Anaphora

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Die Anaphora (griech. Αναφορά „Erhebung“, lat. repetitio) ist das eucharistische Hochgebet, das die Anamnese, die Darbringung und den Höhepunkt, die Epiklese enthält. "Nicht das Aussprechen der Einsetzungsworte, wie im lateinischen Christentum, sondern die ganze Anaphora mit der Epiklese als Zielpunkt ist unerläßlich für den orthodoxen Glauben an die Präsenz von Leib und Blut Christi in den Abbildern Brot und Wein. Es geht also nicht um die Alternative, ob die Wandlung beim Sprechen der Einsetzungsworte oder beim Sprechen der Epiklese geschehe."[1] Vr. Sergius Heitz verwirft diese Fragestellung als inadäquaten Scholastizismus. Das Hochgebet wird als unteilbares Ganzes betrachtet, das das Geheimnis (Mysterium) der Verwandlung von Brot und Wein bewirkt, aber nicht bloßstellt. Während der ganzen Anaphora steht der Zelebrant nicht vor dem Volk an Christi statt (versus populum) sondern als Bittender und Repräsentant des Volkes vor Gott (nach Osten gewandt). Es sind verschiedene Hochgebete bekannt, z. B. die Basilius-Anaphora, die Jakobus-Anaphora oder die Chrysostomus-Anaphora.

Einzelnachweise

  1. Vgl. auch zum Folgenden: Sergius Heitz: Christus in euch. Göttingen 1994, S. 126f.