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O heilige und rechtschaffene Mutter Olga, wir haben uns heute versammelt, um dein heiliges Gedächtnis zu feiern. Dein Leben der betenden Liebe zum Herrn fand seinen Ausdruck in der zarten Sorge für deine Nächsten und für die Kinder. Wir flehen dich an, den Herrn inständig zu bitten, Er möge mit uns Erbarmen haben. | O heilige und rechtschaffene Mutter Olga, wir haben uns heute versammelt, um dein heiliges Gedächtnis zu feiern. Dein Leben der betenden Liebe zum Herrn fand seinen Ausdruck in der zarten Sorge für deine Nächsten und für die Kinder. Wir flehen dich an, den Herrn inständig zu bitten, Er möge mit uns Erbarmen haben. | ||
'''''Gebet zur hl. Gerechten Olga''''' | |||
O gesegnete Matuschka Olga, erhöre unser Gebet, wenn wir unsere Herzen zu dir erheben und auf die Kraft deiner unaufhörlichen Fürsprache vertrauen. So wie du die Wärme deiner mütterlichen Liebe über die Seelen der Bedürftigen, Misshandelten und Zerbrochenen verteilst, so erwärmst du auch unsere Seelen, heilst unseren Schmerz und bringst uns die Liebe Christi. Mögen wir durch deine Gebete auf den Pfaden des Friedens wandeln, unserem Herrn gefallen und seinen Namen verherrlichen, damit wir schließlich nicht versäumen, in die Freude seines ewigen Reiches einzugehen und unseren Gott für immer vor seinem Thron zu preisen: Vater, Sohn und Heiliger Geist, jetzt und immerdar und bis in alle Ewigkeit. Amen. | |||
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Version vom 20. Juni 2025, 18:17 Uhr
Gedächtnis: 27. Oktober (neuer Stil) / 9. November (alter Stil)
Unsere Gerechte Mutter Olga von Alaska, auch Olga von Kwethluk, wurde am 3. Februar 1916 geboren und entschlief im Herrn am 8. November 1979.
Am 3. Februar 1916 wurde ein Mädchen namens Arrsamquq in eine indigene alaskische Familie yupikischen Ursprungs geboren. Die Präsenz der russischen Mission in ihrer Gemeinde trug dazu bei, den Glauben unter den Einheimischen zu verbreiten, und sie gehörte zu den ersten, die als Säugling getauft wurden. Bei der Taufe erhielt sie den Namen Olga. Von klein auf lebte sie in der Liebe Gottes. Sie war fleißig und betete viel für ihre Familie und ihre Dorfbewohner. In ihrer Jugend kannte sie bereits mehrere liturgische Texte und Hymnen in kirchenslawischer und yupikischer Sprache.
Sie heiratete einen Mann aus ihrem Dorf. Es war eine arrangierte Ehe. Ihr Mann war geschickt im Fischen und Jagen. Er gründete ein Lebensmittelgeschäft und eröffnete das erste Postamt in seinem Dorf. Er war jedoch kein besonders kirchlicher Mann. In den ersten Jahren ihrer Ehe hatten sie eine schwierige Beziehung voller Streit und Auseinandersetzungen. Aber Olga verzweifelte nicht. Stattdessen betete sie inbrünstig für ihren Mann und ihre nichtgläubigen Nachbarn. Durch ihre Gebete, nach einer Weile, begann ihr Mann - getauft mit dem Namen Nicolai - die Kirche zu besuchen. Er brachte sechs weitere Männer aus dem Dorf mit. Sie alle wurden Leser. Nicolai Michael studierte dann an der sogenannten „Aleuten-Schule“, ähnlich denen, die von Heiligen Innozenz mit Unterstützung der Russischen Missionsgesellschaft in Sitka gegründet wurden. Er studierte unter der Leitung von Bischof Amvrossy (Merejko). Nach seinem Abschluss wurde er zum Priester geweiht. Ab 1963 war er Priester für Kwethluk. Er war der zweite Priester in seinem Dorf Kwetluk und wurde von seinen Leuten sehr geliebt. Übrigens stammten während des gesamten Lebens von Heiligen Olga die allermeisten Studenten, die diese Schule besuchten, aus ihrem winzigen Dorf.
