Innocentius von Irkutsk
Gedächtnis: 26. November
Der Heilige Innocentius (Innokentij) von Irkutsk - mit weltlichem Namen Ioann - entstammte der Adelsfamilie der Kultschitskij. Seine Eltern waren Mitte des 17. Jahrhunderts aus Wolynien ins Gouvernement von Tschernigow übergesiedelt, wo er um 1680 geboren wurde. Er lernte in der Kiewer Geistlichen Akademie und empfing 1710 die Mönchsweihe, um zugleich zum Lehrer der Slawisch-Griechisch-Lateinischen Akademie ernannt zu werden. 1719 wurde er in die neue St. Petersburger Akademie versetzt und zum Ober-Mönchspriester der Flotte ernannt, aber schon ein Jahr später Vorsteher der Alexander-Newski-Lawra.
Am 14. Februar 1721 wurde er zum Bischof von Perejaslawl geweiht und in die Geistliche Mission nach Peking entsandt. Aber die chinesische Regierung verweigerte die Einreise, so dass Innocentius drei Jahre in Selenginsk an der Grenze warten musste, bis man ihm mitteilte, dass aufgrund der Intrigen seiner Feinde ein anderer Vorsteher der Mission ernannt, ihm aber der Sitz der neuerrichteten Diözese von Irkutsk zugewiesen worden sei. Die Nähe zur chinesischen Grenze und die überwiegend nicht-christliche Bevölkerung (Burjaten und Mongolen) machten ihm seine Aufgabe sehr schwer. Er gründete aber zwei Schulen, eine russische und eine mongolische, und bemühte sich um eine intensive Missionsarbeit; da er aber nicht von kräftiger Gesundheit war, entschlief er schon am Morgen des 27. November 1731.
Als man 1764 nach dreißig Jahren bei Umbauarbeiten an der Kathedrale sein Grab öffnete, fand man die Gebeine unversehrt. So wurde die Erhebung angeordnet und 1804 die Gedenkfeier für ganz Russland auf den 26. November festgesetzt (da am 27., dem eigentlichen Todestag, das Fest der Gottesmutterikone des Zeichens begangen wird). (nach: "Gottesdienst zu Ehren aller Heiligen der Rus", Würzburg 1987, S. 104-115)