Helena

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Die Heilige Apostelgleiche Kaiserin Helena
Der Hl. Konstantin und seine Mutter, die Hl. Helena

Gedächtnis: 21. Mai (gemeinsam mit ihrem Sohn dem hl. apostelgleichen Kaiser Konstantin)

Die Heilige Apostelgleiche Kaiserin Flavia Iulia Helena (* 248/250 in Drepanon, heute Karamürsel, in Bithynien; † vermutlich am 18. August um 330 in Nikomedia, heute İzmit), auch Helena von Konstantinopel, war die Mutter des römischen Kaisers Konstantin und Gemahlin von Kaiser Constantius Chlorus.

Leben

Ihr Ehemann Constantius Chlorus starb als Mitregent Kaiser Diokletians in Britannien. Der Überlieferung nach war ihr Geburtsort Drepana in Bithynien. Diese Stadt lag am Bosporus und erhielt später den Namen Heleopolis. Nach der Aussage des Hl. Ambrosius war sie bürgerlicher Abstammung und arbeitete in einer Posthalterei, als Constantius sie kennen lernte. Er schrieb, das ganze Leben der Hl. Kaiserin überblickend: “Fürwahr eine gute Stallhalterin, welche so eifrig nach der Krippe des Herrn suchte! Eine gute Stallmeisterin, welche jenen Wirt, der die Wunden des in die Hände der Räuber Gefallenen heilt, wohl erkannte! Eine gute Stallmeisterin, welche lieber alles für Kot erachtete, um Christus zu gewinnen, weshalb auch Christus sie aus dem Kot auf den Thron erhob.” Kaiser Konstantin der Große war ihr einziger Sohn. Nachdem sie Witwe geworden war, erhielt sie in Trier einen reichen Witwensitz. Von ihrem Sohn wurde sie zum Christentum bekehrt. Der Hl. Gregor Dialogos berichtet, dass die Römer durch sie zum christlichen Glauben entflammt wurden. Um ihren Sohn im christlichen Glauben zu festigen, mühte sie sich mit Fasten, Almosengeben und Gebet. Nachdem Kaiser Konstantin seinen ständigen Aufenthalt in Byzanz genommen hatte, gab er seiner Mutter den Auftrag, im Heiligen Land nach dem Lebenspendenden Kreuz zu suchen, da er sich als Soldat, der viel Blut vergossen hatte, nicht für würdig hielt, selbst dieses Unternehmen in Angriff zu nehmen. Mit der Schnelligkeit einer Braut Christi eilte die Starzin-Kaiserin Helena nach Osten, um nach dem Wort des Propheten David “an dem Ort zu beten, wo Seine Füße gestanden.“ (Ps. 131,7) Im Heiligen Land, welches durch wunderbare Ereignisse gekennzeichnet ist, wo alles an das höchste Wunder, der Erscheinung Gottes im Fleische, erinnert, zeigte sich offen die Größe der demütigen Seele der lebenden Starzin-Kaiserin; hier trug die Hl. Helena nicht die ihrem Rang entsprechende Kleidung, sondern in ganz bescheidener Bekleidung bewegte sie sich mitten durch die Menschenmengen, bemüht, nicht erkannt zu werden, und großzügig Almosen verteilend; dem Herrn Jesus nacheifernd, ging sie so weit, dass sie zur Speisung in ihrem Haus Jungfrauen versammelte und dabei selbst als einfache Magd bei Tisch bediente. Das Beispiel der aufrichtigen Frömmigkeit der Kaiserin machte nicht nur auf die Gläubigen einen großen Eindruck, sondern auch auf die Ungläubigen.