Das Eheleben des Paares änderte sich nach Nicolais Weihe erheblich. Als Priester reiste Nicolai Michael ausgiebig in zwölf umliegende Dörfer, um Gottesdienste und gelegentliche Amtshandlungen durchzuführen. Die Reise zwischen den Dörfern erfolgte auf Flüssen, im Sommer mit dem Boot oder im Winter mit Schneemobilen oder hundebespanntem Schlitten. Matuschka Olga, die einzige fähige Hebamme in der Gegend, begleitete ihren Mann, um Frauen bei der Geburt und bei Beschwerden zu helfen. Olga brachte dreizehn ihrer Kinder ohne Hebamme zur Welt. Fünf von ihnen überlebten das Erwachsenenalter nicht aufgrund von Krankheit und rauen Klimabedingungen.
Matuschka Olga Michael arbeitete hart daran, den Haushalt zu führen, Kinder großzuziehen, Gewänder zu nähen und Prosphora zu backen. Trotz ihres vollen Terminkalenders ging sie auch zu anderen nach Hause, um für sie zu kochen und zu putzen. Mit Wort und Tat zeigte Olga den Menschen das Beispiel eines christlichen Lebens nach den Geboten des Herrn. Sie half anderen nicht nur bei der Haushaltsführung, sondern fertigte auch Stiefel, Parkas, Socken und Fäustlinge an, die sie unter den Gemeindemitgliedern verteilte. Für ihre Wohltaten wurde sie die neue rechtschaffene Tabitha genannt. Sie achtete besonders auf die Frauen in Not, die unter häuslicher Gewalt litten. Sie bat die Frauen in ihrem Dorf oft, mit ihr ein Dampfbad zu nehmen, wo sie die körperlichen und geistigen Narben des Missbrauchs, der ihnen angetan wurde, nicht verbergen konnten. Sie beriet die Frauen und sprach ihnen Mut zu. Ihr Mitgefühl und ihre Sensibilität beeindruckten viele, als hätte sie die gleiche Situation in ihrem Leben durchgemacht.
Als sie älter wurde, übernahmen ihre Töchter einen Teil ihrer Arbeit. Die fleißige Matuschka Olga hatte mehr Zeit, mit ihrem Mann zu reisen, den Menschen aus den umliegenden Dörfern zu helfen und jüngeren Frauen Hebammenkenntnisse beizubringen.
Schließlich begann Matuschka Olga jedoch, sich schwach und krank zu fühlen und verlor an Gewicht. Ihre besorgte Familie überzeugte sie, ins Krankenhaus zu gehen. Die Spezialisten diagnostizierten dort einen unheilbaren Krebs, der ihrer Meinung nach nicht mehr behandelbar war. Ihre Kinder empfingen die Nachricht mit großer Trauer und beteten inbrünstig an den örtlichen heiligen Stätten. Was die Matuschka betrifft, so war sie nicht auf ihre Bettruhe angewiesen. Während ihre Töchter weg waren, ging sie weiterhin nach draußen und schleppte Eimer mit Wasser aus dem Dorfbrunnen.
In den letzten Tagen ihres Lebens betete sie viel und gab ihrer Familie ihre letzten Anweisungen zur Vorbereitung auf ihre friedliche Ruhe. Am 8. November 1979 nahm sie die Heiligen Sakramente ein, bekreuzigte sich und schied friedlich zu Gott. Sie wurde in ihrem Hochzeitskleid begraben, das sie ihr ganzes Leben lang aufbewahrt hatte.
Ihr Tod fiel mit dem Festtag des Erzengels Michael (alter Kalender) zusammen, den sie verehrte. Die Menschen aus ihrem Dorf erinnerten sich daran, wie sie unter der Ikone des Erzengels Michael in der Kirche stand.
