Marius, Bischof von Lausanne

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Detailaufnahme aus der Ikone der Synaxis aller Heiligen der Schweiz in der russischen Auferstehungskirche in Zürich.

Gedächtnis: 31. Dezember

Der heilige Marius wurde um das Jahr 530 in Autun geboren und stammte aus einer römischen Adelsfamilie. Schon in jungen Jahren zeichnete er sich durch seinen Eifer im Glauben, seine Bildung und seine Hingabe an das Gebet aus. Nach seiner Weihe zum Diakon und dann zum Priester widmete er sich mit ganzer Kraft dem Dienst an Gott und an den Menschen.

Im Jahr 574 wurde er zum Bischof von Aventicum (heute: Avenches) geweiht. Da die Stadt durch die andauernden Bedrohungen und Einfälle der Alemannen immer weiter an Bedeutung verlor, verlegte Marius den Bischofssitz weise und umsichtig nach Lausanne, das sich unter seiner Führung zu einem neuen kirchlichen Zentrum entwickelte. Dort wirkte er als guter Hirt und Lehrer der Wahrheit.

Marius war nicht nur ein eifriger Seelsorger, sondern auch ein handwerklich begabter Mann: Als geschickter Goldschmied fertigte er die liturgischen Geräte für seine Kirchen eigenhändig an. Er war ein Beschützer der Armen und ein Wohltäter der Bedrückten, voll Demut und Barmherzigkeit. Sein Leben war vom Gebet durchdrungen, und zugleich war er ein enthusiastischer Gelehrter seiner Zeit.

Im Jahr 585 nahm er an der dritten Synode von Mâcon teil, auf der wichtige Fragen des kirchlichen Lebens behandelt wurden. Zwei Jahre später, im Jahr 587, ließ er in Payerne eine Kirche errichten und weihen – ein Zeichen seines apostolischen Wirkens und seines Bestrebens, das kirchliche Leben in seiner Diözese zu festigen.

Als Gelehrter verfasste Marius eine Chronik in lateinischer Sprache, die in ihrer Genauigkeit und Sorgfalt für die damalige Zeit herausragt. Sie stellt eine Fortsetzung des Geschichtswerkes des Prosper Tiro dar und reicht bis ins Jahr 581. Diese Chronik (Chronicon Marii Episcopi Aventicensis) ist bis heute eine wertvolle historische Quelle.

Der heilige Marius entschlief am 31. Dezember 594 in Lausanne. Bis heute wird er in der Kirche als eifriger Bischof, kluger Lehrer, betender Asket und treuer Hirte verehrt.

Gebete

Troparion (6. Ton)

O heiliger Marius, aus der Stadt Autun kamst du und wurdest Bischof von Avenches in Burgund. Als die Barbaren die Stadt zerstörten, gingst du ins Exil, um Bischof von Lausanne zu werden für deine Gläubigen, die Verkörperung der Nächstenliebe. Hierarch Christi, bitte Ihn, unsere Seelen zu erretten!