Grigorij Rasputin
Grigorij Jefimowitsch Rasputin (russ. Григорий Ефимович Распутин) (1869 - 1916), russischer Wanderprediger, dem Erfolge als Geistheiler nachgesagt werden. Geboren in einem Dorf am Rande des Urals, begann er im Alter von 17 Jahren eine fünfzehnjährige Zeit als Pilger, um die Religion zu lernen. 1903 kam er nach St. Petersburg. Berühmt wurde Rasputin, weil er an den Zarenhof gerufen wurde, in der Hoffnung, die Blutungen des an Hämophilie leidenden Zarensohnes Alexei durch Gebete zum Stillstand bringen zu können. Angesichts dieser Hoffnung wies die Zarin jede Kritik an Rasputin stets strikt zurück. Da die Erkrankung des Zarensohnes geheim gehalten wurde, konnte das hohe Ansehen, welches der „ungebildete Bauer Rasputin" in der Zarenfamilie und besonders bei der Zarin genoss, der Öffentlichkeit nicht erklärt werden. Zusammen mit Rasputins manchmal recht seltsamem Verhalten gab dies Anlass zu Verleumdungen aller Art. Während des Ersten Weltkrieges zeigte sich, dass Russland mit seinem noch schwach ausgebauten Eisenbahnsystem und seiner gering entwickelten Industrie der deutschen Militärmacht nicht gewachsen war. Bei der Suche nach Schuldigen für die militärischen Niederlagen wurde Rasputin zum Sündenbock für die katastrophale Lage des russischen Reiches, obwohl sein politischer Einfluss in Wirklichkeit sehr gering war. Am 17. Dezember 1916 wurde Rasputin von seinen Gegnern ermordet.