Benutzer:Christian/Fulgentius von Ruspe: Unterschied zwischen den Versionen
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Dort bekam der eine von ihnen, Claudius mit Namen, von seiner Gattin Mariana, einer angesehenen Christin, in der Stadt Telepte einen Sohn, der zum höchsten Ruhm bestimmt war. (Telepte, das heutige Medinet el Khedima auf der Strecke Feriana—Kasserine, war unter Trajan als römische Kolonie gegründet worden. Später war es die zweite Hauptstadt der Provinz Byzacena und zählte in seiner Blütezeit unter der Vandalenherrschaft schätzungsweise 60000 Einwohner. Von der einstigen Größe zeugen die Trümmer der Thermen, eines Theaters und Amphitheaters, des Capitols und mehrerer Triumphbögen; von christlichen Baudenkmälern hat man die Überreste von sieben Basiliken und vier Kapellen freigelegt, die fast alle aus vorvandalischer Zeit stammen.) | Dort bekam der eine von ihnen, Claudius mit Namen, von seiner Gattin Mariana, einer angesehenen Christin, in der Stadt Telepte einen Sohn, der zum höchsten Ruhm bestimmt war. (Telepte, das heutige Medinet el Khedima auf der Strecke Feriana—Kasserine, war unter Trajan als römische Kolonie gegründet worden. Später war es die zweite Hauptstadt der Provinz Byzacena und zählte in seiner Blütezeit unter der Vandalenherrschaft schätzungsweise 60000 Einwohner. Von der einstigen Größe zeugen die Trümmer der Thermen, eines Theaters und Amphitheaters, des Capitols und mehrerer Triumphbögen; von christlichen Baudenkmälern hat man die Überreste von sieben Basiliken und vier Kapellen freigelegt, die fast alle aus vorvandalischer Zeit stammen.) | ||
Gleichsam in Vorahnung seiner künftigen Bedeutung gab ihm die Mutter den Namen Fulgentius. Nach dem frühen Tod des Vaters ließ ihn die fromme Mutter zunächst in der griechischen Wissenschaft unterrichten, im Lateinischen erst dann, als er den ganzen Homer aus dem Gedächtnis aufsagen konnte und auch einen großen Teil der Werke Menanders beherrschte. Sie wollte ihn nämlich schon in jungen Jahren mit der Fremdsprache vertraut machen, damit er, der bestimmt war, unter Afrikanern zu leben, das Griechische mit dem rechten Akzent aussprechen könne, als ob er in Griechenland selbst erzogen worden sei. | Gleichsam in Vorahnung seiner künftigen Bedeutung gab ihm die Mutter den Namen Fulgentius. Nach dem frühen Tod des Vaters ließ ihn die fromme Mutter zunächst in der griechischen Wissenschaft unterrichten, im Lateinischen erst dann, als er den ganzen Homer aus dem Gedächtnis aufsagen konnte und auch einen großen Teil der Werke Menanders beherrschte. Sie wollte ihn nämlich schon in jungen Jahren mit der Fremdsprache vertraut machen, damit er, der bestimmt war, unter Afrikanern zu leben, das Griechische mit dem rechten Akzent aussprechen könne, als ob er in Griechenland selbst erzogen worden sei. Diese kluge Vorsicht der Mutter erwies sich als berechtigt. Denn so oft Fulgentius Griechisch sprach, selbst wenn er schon lange im Sprechen und Lesen nicht mehr geübt war, sprach er stets die Worte so rein aus, daß man hätte glauben können, er halte sich ständig unter Griechen auf. Nachdem er sich also mit der griechischen Sprache vertraut gemacht hatte, erhielt er zu Hause den Unterricht im Lateinischen, den gewöhnlich die Elementarlehrer vermitteln; auch besuchte er eine Grammatikerschule. Mit seinen reichen Geistesanlagen erfaßte er den dargebotenen Stoff mit großer Klarheit und behielt ihn treu im Gedächtnis. | ||
