder, betete zu Gott und übergab Gott seinen Geist. In diesem Augenblick sah Paphnutios ein himmlisches Licht, wie es den Leib des hingeschiedenen Heiligen erleuchtete, und hörte den Gesang von Engelsscharen. Paphnutios begrub ehrenvoll den Leib des Heiligen und kehrte in sein Kloster zurück. Dort schilderte er den anderen zu ihrem Gewinn als Augenzeuge das wundersame Leben dieses Mannes und die Größe der Vorsehung Gottes für jene, die sich völlig Seinem Dienst übergeben haben. Onuphrios entschlief im Jahr 400.
Quelle: Prolog von Ohrid
Gebete
Troparion (3. Ton)
Durch die Strahlen des Heiligen Geistes erleuchtet, o Gottseliger, hast du die Eitelkeit des Lebens verlassen und bist in die Wüste gegangen, o ehrwürdiger Vater Onuphrios. Du erfreuest den, der da ist über allen Gott und Schöpfer. Deshalb hat dich, o Seliger, Christus der große Gnadenspender verkläret.