Arethas, hl. Mönch vom Kiewer Höhlenkloster

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Gedächtnis: 24. Oktober

Im Höhlenkloster von Kiew lebte einst ein Mönch namens Arethas. Der hatte in seiner Zelle große Reichtümer, und die waren ihm so teuer, dass er den Armen keinen einzigen Heller und nicht einmal ein Stück Brot geben wollte. Ja, vor lauter Geiz wäre er selbst beinahe Hungers gestorben. (Zu Lebzeiten des hl. Theodosios wäre das unmöglich gewesen, denn damals waren die Mönche überaus bescheiden.)

Eines Nachts schlichen sich jedoch Diebe in die Zelle und nahmen all seine Schätze fort. Arethas aber begann die anderen Brüder des Diebstahls zu verdächtigen und quälte sie mit seinen Vorwürfen. Der Susdaler Bischof Simon bezeugte: "Wir flehten ihn alle an, er solle seine Nachforschungen doch endlich einstellen, aber davon wollte er nichts hören, sondern kränkte alle weiterhin mit seinen rohen Worten." Schließlich wurde er vor lauter Ärger ganz krank, "aber auch dann murrte und lästerte er noch weiter" (Wort 22).

Plötzlich ging in Arethas aber eine Wandlung vor, und er begann zu Gott zu flehen: "Herr, erbarme Dich meiner! O Herr, ich habe mich schwer versündigt, nimm alles hin, und ich will nimmermehr klagen." Und er erzählte den Brüdern, dass er durch Gottes Gnade eine Vision hatte: ihm seien Engel erschienen, von der anderen Seite aber ganze Heere von Teufeln herangebraust. Diese wollten sich bereits seine Seele holen; die Engel aber hätten ihm verkündigt, wenn jemand für etwas ihm gewaltsam Genommenes Gott danke, so werde ihm das als eine große Gnade angerechnet.

Daraufhin tat Arethas Buße und wandelte sich völlig. Alle Brüder waren heilfroh; denn sie glaubten daran, dass ihm wirklich Engel erschienen seien, denn ansonsten hätte er nicht aufgehört mit dem Murren. Er starb nicht später als im Jahre 1190.