Fulgentius wurde in Telepte, einer damals angesehenen Stadt in Afrika, als Kind von Claudius und Mariana geboren. Er hatte einen jüngeren Bruder, von dem jedoch nichts Näheres berichtet wird. Sein Vater Claudius war eifriger katholischer Christ. Der Vater lebte zuerst in Karthago, wurde allerdings von den Arianern verfolgt, deren Priester ihm sein Haus wegnahmen und er zog deswegen nach Telepte. Fulgentius' Vater verstarb kurz nach dessen Geburt. | Fulgentius wurde in Telepte, einer damals angesehenen Stadt in Afrika, als Kind von Claudius und Mariana geboren. Er hatte einen jüngeren Bruder, von dem jedoch nichts Näheres berichtet wird. Sein Vater Claudius war eifriger katholischer Christ. Der Vater lebte zuerst in Karthago, wurde allerdings von den Arianern verfolgt, deren Priester ihm sein Haus wegnahmen und er zog deswegen nach Telepte. Fulgentius' Vater verstarb kurz nach dessen Geburt. | ||
439 wurde Karthago vom Kriegerverband der Vandalen eingenommen, der unter seinem rex Geiserich im Zuge der so genannten Völkerwanderung bereits 429 von Spanien nach Nordafrika übergesetzt war und schließlich ganz Africa erobert hatte. Größere Zerstörungen im Zusammenhang mit der Eroberung durch die Vandalen sind in Karthago nicht nachweisbar; auch die Hohe Schule blieb bestehen. Geiserich nutzte das reiche Gebiet als Versorgungsbasis für seine Männer, bedrohte von hier aus viele Gebiete Westroms und versuchte wiederholt, die kaiserliche Regierung in Italien zu erpressen. Ein großangelegter Versuch west- und oströmischer Truppen, das Gebiet zurückzuerobern, scheiterte 468. 474 erkannte der Kaiser Geiserichs Herrschaft über Africa an, auch wenn das Gebiet formal Teil des Imperium Romanum blieb. Karthago war die Hauptstadt des Vandalenreiches, bis es 533/534 von oströmischen Truppen unter dem Feldherrn Belisar erobert wurde. | 439 wurde Karthago vom Kriegerverband der Vandalen eingenommen, der unter seinem rex Geiserich im Zuge der so genannten Völkerwanderung bereits 429 von Spanien nach Nordafrika übergesetzt war und schließlich ganz Africa erobert hatte. Größere Zerstörungen im Zusammenhang mit der Eroberung durch die Vandalen sind in Karthago nicht nachweisbar; auch die Hohe Schule blieb bestehen. Geiserich nutzte das reiche Gebiet als Versorgungsbasis für seine Männer, bedrohte von hier aus viele Gebiete Westroms und versuchte wiederholt, die kaiserliche Regierung in Italien zu erpressen. Ein großangelegter Versuch west- und oströmischer Truppen, das Gebiet zurückzuerobern, scheiterte 468. 474 erkannte der Kaiser Geiserichs Herrschaft über Africa an, auch wenn das Gebiet formal Teil des Imperium Romanum blieb. Karthago war die Hauptstadt des Vandalenreiches, bis es 533/534 von oströmischen Truppen unter dem Feldherrn Belisar erobert wurde. | ||
Durch die Notwendigkeit jedoch, sich mit den häuslichen Angelegenheiten zu beschäftigen, mußte er schon bald den Studien entsagen; noch als Jüngling übernahm er (Fulgentius) die Verwaltung des väterlichen Hauses und unterwarf sich dabei so freudig den Befehlen seiner Mutter, daß er auch hierin ein Nachfolger Christi wurde, von dem die Evangelien bezeugen: „Er war ihnen, den Eltern, Untertan“ Luk. 2, 51. | |||
