Evangelium nach Markus

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Orthodoxes Glaubensbuch - Das Evangelium nach Markus

Markus war der Vetter oder Neffe des Apostels Josef Barnabas, eines Leviten, der in Zypern geboren war, aber in Jerusalem lebte. In der Folge wurden die Apostel Markus und Barnabas Begleiter des Apostels Paulus auf seinen Missionsreisen, wobei Markus, der in jener Zeit noch jung war, Paulus “diente”. Zum Christentum hat ihn der Apostel Petrus bekehrt, der ihn “seinen Sohn” nennt (1 Petr 5, 13).

Nach dem Apostelkonzil (um das Jahr 49) kehrten Markus und Barnabas nach Zypern zurück. Zu Beginn der 60er Jahre wurde Markus erneut zum Begleiter des Apostels Paulus, danach des Apostels Petrus.

Markus schrieb sein Evangelium auf der Grundlage der Predigt des Apostels Petrus. Markus gab genau das wieder, woran er sich erinnern konnte, obwohl er sich nicht so streng an die Reihenfolge der Worte und Taten Christi hielt, da er während der Predigt Christi nicht mit Ihm gewesen war. Der heilige Klemens von Alexandrien schreibt: “Zu der Zeit, als der Apostel Petrus in Rom predigte, schrieb Markus, sein Weggefährte, das Evangelium nieder, das ‚Evangelium nach Markus‘ genannt wird.”

Das Evangelium nach Markus erschien bald nach dem Märtyrertod des Apostels Petrus, der in Rom im Jahre 64 (oder 67) gekreuzigt wurde. Markus wandte sich im Evangelium an alle Heidenchristen, in erster Linie aber an die, die in Rom lebten. Man kann dies aus dem Evangelium erschließen: Markus beschreibt die Geographie Palästinas genau und erklärt oft die jüdischen Bräuche und die aramäischen Ausdrücke. Von den römischen Bräuchen und dem Alltagsleben nimmt er an, dass sie dem Leser bekannt waren. Das Evangelium nach Markus verweist viel seltener auf das Alte Testament als das Matthäusevangelium. Ein großer Teil des Erzähltextes von Matthäus wird bei Markus wiederholt.

Das Hauptziel des Apostels ist es, die Heiden zu überzeugen, dass Jesus Christus Gott ist, der in die Welt gekommen und Mensch geworden ist. Deshalb erzählt der Evangelist Markus sehr viel über die Wunder Christi. Wenn der Herr sie wirkt, so verbirgt Er zunächst Seine göttliche Herkunft, als ob Er erwartete, dass die Menschen Ihn von sich aus als Wundertäter und Lehrer anerkennen. Aber Markus spricht von Christus auch als Menschen, und zwar mehr als der Evangelist Matthäus. Man kann dies damit erklären, dass der Apostel Petrus dem Erlöser sehr nahe gestanden ist und Markus, seinem Jünger und Weggefährten, ein lebendiges Bild des Herrn vermittelt hat. Mehr als die anderen Evangelisten schreibt Markus auch über den Apostel Petrus selbst.

Der Aufbau des Evangeliums nach Markus

1) Die Periode bis zum Beginn der öffentlichen Predigt. Der Täufer des Herrn, Johannes, die Taufe des Herrn und die Versuchungen in der Wüste. (Kap. 1) Das Wirken des Herrn in Kafarnaum und in anderen Städten Galiläas (Kap. 1–8) 2) Das Geheimnis des Menschensohnes: das Bekenntnis des Petrus, die Verklärung und der Weg nach Jerusalem (Kap. 8–10). Die Predigt in Jerusalem (Kap. 11–13)

3) Die Leidensgeschichte Christi. Die Auferstehung (Kap. 14–16)

Siehe auch

Orthodoxes Glaubensbuch

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