Maternus, erster Bischof von Köln

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Freskenikone in der russisch-orthodoxen Kirchengemeinde zur hl. Großmärtyrerin Barbara in Krefeld.

Gedächtnis: 11. September

Der heilige Maternus war der erste geschichtlich bezeugte Bischof von Köln. Er lebte in der Zeit des Übergangs von der Christenverfolgung zur rechtlichen Anerkennung des Christentums im Römischen Reich und wirkte als bedeutender Kirchenführer im Westen des Reiches.

Im Jahr 313 nahm Maternus an der Synode im Lateran in Rom teil, die kurz nach dem Toleranzedikt von Mailand stattfand. Im Jahr 314 war er Teilnehmer der bedeutenden Synode von Arles, wo Bischöfe aus Gallien, Italien und Nordafrika zusammenkamen, um gegen Irrlehren und für die Einheit der Kirche einzutreten. Aus diesen historischen Quellen geht hervor, dass Maternus ein angesehener Vertrauter Kaiser Konstantins des Großen war.

Die Bischofslisten von Köln und Tongern führen ihn jeweils an erster Stelle. Auch die Kirche von Trier nennt ihn als ihren dritten Bischof, was seine herausragende Stellung im kirchlichen Leben der römischen Provinzen nördlich der Alpen unterstreicht – zu einer Zeit, als Trier das bedeutendste Verwaltungszentrum in dieser Region war.

Eine spätere fromme Legende berichtet, Maternus sei ein Schüler des Apostels Petrus gewesen und sei von den Toten auferweckt worden durch dessen Bischofsstab. Diese volkstümliche Überlieferung betont bildhaft die apostolische Kraft, die durch das Evangelium neues Leben bringt. Historisch ist diese Legende jedoch nicht belegt.

Maternus wirkte als missionarischer Bischof in einem großen Gebiet zwischen Rhein und Maas, gründete Gemeinden, stärkte den Glauben unter den Gläubigen und verteidigte die Lehre der Kirche in den beginnenden dogmatischen Auseinandersetzungen.

Er entschlief um das Jahr 328 in Frieden.

Er wurde am 24. August 2023 durch Beschluss des Heiligen Synods der Russischen Orthodoxen Kirche (Protokoll Nr. 64) offiziell in den Heiligenkalender aufgenommen.

Reliquien

Seine Reliquien können in einem Schrein in der Maternus-Krypta des Domes St. Peter zu Trier verehrt werden.

Weitere Reliquien sind im Kölner Domschatz und in der Kirche St. Maria im Kapitol.