Joseph von Arimathäa

Aus Orthpedia
Zur Navigation springenZur Suche springen
Josef von Arimatäa.png

Gedächtnis: 31. Juli und am Sonntag der hll. Myronträgerinnen

Der heilige und gerechte Joseph von Arimathäa war ein angesehener Ratsherr und heimlicher Jünger Jesu (vgl. Mk 15,43; Joh 19,38). Er wartete auf das Kommen des Reiches Gottes und war trotz seiner Stellung im jüdischen Hohen Rat nicht einverstanden mit der Verurteilung des Herrn (vgl. Lk 23,50–51). Nach der Kreuzigung Christi zeigte er großen Mut: Er trat offen vor Pilatus und bat um den Leib des Gekreuzigten (vgl. Mt 27,58). Gemeinsam mit Nikodemus nahm er den heiligen Leib Jesu vom Kreuz, salbte ihn mit wohlriechenden Ölen und legte ihn in ein neues Grab, das er in einen Felsen hatte hauen lassen und das ursprünglich für ihn selbst bestimmt war (vgl. Joh 19,38–42; Mt 27,59–60).

Durch diese fromme Tat wurde er zu einem der ersten Zeugen des göttlichen Begräbnisses. Das Grab, das er bereitet hatte, wurde durch die Auferstehung Christi zum Zeichen des Lebens für die ganze Welt. Nach der Auferstehung des Herrn wurde Joseph ein furchtloser Verkünder des Evangeliums. Die kirchliche Überlieferung berichtet, dass er das Wort Gottes auch in ferne Länder trug. So wird erzählt, dass er bis nach Britannien gelangte und dort den Glauben an Christus bezeugte. Als Ort seines Wirkens wird insbesondere Glastonbury in Südengland genannt, wo er der Überlieferung nach eine erste christliche Gemeinschaft gründete. Nach einer weiteren Überlieferung soll er auch in Schottland das Evangelium verkündet haben. Obgleich diese Berichte historisch nicht sicher belegt sind, zeugen sie doch von der tiefen Verehrung, die ihm sowohl im Osten als auch im Westen entgegengebracht wurde.

Die orthodoxe Kirche ehrt ihn als Gerechten und treuen Jünger des Herrn, der mit Ehrfurcht den Leib Christi vom Kreuz nahm und mit Freimut für Ihn eintrat. Gemeinsam mit Nikodemus und den Myrrhenträgerinnen gehört er zu jenen, die durch ihre Liebe und Standhaftigkeit in den dunkelsten Stunden dem Herrn treu blieben.

Quellen:

  • Die Heilige Schrift (Mt 27,57–60; Mk 15,42–47; Lk 23,50–56; Joh 19,38–42)
  • Synaxarion. Die Leben der Heiligen der Orthodoxen Kirche, 2. überarbeitete Ausgabe, Band II, Regensburg 2014.
  • Prolog von Ohrid, hl. Nikolaj Velimirović.

Gebete

Troparion (2. Ton)

Der edle Joseph nahm herab vom Holze deinen allreinen Leib, umhüllte ihn mit reinem Linnen und wohlriechenden Ölen und setzte ihn bei in einem neuen Grab. Du aber erstandest am dritten Tage, Herr, und brachtest der Welt das große Erbarmen.