Gottesmutterikone "Gerondissa"
(oder "die Ältere" oder "die Vorsteherin")
Historischer Hintergrund:
Im Pantokrator-Kloster auf dem Berg Athos war der Abt, ein Mann im fortgeschrittenen Alter, welcher für seine Frömmigkeit und seinen heiligen Lebenswandel bekannt war, gestorben. Nachdem er eine Offenbarung über seinen bevorstehenden Tod erhalten hatte, wollte er die heiligsten und lebensspendenden Geschenke Christi erhalten (kommunizieren), bevor er in das Leben nach dem Tode hinüberschreiten würde.
So bat er den Priester, welcher gerade an der Reihe war, sich mit der Liturgie zu beeilen. Der Priester jedoch schenkte dem Ersuchen des Abtes keine Aufmerksamkeit. Dann aber hörte er eine Stimme, welche von der Ikone der Gottesmutter am Altar kam. Die Gottesmutter befahl, dass er unverzüglich dem Wunsch und der Anordnung des Abtes Folge zu leisten habe. – Aufgrund dieses Ereignisses wurde die Ikone der Gottesmutter zu so einem bemerkenswerten Bild und erhielt den Titel „Gerondissa“.
Die Gottesmutter ist in voller Größe abgebildet. Die Ikone zeigt auch ein Ölgefäß zur Erinnerung an ein wundersames Ereignis: nachdem vom Abt vor der wundertätigen Ikone einige Gebete gesprochen wurden, vermehrte sich Öl, um genau die leeren klösterlichen Gefäße zu füllen.
Aktuell befindet sich die Ikone nicht in dem Altar der Kathedralkirche, wo sie früher aufbewahrt worden war, sondern vielmehr an der nordöstlichen Säule, die die Kuppel trägt. Die Ikone wurde restauriert und ist mit einem silbernen Riza bedeckt.
Die fromme Überlieferung berichtet, dass die Gerondissa-Ikone im Pantokrator-Kloster – während eines Angriffs durch die Sarazenen – in einen Brunnen in der Nähe des Klosters geworfen wurde. Einer der Sarazenen, verrückt vor Hass auf heilige christliche Gegenstände, wollte die Ikone in Stücke brechen und sie dazu benutzen, damit seine Pfeife anzuzünden.
Wie auch immer, der Herr erlaubte diesen Akt eines Sakrilegs nicht. Genau in diesem Moment verlor der Irre sein Sehvermögen. Dann warfen die Barbaren die Ikone in den Brunnen, wo sie 80 Jahre lang lag.
Dort wurde sie später gefunden auf die Anweisung von Verwandten des Sarazenen, der für seine Dreistigkeit mit Blindheit geschlagen worden war. Vor seinem Tod bereute er seine Bosheit. In der Hoffnung, es würde sein Schicksal erleichtern, gab er die Anweisung, dass sie (die Verwandten) nach seinem Tod zum Heiligen Berg Athos gehen und (dort) die Ikone der Gottesmutter finden sollten.
Seine Verwandten befolgten die Worte seines (letzten) Willens und als sie in Athos angekommen waren, fragten sie die örtlichen Mönche, wohin die Heilige Ikone geworfen worden war. Mit großer Feierlichkeit wurde die Heilige Ikone aus dem Brunnen geholt und in die klösterliche Kathedral-Kirche übertragen.
Feiertage dieser Ikone: 4. April
Textquelle in englischer Sprache: [1]
Geographischer Hintergrund (in englischer Sprache): orthodoxwiki.org/Pantokrator_Monastery_%28Athos%29