Juliana von Lazarewskoje von Murom
Gedächtnis: 2. Januar
Sie war die Tochter des Hofmannes Iustin Nedjurov, wurde aber früh Waise. Schon von Kindheit an zeichnete sie sich durch Milde und Wohltätigkeit aus. Ihr liebliches Wesen führte den Herren des Dorfes Lasarevskoe (bei Murom), Jurij Osorjin, dazu, sie zu heiraten. Aber auch in der Ehe führte sie ihr eifriges Gebetsleben und ihre soziale Fürsorge für Arme und Kranke weiter, besonders während der Hungerwinter 1601/02 und 1603/04. Sie hatte sechs Söhne und Töchter. Nach dem Tode zweier Söhne wollte sie in ein Kloster eintreten, blieb aber dann auf Bitten ihres Mannes in der Welt, um die Erziehung der Kinder fortzusetzen. Doch nach dem Zeugnis eines Sohnes, Kallistrat Osorjin, der ihre Vita geschrieben hat, verstärkte sie ihr geistliches Leben auch in der Welt noch mehr: sie schlief nur mehr zwei Stunden in der Nacht, fastete sehr streng und hielt die Gebetszeiten. Nach dem Tode ihres Mannes verschenkte sie alles Vermögen den Armen und lebte selbst in größter Bedürfnislosigkeit. Nach ihrem Tode am 2. Januar 1604 wurde sie neben ihrem Mann und ihrer Tochter, der Schema-Nonne Feodosija, in der Kirche des hl. Lazarus in ihrem Dorfe begraben. Bereits 1614 fand die Erhebung der myronduftenden Gebeine statt.
(© "Gottesdienst zum Ehren aller Heiligen der Rus", Würzburg, 1987.)