In dieser Zeit waren die durch die Evangelischen Ereignisse geheiligten Orte Palästinas schon seit langem verwüstet. In ihrem Hass auf das Christentum hatten die Heiden versucht, das Gedächtnis der heiligen Orte auszulöschen - besonders den für die gläubigen Christen teuersten Ort, die Grabeshöhle des Herrn. Sie war mit Schutt zugeschüttet und so den andächtigen Blicken entzogen worden, was aber noch das geringere Übel war, denn auf dem über der heiligen Höhle aufgehäuften Hügel war zum Spott über den “Gekreuzigten Gott” und Seine Gläubigen dem Dämon der sinnlichen Liebe (Venus) ein Tempel errichtet worden. Auf Anweisung von Helena wurden die an heiligen Orten errichteten Götzentempel abgerissen und an ihrer Stelle heilige Kirchen errichtet; so geschah es auf den Wunsch und mit den Mitteln der Kaiserin in Bethlehem über der Geburtshöhle Christi, sowie an der Stelle, wo der Überlieferung nach die Engel den Hirten auf dem Felde erschienen, auf dem Ölberg, am Ort der Himmelfahrt Christi, in Gethsemane am Ort des Entschlafens Mariens, und an dem Ort, wo Gott dem Erzpatriarchen Abraham erschienen war, bei der Eiche von Mambre.

Auffindung des Kreuzes Christi

Aber mit besonderem Eifer suchte sie nach dem lebenspendenden Kreuz Christi. Die Hauptaufgabe der kaiserlichen Starzin war die Verwirklichung des Gedankens ihres Sohnes, das Kreuz zu finden, auf welchem der Erlöser der Welt gekreuzigt worden war. Der Ort, wo das Kreuz verborgen war, war unbekannt; zu seiner Entdeckung benutzte die fromme Helena all ihre Mittel und ihren kaiserlichen Einfluss. Der Hl. Ambrosius schildert die Gefühle der Kaiserinmutter, als sie auf Golgota weilte, mit folgenden Worten:

“Sieh, sprach sie, hier ist der Ort des Kampfes; aber wo ist der Siegespreis? Ich suche die Fahne des Heils und finde sie nicht. Ich - in Purpur, und das Kreuz des Herrn im Staube; - ich an Höfen, und der Triumph Christi in Ruinen. Soll Er und die Palme des ewigen Lebens verborgen bleiben? Soll ich mich als Erlöste betrachten und das Zeichen der Erlösung selbst nicht schauen? Ich sehe, dein Werk ist’s - Teufel! Das Schwert, mit welchem du getötet wurdest, zu bedecken... Aber du hast dich vergeblich bemüht, du wirst abermals besiegt!” Ihr Unternehmen wurde mit einem herrlichen Triumph gekrönt. Nach langem Suchen fand man einen gewissen Judas, einen Hebräer in fortgeschrittenem Alter, welcher der Sohn eines jüdischen Lehrers war. Dieser zeigte als den Ort der Kreuzes des Herrn den Heidentempel der Venus an, welcher auf dem Hügel stand, der die Grabhöhle des Herrn bedeckte. Auf Befehl der Kaiserin wurde die Götzenstatue umgestürzt und der Tempel rasch abgerissen; der Oberste Geistliche von Jerusalem - Makarius - hielt einen Bittgottesdienst am Ort der Lästerung, und dann begann man mit der Reinigung der Anhöhe. Da erhielt der fromme Eifer eine wunderbare Verstärkung: die arbeitenden Gläubigen, welche die Erde aufgruben, verspürten plötzlich einen starken Wohlgeruch, der aus der Erde aufstieg. Da entschlossen sich die Arbeiter, im Eifer um den Ruhm des Namens Christi, in Übereinstimmung mit dem Wunsch der seligen Helena, den Schutt des abgerissenen Heidentempels so weit wie möglich vom Ort des Begräbnisses des Herrn Jesu wegzutragen, damit nichts heidnisch Unreines das große christliche Heiligtum berühre. Die Grabhöhle des Herrn wurde entdeckt und gereinigt; in der Nähe auf der Ostseite wurden drei Kreuze gefunden und bei diesen das Brett mit der Aufschrift und die ehrwürdigen Nägel. - Aber wie sollte man feststellen, welches der drei Kreuze das Kreuz des Herrn war? Die allgemeine Unschlüssigkeit über diese Frage wurde durch die Einwirkung von Oben durch folgendes Ereignis gelöst; als nämlich in der Nähe dieses Platzes zur selben Zeit ein Toter zur Beisetzung vorbeigetragen wurde, befahl der geistliche Makarius, dass die den Toten Tragenden stehen blieben. Dann legten sie auf den Rat des Bischofs die drei Kreuze, eins nach dem anderen, auf den Toten; und als das Kreuz des Herrn aufgelegt wurde, erstand der Tote wieder zum Leben. Alle, die dieses Wunder sahen, freuten sich und priesen die wunderbare Kraft des Kreuzes des Herrn. Auch eine todkranke Frau wurde auf das Kreuz gelegt und wurde sogleich geheilt. Die Starzin-Kaiserin verneigte sich mit Frömmigkeit vor dem ehrwürdigen Kreuz und küsste es. Und weil es wegen der Menge des Volkes nicht möglich war, dass jeder persönlich, nach dem Beispiel der Kaiserin, die dem aufgefundenen Kreuz geziemende Verehrung erwies, erhob der geistliche Makarius auf allgemeinen Wunsch das Heiligtum mit Frömmigkeit, damit es, wenn auch nur aus der Ferne, alle sehen konnten, und stellte es an einer erhöhten Stelle auf, so die Erhöhung des Kreuzes vollziehend.

