Paraskeva, Großmärtyrerin

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Die Großmärtyrerin Paraskeva, 16.Jh.
Die Großmärtyrerin Paraskeva mit der Vita, 16.Jh.
Die Großmärtyrerin Paraskeva mit der Vita, 16.Jh.

Gedächtnis: 28. Oktober

Die Heilige Großmärtyrerin Paraskeva lebte im 3. Jahrhundert in Ikonium (heute Konya in der Türkei) im Römischen Reich. Ihre Eltern waren Christen und ehrten den Freitag hoch als den Tag, an dem unser Herr Jesus Christus am Kreuz litt. Als ihre Tochter an diesem Tag geboren wurde, nannten sie sie deshalb „Paraskeva“, das griechische Wort für „Freitag“. [Ebenso ist ihr Beiname „Pyatnitsa” russisch für „Freitag“.]

Die junge Paraskeva liebte von ganzem Herzen den reinen Geist der Keuschheit. Sie legte ein Keuschheitsgelübde ab und verbreitete den christlichen Glauben unter den Heiden. Im Jahr 300 kam ein von Kaiser Diokletian gesandter Heerführer in die Stadt, um die Christen auszurotten. Weil sich Paraskeva weigerte, den Götzen Opfer darzubringen, wurde sie der Folter unterworfen. Sie wurde an einem Baum aufgehängt und mit eisernen Nägeln geschunden. Halbtot und mit bis auf die Knochen zerfetztem Fleisch wurde sie in ein Verlies gesperrt. Aber Gott ließ die Heilige Dulderin nicht im Stich und heilte sie wundersamerweise. Der verderbte Folterknecht wurde durch dieses Wunder nicht erleuchtet und fuhr fort, die Heilige Paraskeva zu foltern. Er befahl, sie an einem Baum aufzuhängen und mit Fackeln zu sengen. Am Ende wurde sie mit dem Schwert enthauptet. Christen begruben ihren Körper. Die Relikte der Heiligen Großmärtyrerin wurden zu einer Quelle der Wundertätigkeit.

Seit der Antike wurde der Heiligen Paraskeva (auch bekannt als „Pyatnitsa“ oder „Petka“) von orthodoxen Christen Liebe und Verehrung entgegengebracht. Viele fromme Bräuche und Rituale sind mit ihrem Andenken verbunden. Kirchen und Kapellen (sogenannte „Pyatnitsy”) sind ihr gewidmet. Sie wurde auch als Schutzherrin von Acker und Vieh angesehen. An ihrem Gedenktag bringen die Russen Obst in die Kirche, um es segnen zu lassen. In ganz Russland gab es keinen Marktplatz ohne eine Kirche oder Kapelle zu Ehren der Heiligen Paraskeva. Die Heilige wurde vor allem von Entdeckern, Kaufleuten und Reisenden verehrt. Im vorrevolutionären Moskau waren ihr vier Kirchen geweiht, darunter die auf der Ochotny Rjad.

In Russland sah man Paraskeva von Alters her als Heilerin geistlicher und körperlicher Gebrechen und Beschützerin von häuslichem Wohlstand und Glück. Heranwachsende Mädchen beten zu ihr, rasch und glücklich verheiratet zu werden.

Quelle: Kirchenkalender