Lukas, hl. Apostel

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Gedächtnis: 18. Oktober, 4. Januar (Synaxis der hll. 70 Apostel), 22. April, 20. Juni (Überführung der Gebeine)

Der Hl. Apostel und Evangelist Lukas stammte vermutlich aus Antiochia. Er war Heidenchrist und von Beruf Arzt (Kolosserbrief 4,14). Als ihn die Gerüchte von den Wundern und Lehren Christi erreichten, begab er sich von Antiochien nach Galliläa und schloss sich der Schar der 70 Apostel an.

In den letzten Tagen des Erlösers, als sich die große Mehrheit der Anhänger Christi zersteute, klagte und weinte der hl. Apostel Lukas, dass sich der Herr freiwillig dem Tod überantworten wollte. Er stand auch unter jenen Jüngern, die von Ferne aus die Kreuzigung Christi mitverfolgten. Als er durch die Myronträgerinnen von der Auferstehung Christi erfahren hatte, begab er sich zusammen mit dem hl. Kleopas nach Emmmaus. Auf dem Weg besprachen sie sich über die Gerüchte, die sich gerade von der Auferstehung Christi verbreitet hatten. Da erschien ihnen der Herr Selbst aber so, dass sie den früher Bekannten nicht wiedererkannten. Während ER ihnen die Hl. Schrift auslegte, und sie wegen ihrer Herzensträgheit tadelte, erklärte Er ihnen warum Christus freiwillig leiden, und am dritten Tage auferstehen mußte. Dabei erkannten sie IHN aber dennoch nicht eher, als bis sie IHN bei sich zurückgehalten hatten, und ER vor ihren Augen das Brot gebrochen hatte. Nach der Herabkunft des Hl. Geistes, kehrte der hl. Apostel Lukas in seine Heimatstadt Antiochien zurück. Auf dem Weg dorthin predigte er in Samaria das Evangelium und fand in deren Hauptstadt Sebaste die unverwesten Reliquien des hl. Johannes des Täufers und Vorläufers. Mit einem Teil der Reliquien des hl. Johannes, seinem rechten Arm, gelangte er schließlich in seine Heimatstadt.

Als der hl. Apostel Paulus nach Antiochien kam schloß er sich diesem an und half so mit die Kirchen von Makedonien zu gründen. Zusammen mit dem hl. Apostel Paulus gelangte der hl. Apostel Lukas, unter Erleidung aller in der Apostelgeschichte aufgeführten Gefahren und Drangsale, schließlich auch nach Rom (Röm 16,21; 2 Tim 4,11). Hier war er nach der Gefangennahme des hl. Apostels Paulus dessen einzige und letzte Unterstützung in der Welt. Alle anderen Jünger des hl. Apostels Paulus hatten ihn verlassen.

Nach dem Martertod seines Lehrers reiste er durch Italien, Dalmatien und Noricum. Einer späteren Überlieferung nach predigte er auch in Lauriacum, dem heutigen Lorch, an der Donau zusammen mit dem hl. Apostel Markus das Evangelium. Über Gallien gelangte er nach Makedonien, wo er sich viele Jahre aufhielt. Gegen Ende seines irdischen Lebens kam er nach Ägypten und wurde dort der Nachfolger von Bischof Annas, der vom hl. Apostel und Evangelisten Markus zum Bischof von Ägypten eingesetzt worden war. 22 Jahre war er als Bischof von Ägypten tätig. Bei einer letzten Reise nach Griechenland wurde er von den Heiden in Achaia an einem Ölbaum gekreuzigt. Christen setzten ihn in Theben bei. An seinem Grab geschahen viele Wunderheilungen.

Der Apostel Lukas gilt als Verfasser des gleichnamigen Evangeliums und als Autor der Apostelgeschichte, als deren Entstehungszeit heute allgemein die Jahre zwischen 62 und 63 angesehen werden. Schließlich erlitt der Hl. Lukas den Martertod in Theben. Das Lukasevangelium war vorrangig für die Unterweisung von Heiden bestimmt. Seine Evangelium-Geschichte und Vorgeschichte der Geburt Jesu (Lk 1,1-2,20) soll auf die universale Bedeutung Christi hinweisen. Deutlich ist Lukas' Interesse zu erkennen, das Heil, das in Jesus in die Welt gekommen ist, als universal darzustellen. Die Apostelgeschichte zeigt, wie die Verkündigung geradezu unaufhaltsam ins Zentrum der damaligen Welt, nach Rom, vorstieß. Wichtig war Lukas die Betonung von gerechten sozialen Beziehungen, insbesondere zwischen Armen und Reichen, das Bemühen um die Sünder und Geächteten der Gesellschaft sowie Jesu Wohlwollen gegenüber den Frauen. Wegen der Schilderung der Maria in den ersten Kapiteln seines Evangeliums gilt Lukas als erste Ikonenmaler, besonders der Hl. Gottesmutter Maria.

Der hl. Apostel Lukas schrieb ebenfalls Bilder der hll. Apostel Petrus und Paulus. Er wurde der Anfänger der Ikonenmalerei, zur Ehre Gottes, der Allheiligen Gottesmutter und aller Heiligen, zu Zierde der Gotteshäuser und zur Rettung der Gläubigen welche sie ehrfürchtig verehren. Amen.

Reliquien

Im Jahre 357 wurden seine Reliquien durch den Kriegsobersten Arthemius nach Konstantinopel übertragen. Während der Übertragung erhielt ein Kaiserlicher Eunuch, der sich von weltlichen Ärzten lange erfolglos, wegen einer unheilbaren Krankheit, hatte kurieren lassen, plötzlich die Gesundheit wieder, indem er sich im Glauben an die wunderbare Kraft der Reliquien bemühte, diese bei der Übertragung nach Kräften mitzutragen. Im Jahre 542 unter Kaiser Justinian I. wurden die Reliquien neu aufgefunden. Seit dem Jahre 1127, wahrscheinlich im Zuge der Kreuzzüge, rühmt sich Padua im Besitz der Reliquien des hl. Apostels Lukas zu sein. Der Kopf des hl. Lukas wird im russischen Kloster Pantaleímonos auf dem Berg Athos verehrt, seine Reliquien gibt es auch in Oviedo in Spanien. Besonders berühmt wurden die Reliquien des hl. Apostels Lukas durch die Heilung von Augenkrankheiten. Der hl. Apostel Lukas war der Überlieferung nach auch der Erste, der Bilder der Allheiligen Gottesgebärerin mit dem Vorewigen Kinde schrieb. Später schrieb er noch zwei weitere Bilder der Allheiligen Gottesmutter, die er Ihr zur Prüfung überbrachte. Als Sie die Bilder sah, sagte Sie: “Möge die Gnade Dessen, der aus Mir geboren wurde und Mein Erbarmen mit diesen Bildern sein!“ Teile der Reliquien aus Padua wurden 2000 in die Lukaskirche nach Thiva zurückgegeben.

Gebete

Troparion (5. Ton)

Lasst uns in Hymnen den Heiligen Apostel loben. Den Erzähler der Apostelgeschichte und herrlichen Schreiber des Evangeliums Christi, den vielbesungenen Lukas, der unbeschreiblich bleibt für die Kirche. Mit heiligen Liedern wollen wir den heiligen Apostel loben, als wirklichen Arzt, der die menschlichen Gebrechen, die körperlichen Krankheiten und die Wunden der Seele heilt, und unaufhörlich für unsere Seelen betet.