Als das Kreuz vor den Augen der Gläubigen erhoben wurde, riefen viele mit lauter Stimme: “Herr, erbarme Dich!” Dies war die erste Erhebung des ehrwürdigen, lebenspendenden Kreuzes; sie geschah im Jahre 326. Die rechtgläubige Kirche feiert dieses Ereignis jährlich am 14. September. Viele der Heiden und Juden wandten sich da Christus zu; in ihrer Zahl war auch jener Judas, der den Ort angab, wo sich das Hl. Kreuz befand. Danach wurde das Kreuz zu seiner Bewahrung in einen silbernen Reliquienschrein gelegt. Am Großen Heiligen Freitag wurde es nach Golgota getragen, in die bald darauf errichtete Kirche, um dort verehrt zu werden. Ein Teil des lebenspendenden Kreuzes nahm die Hl. Helena als Geschenk für ihren Sohn Konstantin mit, als sie Jerusalem verließ. Nicht lange danach starb die selige Starzin-Mutter, in sehr hohem Alter, um das Jahr 328. Der genaue Ort ihres Hinscheidens ist nicht bekannt.

Kirchengründungen und Reliquienschenkungen die auf die hl. Helena zurückgehen

Im Abendland auf Veranlassung der Hl. Helena erbaute Kirchen befinden sich der Überlieferung nach in Rom, Orleans, Trier und Köln. Bis an ihr Lebensende besuchte sie sehr eifrig die Gottesdienste und spendete viel für die prachtvolle Ausgestaltung der Gotteshäuser. Die Verehrung der Reliquien nahm durch sie einen großen Aufschwung. Der Überlieferung nach reiste sie von Jerusalem aus auf der Suche nach Reliquien weiter bis nach Indien und überführte die Reliquien der Heiligen Drei Könige nach Konstantinopel, wo sie in der Sophienkathedrale aufbewahrt wurden. In Besançon befindet sich eine Reliquie des Hl. Erzmärtyrers Stefanus, welche von der Kaiserin Helena überbracht wurde und daselbst, in der dem Hl. Stefanus geweihten Kirche aus dem 4. Jahrhundert, aufbewahrt wird. In Trier, in der sogenannten Peterskirche, werden ebenfalls Reliquien aufbewahrt, welche durch die Hl. Kaisern Helena hierherkamen. Auch in Köln befinden sich in der Kirche St. Gereon Reliquien, die auf die Kaiserin zurückgehen.

Reliquien

Der Hl. Kaiser Konstantin ließ die sterbliche Hülle seiner Mutter feierlich nach Rom überführen, wo sie bis jetzt aufbewahrt wird, auf der höchsten Erhebung Roms in der Kirche Aracoeli, was (auf eine Vision von Kaiser Augustinus zurückgehend) „Altar der Himmel“ bedeutet. Reliquien der heiligen Kaiserin befinden sich auch in Brindisi, Orleans, Lissabon, Reims (Hautvillers), London und an anderen Orten. In Trier und Pesaro wird sie als Patronin verehrt.

im deutschsprachigen Raum können in folgenden Kirchen Reliquien der Heiligen verehrt werden:

  • orthodoxes Kloster der Geburt der Jungfrau Maria in Klausen (Deutschland)
  • Dom zu Trier

Quelle

Dieser Text stammt aus: "Orthodoxe Heiligenleben", Vorabdruck im Internet, S.100ff. Scan des Kapitels über die Hl. Helena. Mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber.

Weblinks