Adelheid von Burgund, deutsche Kaiserin

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Gedächtnis: 16. Dezember

Die Hl. Adelheid war die Tochter des Rudolfs II. von Burgund. Nach dem Tod ihres Vaters heiratete der König der Lombardei Adelheids verwitwete Mutter und verlobte Adelheid mit seinem Sohn Lothar; Im Jahre 947 heiratete Adelheid König Lothar II. von Niederburgund und Italien. Lothar wurde 950 vergiftet, der vermutliche Mörder Berengar II. machte sich zum König und forderte Adelheid auf, die Frau seines Sohnes Adalbert zu werden. Als sie sich verweigerte, beraubte er sie, setzte sie in Garda gefangen und misshandelte sie. Ein Priester namens Martin befreite sie durch einen unterirdischen Gang, versteckte sie zusammen mit ihrer kleinen Tochter Emma im Wald und ernährte sie mit im See gefangenen Fischen.

Alberto Uzzo holte sie dann auf sein Schloss in Canossa. Auf seinem ersten Italienfeldzug 951/952 brachte der Deutsche Kaiser Otto I. Oberitalien unter seine Herrschaft, vermählte sich in zweiter Ehe an Weihnachten 951 mit Adelheid und erhielt damit die rechtmäßige Herrschaft über Oberitalien. Adelheid kehrte an seiner Seite nach Deutschland zurück. 962 fand in Rom die Kaiserkrönung des Paares durch Papst Johannes XII. statt. Als im Jahre 973 ihr Mann starb, übernahm sie die Regentschaft für den jungen Otto II.; auf Betreiben von dessen junger ehrgeiziger Frau Theophanu, einer griechischen Prinzessin, wuchs der Widerstand gegen Adelheid, vor allem gegen ihre fromme Freigiebigkeit. Adelheid zog sich wieder nach Burgund zurück und gründete in der Folge mehrere Klöster. Es folgte die Versöhnung mit dem Sohn, danach einige glanzvolle Jahre in Italien und eine erneute Krise nach dem Tod des Sohnes im Jahre 983, als sie zusammen mit Theophanou die Regentschaft für ihren Enkel und deren Sohn, Otto III., teilen musste. Adelheid musste erneut weichen, diesmal in die Lombardei, die ihrer alten Königin immer noch zugetan war. Sie kehrte dann aber noch einmal als Regentin zurück: Theophanou starb im Jahre 991, bevor Otto III. alt genug zur Regierungsübernahme war. Adelheid führte die Regierungsgeschäfte mit großer Weisheit, förderte wieder Klostergründungen und die Missionierung im Norden Deutschlands.

Als Otto III. die Macht dann übernahm, musste Adelheid auf Druck des Hofes zum letzten Mal weichen, sie zog sich im Jahre 994 in das von ihr gegründete Doppelkloster Seltz im Elsass zurück, wo sie im Jahre 999 zum Herrn entschlief. Zu Adelheids Grab in Seltz entwickelte sich eine rege Wallfahrt; in der Reformation verschwanden hier ihre Gebeine; andere Reliquien sind in Hannover. Odilo von Cluny, ihr Biograf, nannte Adelheid die kaiserlichste aller Kaiserinnen. Sie ist eine orthodoxe, westliche Heilige.

Gebete

Troparion (4.Ton)

Das engelgleiche Leben hast du ersehnt und die Freuden königlichen Lebens verachtet, Enthaltsamkeit, Wachen, hartes Lager und Demut hast du geübt. Du wurdest dafür zu einem Gefäß mit glänzenden Gaben des göttlichen Geistes, ehrwürdige Mutter. Durch deinen gotterfüllten Eifer, o Adelheid, bewahrtest du unserem Land den Frieden, zogest unsere Väter zu Christus, und schenktest sie dem Herrn und Erlöser unserer Seelen.