Ioan Iacob der Hozevit
Gedächtnis: 5. August und 28. Juli / 10. August (Patriarchat von Jerusalem)
Der heilige Ioan Iacob von Hozeva wurde am 23. Juli 1913 im Dorf Crăiniceni in der rumänischen Region Botoșani geboren. Bei seiner Taufe erhielt er den Namen Ilia. Schon in frühester Kindheit wurde sein Leben vom Kreuz des Leids gezeichnet: Seine Mutter entschlief sechs Monate nach seiner Geburt, und im Jahr 1916 fiel sein Vater im Ersten Weltkrieg. Der kleine Ilia wuchs fortan in der Obhut seiner frommen Großmutter und später seines Onkels auf, die ihm im Glauben ein tiefes Fundament gaben.
In der Jugendzeit reifte in ihm der Wunsch nach einem Leben in der Hingabe an Christus. Im Jahr 1932 trat er in das bekannte rumänische Kloster Neamț ein, wo er sich durch Gebet, Gehorsam und asketische Disziplin auszeichnete. Am 8. April 1936 wurde er zum Mönch geweiht und erhielt den Namen Ioan. Er führte ein verborgenes und demütiges Leben und strebte danach, sich dem Herrn ganz hinzugeben.
Getrieben von der Sehnsucht nach einem Leben in völliger Abgeschiedenheit und intensiver Gottsuche begab sich der junge Mönch Ioan ins Heilige Land. Dort empfing er im Jahr 1947 in Jerusalem die Weihe zum Diakon und zum Priester. Bald schon zog er sich in die Stille der Wüste zurück, wo er im Jahr 1952 in das altehrwürdige Kloster des heiligen Georg in Hozeva eintrat. Dieses Wüstenkloster, das tief in die Felsen des Tals eingehauen ist, war seit alters her ein Ort asketischer Heiligkeit und stillen Gebets. Hier lebte der heilige Ioan als Einsiedler in einer Felshöhle, in Armut, Fasten, Wachsamkeit und brennender Liebe zu Gott.
Am 5. August 1960 entschlief er in Frieden und wurde in der Nähe seiner Zelle in der Wüste beigesetzt. Erst später wurden seine Reliquien unversehrt aufgefunden und in das Katholikon des Klosters Hozeva übertragen, wo sie bis heute in Ehrerbietung verehrt werden.
Am 20. Juni 1992 wurde er vom Heiligen Synod der Rumänisch Orthodoxen Kirche offiziell verherrlicht. Am 31. Januar 2016 folgte auch das Patriarchat von Jerusalem und nahm ihn in den Kalender der dort verehrten Heiligen auf, mit einem eigenen Gedenktag am 28. Juli / 10. August.
Der heilige Ioan Iacob von Hozeva wird als Vorbild der Demut, der asketischen Strenge und der liebevollen Hingabe an Christus verehrt. Seine Lebensweise ist ein lebendiges Zeugnis für die kontemplative Tiefe des orthodoxen Mönchtums. In seinen hinterlassenen Schriften und Gedichten offenbart sich seine innige Verbindung mit Gott und seine Sehnsucht nach dem Himmlischen.
Gebete
Troparion (8. Ton)
In dir, o Vater, wurde das Ebenbild sorglich bewahrt, denn du hast das Kreuz auf dich genommen, die Welt und dein Vaterland verlassen, und dich niedergelassen zur Askese im Tale des Jordan. Daher freut dein Geist sich auch mit den Engeln, ehrwürdiger Vater Ioan. Bitte Christus, unseren Gott, dass Er unsere Seelen errette!
Kondakion (8. Ton)
Den einzigen Gott liebend, flohest du der vergänglichen Dinge und in der Wüste wohnhaft, hast du dich der Ruhe des Geistes anverlobt, Heiliger, und allehrwürdiger Vater Ioan, immerwährend lobend Christus den Heiland der Welt. Dafür bringen wir Dir mit Frömmigkeit und Lobpreis diesen Gesang dar: Freue Dich, heiliger und ehrwürdiger Vater Ioan, Du auserwählte Blüte unserer Kirche in der gegenwärtigen Zeit!