Lullus von Mainz

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Detailaufnahme aus der Ikone der Heiligen der Stadt Mainz in der orthodoxen Kirchengemeinde zum hl. Christophorus in Mainz.

Gedächtnis: 16. Oktober

Lullus wurde um 710 in Wessex in England geboren und war Schüler und Nachfolger von Bonifatius auf dem Mainzer Bischofsstuhl, erhielt um 780 das Pallium und ist der erste Mainzer Erzbischof. Er gründete die Klöster Bleidenstadt und Hersfeld.

Lullus verwaltete sein hohes Amt mit Weisheit und Eifer, lehrte, ermahnte, wies zurecht und leuchtete mit dem besten Beispiel vor, so dass er seinem geistlichen Vater alle Ehre machte. Nach dem Martertod des heiligen Bonifatius ließ er dessen Leichnam durch eine Gesandtschaft nach Mainz führen und empfing mit unsäglicher Trauer und dennoch mit Freude und Jubel die heiligen Leichnam seines geliebten Lehrers. So gern Lullus und die Bewohner von Mainz den heiligen Leib in ihrer Mitte behalten hätten, so durften sie doch dem ausdrücklichen Verlangen des Heiligen nicht widerstreben. Lullus begleitete die Leib des hl. Bonifatius nach Fulda und setzte ihn unter außerordentlichen Feierlichkeiten in einem steinernen Sarkophag des Domes bei. Dann brachte er den Leichnam Adelars, des ersten Bischofs von Erfurt und Genossen des Martertodes des heiligen Bonifatius, zugleich mit dem Leichnam des heiligen Eoban, nach Erfurt.

Nachdem Lullus das weitausgedehnte, vierzehn Bistümer umfassende Erzbistum Mainz zweiunddreißig Jahre ehrenvoll verwaltet hatte, wurde ihm im Geist offenbart, dass der Tag seiner Heimkehr zu Gott bevorstehe. Deshalb trug er dem frommen Bischof Alboin auf, dass er die heilige Liturgie verrichte und ihm dann nach dem von ihm gestifteten Kloster Hersfeld vorausgehe. Alboin, völlig gesund und kräftig, feierte ohne Verzug das heilige Opfer, fiel aber nach der Heiligen Liturgie tot hin. Lullus nahm den Leib auf sein Schiff, mit dem er den Main hinauffuhr, und begrub sie ehrenvoll im Kloster Hersfeld. Bald überfiel auch ihn ein heftiges Fieber und nach würdiger Vorbereitung entschlief er im Herrn am 16. Oktober 786 und wurde in Hersfeld (heute: Bad Hersfeld) beigesetzt.