Märtyrer von Katyn
Gedächtnis 4. September (17. September nach neuem Stil)
Die heiligen Hieromärtyrer Szymon Fedorońko, Wiktor Romanowski und Włodzimierz Ochab dienten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Polnischen Autokephalen Orthodoxen Kirche und wurden durch die Hände der gottlosen Mächte im Jahr 1940 ermordet.
Szymon Fedorońko wurde am 12. August 1893 im Dorf Czerteż bei Sanok geboren. Nach dem Studium in Żytomierz empfing er 1917 in der Lavra von Poczajów die Priesterweihe. Er wirkte als Militärkaplan in Przemyśl und Krakau, gründete 1923 mit dem Segen des Metropoliten Dionizy eine orthodoxe Gemeinde in Przemyśl, diente später in Lublin und schließlich in Warschau. 1935 wurde er Leiter der Militärseelsorge der orthodoxen Soldaten, 1937 Protopresbyter. Er setzte sich für die Übersetzung liturgischer Texte ins Polnische ein und schrieb theologische Schriften. Nach dem Einmarsch der Sowjets im September 1939 wurde er gefangen genommen, durchlief die Lager von Starobelsk und Moskau, und wurde im April 1940 zusammen mit vielen Offizieren im Wald von Katyn erschossen. Seine Söhne fielen später in den Kämpfen um die Freiheit Polens, und er selbst wurde vom Staat postum mit dem Orden des Weißen Adlers geehrt.
Wiktor Romanowski wurde am 2. November 1899 in Temnohajce im Kreis Krzemieniec geboren. Er studierte am Seminar von Żytomierz und an den Universitäten in Kiew und Warschau, wo er den Grad eines Magisters der Theologie erlangte. 1921 wurde er zum Priester geweiht und diente in Wolhynien, zunächst als Gemeindepfarrer, später als Dekan und Kathedralpriester in Włodzimierz. Zugleich war er Militärkaplan und schließlich Seelsorger beim I. Korps in Warschau. Ab 1939 lehrte er Dogmatik an der orthodoxen Theologie der Universität Warschau. Nach Beginn des Krieges geriet er in sowjetische Gefangenschaft, wurde in das Lager von Ostaszków gebracht und im Frühjahr 1940 nach Twer verschleppt und dort erschossen, sein Leib wurde in den Massengräbern von Miednoje verscharrt.
Włodzimierz Ochab wurde am 10. April 1900 in Nehrybka bei Przemyśl geboren. Nach dem Gymnasium diente er im polnischen Heer, später kehrte er zur Landwirtschaft zurück. 1927 schloss er sich der Bewegung zur Rückkehr der Lemken zum orthodoxen Glauben an und begann das Studium der Theologie in Warschau. 1931 wurde er zum Priester geweiht und in die Lemko-Region gesandt, wo er viele zur Orthodoxie zurückführte. Danach wirkte er in Buśno auf der Chełmszczyzna, wo er mutig gegen die Zerstörung orthodoxer Kirchen Widerstand leistete. 1938 erhielt er die Aufgabe eines Gefängniskaplans in Drohobycz mit Offiziersrang. Nach der sowjetischen Besetzung wurde er am 13. Oktober 1939 verhaftet, über mehrere Lager nach Ostaszków gebracht und am 22. April 1940 nach Twer verschleppt und dort erschossen; seine Gebeine ruhen in den Massengräbern von Miednoje.
So vollendeten diese drei Priester ihren Weg im Bekenntnis der Treue zu Christus und zur Heiligen Kirche. Sie erleuchteten das polnische Land mit ihrem Zeugnis, wurden zusammen mit unzähligen anderen Opfern der Katyn-Verbrechen getötet und sind nun von der Kirche Christi als Märtyrer verherrlicht, auf dass sie für die Welt Frieden und für uns das Heil erflehen.
Ihre Verherrlichung wurde am 18. März 2025 von der hl. Synode der Polnisch-Autokephalen Orthodoxen Kirche beschlossen und am 16. September 2025 in der Kirche Hagia Sophia - Weisheit Gottes in Warschau feierlich vollzogen.
Gebete
Troparion (4. Ton)
Heilige Märtyrer von Katyn, Lehrer der Frömmigkeit und Geduld, die ihr für den orthodoxen Glauben gelitten habt, Stolz und Stütze unserer Kirche, steht nun vor Christus Gott und bittet um Frieden für die ganze Welt und um das Heil unserer Seelen.
Kondakion (6. Ton)
Gefäße der Gnade Gottes, ihr seid wie Fackeln über unserem Land erstrahlt, Simeon, Viktor, Wladimir, mit den übrigen Leidensgenossen, nun habt ihr Wohnung genommen bei den himmlischen Heerscharen. Wir verehren eurer Leiden und euren Tod, ihr Weisen in Gott, Teilhaber der heiligen Mysterien.