Brief an die Philipper
Orthodoxes Glaubensbuch - Der Brief an die Philipper
Während seiner zweiten Missionsreise besuchte Paulus zusammen mit Silas und Lukas Mazedonien. In Philippi verkündete Paulus den an der Gebetsstätte Versammelten das erste Mal auf dem Territorium Europas den Erlöser.
Philippi war eine römische Kolonie, die ihre Blütezeit unter dem König Philipp, dem Vater Alexanders von Mazedonien, erlebt hatte. Zuerst waren nur wenige Juden und bekehrte Heiden Mitglieder der Gemeinde, die Paulus dort gründete. Sie hatten kein Gebetshaus, deshalb versammelten sie sich am Ufer des Flusses vor der Stadt zum Gebet. Auf Grund einer Verschwörung der Juden wurden Paulus und Silas ins Gefängnis geworfen, aber vom Herrn auf wundersame Weise befreit. Der Gefängniswärter selbst fand zum Glauben und ließ sich taufen, und die Gemeinde begann rasch zu wachsen.
Auf seiner dritten Reise war Paulus zweimal in Philippi, aber auch wenn er sich weit entfernt von seiner geliebten Gemeinde von Philippi befand, hielt er den Kontakt zu ihr aufrecht. Als er im Gefängnis war, schickten die Philipper den Helfer Epaphroditus zu ihm, der ihm eine Geldspende überbrachte. Paulus nennt ihn Bruder und Mitarbeiter. Der Einsatz des Epaphroditus war so aufopfernd, dass er einmal dem Tode nahe war, und als er wieder gesund wurde, sandte ihn Paulus mit einem Dankesbrief, in dem er versprach, bald auch Timotheus zu schicken, nach Philippi zurück.
Paulus dankt den Philippern für die Übersendung des Briefes und des Geldbetrages. Aus dem Ton des Briefes ist ersichtlich, wie sehr der Apostel die Gemeinde von Philippi geliebt hat. Er wirft ihnen nichts vor, er warnt sie nur, unterweist und stärkt sie im Glauben. Paulus ruft die Brüder zur Einheit und Demut auf, wofür der Herr Jesus Christus selbst ein Beispiel gab.
Der Brief wurde vom Apostel während seiner Gefangenschaft in Rom zwischen 61 und 63 geschrieben.
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