Stephan der Große, Großfürst von Moldau

Aus Orthpedia
Version vom 16. August 2025, 19:31 Uhr von Nikolaj Mitra (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springenZur Suche springen
Stefan der Grosse von Moldau 2.jpg

Gedächtnis: 2. Juli

Der heilige Stephan der Große wurde um das Jahr 1433 als Sohn des Fürsten Bogdan II. geboren. Nach dem gewaltsamen Tod seines Vaters im Jahr 1451 lebte er eine Zeit lang im Exil, bis er durch Gottes Fügung und mit der Unterstützung des Volkes im Jahr 1457 nach dem Sieg bei Doljești zum Fürsten von Moldau erhoben wurde. Diese Erhebung geschah mit dem Segen des gottesfürchtigen Einsiedlers Daniil von Voroneț, dessen geistlichen Rat Stephan sein Leben lang suchte.

Als Fürst regierte Stephan das Land über 47 Jahre lang mit Standhaftigkeit, Weisheit und tiefer Frömmigkeit. In dieser Zeit sah er sich wiederholt schweren Bedrohungen ausgesetzt: von den Osmanen, den Ungarn, den Polen und den Tataren. Mit Gottes Hilfe und durch große Entschlossenheit errang er viele Siege – besonders bekannt wurde die Schlacht bei Vaslui im Jahr 1475, in der ein zahlenmäßig weit überlegener osmanischer Heereszug geschlagen wurde. Stephan selbst schrieb diesen Sieg dem Beistand Gottes und der allheiligen Gottesgebärerin zu.

Doch der Ruhm des heiligen Fürsten beruhte nicht allein auf seinen militärischen Erfolgen, sondern vor allem auf seinem gottgefälligen Lebenswandel. Er fastete, betete, empfing regelmäßig die heiligen Mysterien und war ein eifriger Erbauer von heiligen Stätten. Aus Dankbarkeit gegenüber Gott stiftete er nach nahezu jeder Schlacht eine Kirche oder ein Kloster. Zahlreiche dieser Bauten wurden mit großer Sorgfalt errichtet, aus Stein gemauert und mit kunstvollen Wandmalereien ausgeschmückt. Ihre Inschriften zeugen bis heute von seinem Glauben und seiner Demut.

Zu seinen bedeutendsten Stiftungen gehören:

– das Kloster Putna (gegründet 1466, geweiht 1470), das er zu seiner Grablege bestimmte und das zu einem geistlichen Zentrum der Moldau wurde

– das Kloster Voroneț (1488), dessen Kirche mit einer Inschrift versehen wurde, die an die Stiftung des Fürsten erinnert

– die Kirche des Heiligen Georg in Hârlău (1481), ein Beispiel der moldauischen Architektur jener Zeit

– die Kirche des Heiligen Georg in Suceava (1492), welche als Fürstenkirche diente und vom Geist orthodoxer Frömmigkeit erfüllt ist

Diese heiligen Stätten wurden nicht nur als äußeres Zeichen seines Glaubens erbaut, sondern dienten auch als Orte des Gebets, der Armenfürsorge, des Unterrichts und des Mönchslebens. Stephan unterstützte die Klöster durch Schenkungen, förderte den Kirchengesang und ließ liturgische Bücher abschreiben. Die Priester, Mönche und Laien fanden in ihm einen gerechten Beschützer.

Der heilige Fürst war stets bedacht auf das Wohl seines Volkes. Er wachte über die Gerechtigkeit, schützte die Schwachen, unterstützte Witwen und Waisen und diente dem Frieden im Land. Die Verwaltung des Reiches führte er mit Augenmaß, ohne Prunk und ohne Härte gegenüber den Bedürftigen.

Gegen Ende seines Lebens trug er die Last von Alter und Krankheit mit Geduld und Gottvertrauen. Am 2. Juli 1504 entschlief er in Suceava und wurde, wie er es selbst gewünscht hatte, im Kloster Putna bestattet. Sein Grab wurde bald zu einem Ort der Wallfahrt und des Gebets. Durch die Jahrhunderte ehrte ihn das Volk als Heiligen, lange bevor seine Verherrlichung vollzogen wurde. Im Jahr 1992 wurde Stephan der Große vom Heiligen Synod der Rumänisch Orthodoxen Kirche feierlich verherrlicht. Die Kirche verehrt ihn als rechtgläubigen Fürsten, als Verteidiger des Glaubens, als Vater des Volkes und als eifrigen Erbauer heiliger Stätten.

Gebete

Troparion (1. Ton)

Furchtloser Verteidiger der Orthodoxie und des Heimatlandes, großer Stifter von heiligen Gotteshäusern, o Fürst Stefan, bitte zu Christus, unseren Gott, uns von Not und Kummer zu erlösen.

übersetzt aus dem Rumänischen