Die Ostkirche

Aus Orthpedia
Zur Navigation springenZur Suche springen



Vorderseite
Auflage Erste
Titel (Deutsch) Die Ostkirche
Titel (Original) Die Ostkirche
Autor Metropolit Seraphim Lade
Übersetzung Keine
Abstammung Orthodox
Herausgeber Nicht angegeben
Sprache des Originals Deutsch
Serie Keine
Verlag W. Spemann Verlag
Jahr 1950
Stadt Stuttgart
ISBN


(Vertrieb: Kloster des Hl. Hiob von Pocaev, Hofbauernstr. 26, 81247 München, Tel.: 089-8348959, Fax: 089-886777, E-Mail: hiobmon@rocor.de)

Vorwort

Das vorliegende Buch »Die Ostkirche« ist vor allem für diejenigen deutschen Kreise bestimmt, die sich für die Ostkirche interessieren, und soll diese Kreise nicht nur in die Geschichte, sondern auch in die Dogmatik und das Geistesleben der orthodoxen Kirche des Ostens einführen. Es gibt schon eine ganze Reihe guter Werke über die Ostkirche (z. B. F. Heiler, Ostkirche und Urkirche) sowie zahlreiche Arbeiten katholischer Theologen (Wunderle, Tyciak). Dieses Buch unterscheidet sich von den vorgenannten und ähnlichen hauptsächlich dadurch, dass es von orthodoxen Theologen geschrieben ist.

Der Verfasser des ersten Teiles, der von der orthodoxen Glaubenslehre — Dogmatik handelt, ist der Metropolit des Orthodoxen Mitteleuropäischen Metropolitankreises und Erzbischof von Berlin und Deutschland Seraphim, unter dessen Redaktion dieses Werk auch erscheint. In diesem Teil werden unter anderem auch liturgische Zeugnisse angeführt, die auf den zweiten, das geistliche Leben in der Orthodoxie behandelnden Teil hinweisen, da in der Orthodoxen Kirche der Kultus ja im Mittelpunkt des kirchlichen Lebens steht. Der zweite Teil, der das kirchliche Leben der Ostkirche schildert, wurde von einem der besten Theologen der Orthodoxen Kirche, dem Professor der ehemaligen kaiserlichen Geistlichen Akademie in Kiew Iwan Tschetwerikow verfasst. Der historische Teil stammt von dem Dipl.-Theologen der Universität Belgrad, Priester Wassilij Lengenfelder, einem Kenner der orthodoxen Kirchen des Balkans; er hat auch den von Professor I. Tschetwerikow verfassten zweiten Teil aus dem Russischen übersetzt.

Dem Leser wird es vielleicht auffallen, dass besonders im zweiten Teil verhältnismäßig viel von dem geistlichen Leben der Russischen Kirche gesagt ist. Das erklärt sich einfach dadurch, dass die überwiegende Mehrzahl der orthodoxen Christen der Russischen Orthodoxen Kirche angehört und das kirchliche Leben sich in der Russischen Kirche im Laufe vieler Jahrhunderte ruhig und friedlich entwickeln konnte, während die orthodoxen Kirchen auf dem Balkan in ihren Möglichkeiten sehr eingeschränkt waren, da sie sich jahrhundertelang unter türkischer Herrschaft befanden und dadurch in ihrer Entwicklung gehemmt waren. Das kirchliche Leben in den slawischen Kirchen des Balkans und auch in der Rumänischen Orthodoxen Kirche hat sich in der letzten Zeit teilweise auch unter dem Einfluss der Russischen Kirche gebildet, da sich die Zarenregierung seinerzeit als Beschützerin der orthodoxen Christen des Balkans gefühlt und sich ihrer tatsächlich sehr angenommen hat. Auch die Theologie hat sich in diesen Kirchen nicht ohne Einfluss der russischen orthodoxen Theologie entwickelt. Viele von den jetzt noch lebenden Hierarchen der orthodoxen Balkankirchen haben seinerzeit ihre theologische Ausbildung an russischen theologischen Akademien erhalten. Auch gegenwärtig beansprucht ja die von der Sowjetregierung legalisierte Russische Patriarchatskirche die führende Rolle unter den autokephalen orthodoxen Kirchen. Beweis dafür ist die im Jahre 1948 stattgefundene Konferenz in Moskau, auf die alle autokephalen orthodoxen Kirchen, ausgenommen das Patriarchat von Jerusalem, das augenscheinlich durch die kriegerischen Ereignisse in Palästina verhindert war, ihre Vertreter entsandt hatten. Auch hier im Ausland, besonders in Europa und Amerika, ist die Russische Orthodoxe Kirche am stärksten vertreten.

Der Zweck dieses Buches ist selbstverständlich nicht Proselytenmacherei. Deshalb haben wir uns auch jeglicher unnützen Polemik enthalten. Unser einziges Ziel war, eine objektive Darstellung unseres Glaubens und eine Schilderung unseres kirchlichen Lebens zu geben. Unser Werk ist deshalb keine Streitschrift, sondern eher ein Bekenntnis dessen, was uns heilig und teuer ist. Wir hoffen, dass es eine günstige Aufnahme bei allen Lesern finden wird. Metropolit Seraphim.

Quellen

Das Buch online bei Orthofr.de