Liberius, Bischof von Rom

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Gedächtnis: 27. August

Marcellinus Felix Liberius, Sohn eines Augustus aus einer angesehenen Familie des römischen Stadtadels, wurde schon in jungen Jahren von seinem Vater für eine geistliche Laufbahn bestimmt. Nach Jahren der Ausbildung und Tätigkeit als Lektor, Diakon und Priester wurde er 352 Bischof von Rom als Nachfolger von Julius I.

In einer Zeit, in der die Kirche von der Irrlehre des Arianismus bedroht war, bewahrte Liberius unbeirrt die Treue zur Lehre der wesensgleichen Dreieinigkeit und verteidigte den heiligen Athanasius von Alexandria gegen falsche Anschuldigungen. Schon während seines Wirkens richtete er eindringliche Mahnungen an alle Bischöfe, die Herden nicht zu verlassen und die Gemeinden trotz aller Bedrängnis verantwortungsvoll zu schützen. Er betonte, dass allein Gottes Gnade den Glauben trägt, dass man wachsam und betend bleiben müsse und die Gemeinde mit allem Einsatz leiten solle, auch unter Lebensgefahr.

Für seine unerschütterliche Haltung wurde er 355 ins Exil nach Beroea in Thrakien geschickt, wo er die Trennung von seiner Gemeinde und die Härten des Exils mit Geduld, Gebet und innerer Standhaftigkeit ertrug. In seinen erhaltenen Briefen bekundet er sein Leiden und seine Sehnsucht, aus dieser Trübsal zurück nach Rom zu gelangen.

Nach seiner Rückkehr setzte er die geistliche Leitung der Kirche fort und stärkte die Gläubigen im rechten Glauben. Sein Leben und Wirken wurden zu einem Vorbild für Standhaftigkeit im Glauben, Geduld in Prüfungen und Treue zu Christus. Er starb friedlich am 24. September 366.

Die orthodoxe Kirche ehrt ihn als Hierarch und Bekenner, dessen Leben die Gläubigen inspiriert, in Gebet und Flehen die göttliche Hilfe zu suchen. Seine Hingabe, sein geistliches Zeugnis und seine feste Treue zur Dreieinigkeit bleiben leuchtende Beispiele für alle, die dem Weg der Kirche folgen.

Gebete

Troparion (1. Ton)

Lasset uns, die wir inmitten der Versuchungen immer wieder schwach werden und von den Unwahrheiten dieses Zeitalter geplagt werden, nun eilen zum heiligen Hierarchen und Bekenner Liberius; wir wollen schuldbewusst niederfallen und laut rufen: O du, der du festhieltest an der wesensgleichen Dreiheit, bete flehentlich, dass wir errettet werden.

Kondakion (3. Ton)

Wir preisen die Reinheit deines Glaubens, o Liberius, heiliger Hierarch Christi, wir preisen deine große Kühnheit und deinen Mut und staunen über deine göttliche Beredsamkeit: Denn der Geist erfüllte deinen Mund mit göttlicher Gnade, auf dass du die Herde, die deiner Obhut anvertraut ward, lehrest und den Feinden Christi den Mund verschlössest, das Glaubensbekenntnis von Nicäa bewahrend.