Das erste Wunder, das ihr zugeschrieben wurde, wurde am Tag der Beerdigung des Heiligen gemeldet. In Alaska ist der November der Höhepunkt der Wintersaison. Zum Zeitpunkt ihres Todes waren die Flüsse bereits zugefroren, so dass keine Bootsfahrten mehr möglich waren, aber das Eis war noch nicht stark genug, um ein Schneemobil zu tragen. Viele Menschen beklagten, dass sie sich nicht von ihrer geliebten Matuschka verabschieden konnten. Der Herr hörte ihre Gebete. Am Tag ihrer Beerdigung gab es einen Tauwetter. Das Eis auf dem Fluss schmolz, so dass viele Menschen mit dem Boot nach Kwethluk kommen konnten, um an ihrer Beerdigung teilzunehmen. Als ihr Leichnam zum Grab getragen wurde, schwebten Sommervögel über der Prozession. Sogar der Boden auf dem Friedhof hatte sich aufgeweicht. Am nächsten Tag kehrte das kalte Wetter zurück und das Eis bedeckte den Fluss. Sie setzt sich auch weiterhin für bedürftige Frauen und Opfer von Missbrauch ein.
Ihre Verherrlichung wurde am 8. November 2023 von der Synode der Orthodoxen Kirche von Amerika proklamiert. Ihre Reliquien wurde am 16. November 2024 aus ihrem Grab erhoben und die Kirche des hl. Nikolaus überführt, wie sie in einen neuen Reliquienschrein gebettet wurden. Am 19. und 20. Juni 2025 wurde feierlich ihre Verherrlichung im Dorf Kwethluk in Anwesenheit vieler Bischöfe, Priester, Diakone und Gläubigen vollzogen.
Gebete
Troparion (4. Ton)
Gott hat eine demütige Mutter aus Alaska erwählt, um allen Dienern Gottes ein Beispiel zu geben; er hat uns die heilige Olga als Helferin in der Not und als Wegweiserin für ein Leben in aufopfernder Liebe gegeben. Deshalb bitten wir dich, o heilige Mutter Olga: Bete, dass wir, deine sündigen Kinder, gerettet werden und uns mit dir im Himmelreich freuen dürfen.
Troparion (4. Ton)
Deine rechtschaffenen Werke in Alaska, o heilige Mutter Olga, haben der Welt gezeigt, dass du ein Abbild der vollkommenen Dienerin des Herrn bist. Durch dein Fasten, deine Nachtwachen und deine Gebete wurdest du in deinem Leben nach dem Evangelium inspiriert. Du hast die Hungrigen gespeist und dich um die Armen gekümmert. Du hast als Hebamme gedient und Kinder auf die Welt gebracht. Du hast Kinder aufgezogen und alle Bedürftigen bekleidet. Jetzt stehst du an der rechten Hand Christi, des Meisters, und trittst für uns alle ein.
Kondakion (8. Ton)
Geleitet vom himmlischen Licht und berührt von der reichen Barmherzigkeit Christi, heilen deine liebenden Hände die Wunden derer, die in der Vergangenheit verletzt wurden. Deine sanfte Stimme ermutigt alle, Gott treu zu bleiben, denn der ewige Herr wird den Standhaften eine Krone des Lebens schenken. O heilige Mutter Olga, besuche uns mit Liebe und versichere uns, dass wir jedes Kreuz, das wir zu tragen haben, als vom barmherzigen Gott erwählt annehmen können, und dass wir durch deine Gebete den Willen Gottes für das Heil unserer Seelen tun.
Kondakion (4. Ton)
O heilige und rechtschaffene Mutter Olga, wir haben uns heute versammelt, um dein heiliges Gedächtnis zu feiern. Dein Leben der betenden Liebe zum Herrn fand seinen Ausdruck in der zarten Sorge für deine Nächsten und für die Kinder. Wir flehen dich an, den Herrn inständig zu bitten, Er möge mit uns Erbarmen haben.
Gebet zur hl. Gerechten Olga
O gesegnete Matuschka Olga, erhöre unser Gebet, wenn wir unsere Herzen zu dir erheben und auf die Kraft deiner unaufhörlichen Fürsprache vertrauen. So wie du die Wärme deiner mütterlichen Liebe über die Seelen der Bedürftigen, Misshandelten und Zerbrochenen verteilst, so erwärmst du auch unsere Seelen, heilst unseren Schmerz und bringst uns die Liebe Christi. Mögen wir durch deine Gebete auf den Pfaden des Friedens wandeln, unserem Herrn gefallen und seinen Namen verherrlichen, damit wir schließlich nicht versäumen, in die Freude seines ewigen Reiches einzugehen und unseren Gott für immer vor seinem Thron zu preisen: Vater, Sohn und Heiliger Geist, jetzt und immerdar und bis in alle Ewigkeit. Amen.