Euthymios der Große

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Euthymios der Grosse.jpg

Gedächtnis: 20. Januar und 7. Mai (Erhebung der Gebeine)

Der gottgeweihte Euthymios der Große wurde in der armenischen Stadt Melitene in der Nähe des Flusses Euphrat ungefähr im Jahr 377 geboren. Seine Eltern waren adlig und angesehen. Er war das einzige Kind; seine Mutter Dionysia hatte ihn geboren, als ihr Gebet erhört wurde, und sie hatte eine himmlische Vision, die die Geburt ihres Sohnes ankündigte. Von Jugend an widmete er sich dem asketischen Leben, zuerst in der Umgebung seiner Stadt [Melitene], dann aber, nachdem er Jerusalem im Alter von neunundzwanzig Jahren besucht hatte, in der Wüste zwischen Jerusalem und Jericho genannt Pharan. Er erfüllte seine Tage und Nächte mit Gebet, inneren Gedanken über Gott, Betrachtung und leiblicher Mühe. Um ihn sammelten sich viele Schüler, von denen einige glorreiche Heilige sind wie Kyriakos der Einsiedler, Sabas der Geheiligte, Theoktistos und andere. Durch Gottes Gaben war der hl. Euthymios ein großer Wundertäter; er trieb Dämonen aus, heilte die schwer Kranken, brachte Wasser in die Wüste, vermehrte Brot und prophezeite. Er lehrte die Mönche die Liebe zur Arbeit und sagte: „Wenn ihr Brot esst, für das ihr nicht selbst gearbeitet habt, wisst, dass ihr von der Arbeit eines anderen esst.“ Wenn einer der jüngeren Mönche mehr als andere fasten wollte, verbot er es ihm und befahl ihm, zum gemeinsamen Tisch zu kommen, damit er nicht hochmütig würde als Folge des außergewöhnlichen Fastens. Er sagte auch, es sei für einen Mönch nicht gut, von Ort zu Ort zu ziehen, denn er sagte: „Ein Baum, der häufig umgepflanzt wird, trägt keine Frucht. Wer Gutes zu tun wünscht, kann es von dem Ort aus tun, an dem er ist.“

Über die Liebe sagte er: „Was Salz für das Brot ist, ist die Liebe für die anderen Tugenden.“ Während der ersten Woche der ehrwürdigen Fastenzeit [Große Fastenzeit] zog er sich in die Wüste zurück und blieb dort in einsamer Stille und gottgemäßen Gedanken bis unmittelbar vor dem Fest der Auferstehung. Noch zu seinen Lebzeiten wurde ein großes Kloster [Lavra] in der Nähe seiner Höhle gegründet, das sich im Lauf der Jahrhunderte füllte mit Mönchen wie ein Bienenstock mit Bienen. Sein letztes Gebot war, dass das Kloster stets an der Gastfreundschaft festhalten solle und seine Pforten nie geschlossen werden dürften. Er entschlief im Alter von siebenundneunzig Jahren. Der Patriarch von Jerusalem war bei seinem Begräbnis. Er musste den ganzen Tag lang warten, bis die große Menschenmenge ehrfürchtig den Leib des Heiligen verehrt hatte, bevor er erst am Abend den Begräbnisgottesdienst zu Ende führen konnte. Am siebten Tag nach seinem Tod erschien Euthymios strahlend und voller Freude seinem Schüler Dometian. Der hl. Euthymios war wahrlich ein „Sohn des Lichts“. Er entschlief im Jahr 473. 

Gebete

Troparion (4. Ton)

Freue dich, Wüste, die du nicht gebierst; fasse Mut, die du Geburtswehen nicht kennst, denn viele Kinder hat der Mann, der nach den Dingen des Geistes getrachtet, dir geschenkt. Mit Frömmigkeit pflanzte, mit Enthaltsamkeit nährte er sie zur Vollkommenheit der Tugenden. Durch seine Fürbitte, Christus, Gott, gewähre Frieden unserem Leben.

Quelle

  • Nikolaj Velimirović: Der Prolog von Ochrid. Verlag Johannes A. Wolf, Apelern 2009, ISBN 978-3-937912-04-2