Lukianos von Antiochien
Gedächtnis: 15. Oktober
Der hl. Märtyrer Lukian, Presbyter von Antiochia, wurde als Kind adliger Eltern in der syrischen Stadt Samosata geboren. In seiner Jugend erwarb er sich eine sehr umfangreiche säkulare wie auch geistliche Bildung. Er war ein Mann, der sich durch seine Gelehrtheit wie auch durch die Ernsthaftigkeit seines Glaubens auszeichnete. Nachdem er seinen Besitz an die Armen verteilt hatte, erwarb sich Lukian seinen Lebensunterhalt, indem er Lehrbücher zusammenstellte, und lebte so von der Arbeit seiner Hände. Er erwies der Kirche dadurch einen großen Dienst, daß er viele hebräische Texte in der Heiligen Schrift (die Häretiker gemäß ihrer eigenen falschen Lehre entstellt hatten) korrigierte. Aufgrund seiner Gelehrsamkeit und Geistesgröße wurde er zum Presbyter von Antiochia geweiht. Während der Verfolgung des Maximian, als der hl. Anthimos von Nikomedia und der hl. Petrus von Alexandria gemartert wurden, war der hl. Lukian auf der Liste jener, die der Kaiser töten wollte. Lukian floh aus der Stadt und verbarg sich; doch ein neidischer häretischer Priester namens Pankratius denunzierte ihn. Die Verfolgung war schrecklich, und nicht einmal kleine Kinder blieben verschont. Zwei Knaben, die kein Götzenopferfleisch essen wollten, wurden in ein siedendes Bad geworfen, wo sie unter Qualen Gott ihre heiligen Seelen übergaben. Pelagia, eine Schülerin des hl. Lukian, bewahrte ihre jungfräuliche Reinheit vor jenen, die sie zu schänden beabsichtigten, indem sie auf dem Dach ihres Hauses zu Gott betete: Sie übergab Ihm ihre Seele, und ihr Leib fiel vom Dach herunter. Lukian wurde nach Nikomedia vor den Kaiser gebracht. Auf dem Weg wurden durch seine Unterweisungen vierzig Soldaten zum christlichen Glauben bekehrt, und alle erlitten den Märtyrertod. Nach Verhör und Auspeitschung wurde der hl. Lukian ins Gefängnis geworfen, wo man ihn hungern ließ. Der hl. Johannes Chrysostomos schreibt über den hl. Lukian: „Er verachtete den Hunger: Laßt auch uns den Luxus verachten und die Gewalt des Bauches, so daß wir, wenn die Zeit solchen Mut von uns erfordert, schon durch eine geringere Askese vorbereitet sind, damit wir uns als siegreich erweisen in der Zeit des Kampfes.“ Er empfing im Gefängnis am Fest der Theophanie die Heilige Kommunion, und am folgenden Tag übergab er Gott seine Seele: am 7. Januar 311 [nach anderen Quellen 312].
Quelle: Prolog von Ohrid
Gebete
Troparion (3. Ton)
Strahlend vom Geist, hast du die Erkenntnis des wahren Glaubens gelehrt; als Ausbilder der Märtyrer, o Lukianos, wurdest du im Wettstreit verherrlicht. Bei Christus, unserem Gott, lege Fürsprache ein, damit er uns große Barmherzigkeit gewähre!
Kondakion (2. Ton)
Du erstrahltest zuerst durch dein Fasten, danach in deinen Leiden, gepriesener Lukianos. Als ein leuchtendes Licht besingen wir dich herrlich in Liedern, der du ohne Unterlass für uns alle betest.