Evangelium nach Matthäus (Glaubensbuch)
Orthodoxes Glaubensbuch - Das Evangelium nach Matthäus
Der Name Matthäus bedeutet “Gabe Gottes”. Er war einer der zwölf Apostel. Die anderen Evangelisten nennen ihn Levi oder Levi, den Sohn des Alphäus. Es ist bekannt, dass manche Juden zwei Namen hatten. Zwei Namen hatte auch der Evangelist, dessen Frohe Botschaft als erste im Neuen Testament steht.
Matthäus war Zöllner im Zollamt der Stadt Kafarnaum, die am Ufer des Sees Gennesaret lag. Höchstwahrscheinlich stand er nicht in römischem Dienst, sondern im Dienst des Tetrarchen von Galiläa, Herodes Antipas. Der Beruf des Zöllners war sehr einträglich, aber vom Volk verachtet. Matthäus war ein geselliger Mensch, in seinem Haus in Kafarnaum trafen sich viele Freunde. Seine Arbeit verlangte von Matthäus die Kenntnis der griechischen Sprache, er musste mit Menschen sprechen, die aus verschiedenen Ländern kamen. Das Evangelium nach Matthäus ist aber im aramäischen Dialekt der hebräischen Sprache verfasst worden, da er es für Judenchristen geschrieben hatte. Die Mehrzahl der heutigen Theologen ist der Ansicht, dass dieses Evangelium zwischen 40 und 50 n. Chr. geschrieben wurde. Wahrscheinlich machte Matthäus die ersten Notizen in der Zeit, als er noch dem Herrn nachfolgte und Seine heiligen Worte hörte.
Der aramäische Text des Evangeliums nach Matthäus ist nicht erhalten geblieben. Die griechische Übersetzung ist höchstwahrscheinlich in Antiochien entstanden, wo es in den Jahren 70–80 n. Chr. viele Juden- und Heidenchristen gab.
Bei der Lektüre dieses Evangeliums kann man bemerken, dass der Apostel Matthäus die Geographie, die Geschichte und die Bräuche seines Volkes sehr gut kannte und das Alte Testament studiert hatte. Er verweist immer wieder auf die Erfüllung der Vorhersagen der Propheten über den Herrn.
Der Apostel Matthäus erwähnt die Kirche öfter als die anderen Evangelisten. Er spricht auch über die Bekehrung der Heiden. Er erzählt besonders viel über die Predigt des Herrn über das Reich Gottes – der Erlöser selbst verkündet das Geheimnis Seines Reiches. Dies ist der Hauptinhalt des Evangeliums. Der Anbruch des Reiches Gottes war im Alten Testament vorhergesagt worden und erfüllte sich im Kommen Jesu Christi, des Sohnes Gottes, des Erlösers der Welt. Das Evangelium nach Matthäus erwähnt Christus oft als Sohn Davids, weil der Erlöser-Messias in den Weissagungen des Alten Testaments so genannt wird. Besonders häufig erwähnt der Apostel Matthäus den Propheten Jesaja, den er 21mal zitiert.
Der Aufbau des Evangeliums nach Matthäus
1) Prolog: Die Geburt und Kindheit Christi (Kap. 1–2)
2) Die Taufe des Herrn und der Beginn der Predigt (Kap. 3–4)
3) Die Bergpredigt (Kap. 5–7)
4) Das Wirken Christi in Galiläa. Die Wunder. Die Menschen, die Ihn aufnahmen, und diejenigen, die Ihn ablehnten (Kap. 8–18)
5) Der Weg nach Jerusalem (Kap. 19–25). 6) Die Leidensgeschichte Christi. Die Auferstehung (Kap. 26-28).
Siehe auch
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