Darüber freute sich seine ehrwürdige Mutter, und die herrlichen Geistesgaben ihres Sohnes trösteten sie in ihrem Schmerz über den Verlust des Gatten. So lag nun die Verwaltung der Familienangelegenheiten in den Händen eines Mannes, der es verstand, Freunden ihre Dienste mit Wohlwollen zu vergelten, Angriffe der Feinde bedachtsam abzuwehren, die Sklaven mit Milde und Strenge zu lenken und zurechtzuweisen, das väterliche Gut mit Sorgfalt zu verwalten und sich die Beliebtheit der Obrigkeit zu erwerben. So wurde er, da sein Ansehen von Tag zu Tag stieg, plötzlich zum Steuereinnehmer5 ernannt; in diesem Amt begann er seine Laufbahn, über viele zu gebieten, für sie zu sorgen und sie zu leiten. (Geiserich hatte die römische Finanz Verwaltung beibehalten und meist durch Römer ausüben lassen.) |
Version vom 1. Mai 2016, 21:45 Uhr
Fulgentius von Ruspe (lateinisch: Fulgentius Ruspensis, Fabius Claudius Gordianus Fulgentius; * um 462 oder 467 oder 468 in Telepte/Thelepte; † 1. Januar 533 in Ruspe)
Telepte/Thelepte/Theleptensis war eine antike Stadt, die in der römischen Provinz Byzacena (Sahelregion Tunesiens) lag - hier gab es auch einen Bischofssitz
Thelepte (Berber: تلابت) was a city in the Roman province of Byzacena, now in western Tunisia. It is located 5 km from the modern town of Fériana, near the border with Algeria, at around 34°58′33″N 8°35′38″E. (Fériana (Arabic: فريانة) is a town and commune in the Kasserine Governorate, Tunisia. As of 2004 it had a population of 24,198. It is 35 km from Kasserine and 75 from Gafsa.)
The Roman city held the rank of colonia. An important network of roads branched out from it, linking it with Cilium and Theveste to the north, and Gafsa and Gabes to the south. In the 6th century it became the residence of the military governor of Byzacena. Procopius (De Ædificiis, VI, 6) says that the city was fortified by Justinian.
We have the names of several bishops of Thelepte. Julianus was present at the Council of Carthage of 256 that Cyprian called to consider the question of the lapsi; Donatianus, who assisted at the joing Conference of Carthage in 411 between Catholic and Donatist bishops and at a council called by Saint Aurelius in Carthage in 416 and at another in Milevum in the same year; he himself as senior bishop of the province held a council of the bishops of Byzacena in 418 either at Thelepte or at Zella (the manuscripts do not agree). Frumentius was one of the Catholic bishops whom the Arian Vandal king Huneric summoned to Carthage in 484 and then exiled. Stephanus was present at an anti-Monothelitism Council of Byzacena in 641.
The ruins of Thelepte may be seen at Medinet el-Kedima, in Tunisia, a little to the north of Gafsa. The Byzantine citadel, in utter ruins, occupies the centre of the city. There are also the remains of baths, a theatre, and of ten churches recently discovered, one of which had a nave and four aisles.
Telepte (Thelepte. En árabe, ثليفت). Población de Tunicia. Pertenece a la Gobernación de Kasserine. Se encuentra a 25 km al sur de Kasserine, la capital provincial, y a 5 km al norte de Fériana.
Es un municipio de 5.792 habitantes (año 2004).
Telepte (latín, Thelepte; griego, Thamesmida). Colonia romana desde el siglo II, se sitúa en un importante nudo de comunicaciones en el que confluían las calzadas romanas que unían Tacape (Gabès) y Capsa (Gafsa), en el sur, y Theveste (Tebbesa) y Cilium (Kasserine), en el norte.
Fue la ciudad natal de San Fulgencio de Ruspe, obispo de Ruspe. En el siglo VI Telepte se convirtió en la residencia del gobernador militar de la Bizacena. De ese momento es el fuerte bizantino atribuido al reinado de emperador Justiniano. Uno más de los que componían el limes creado para frenar las incursiones númidas.
El yacimiento arqueológico (Madinat al-Kadima, la ciudad vieja) se localiza al sur de la actual población de Telepte, al este y junto a la carretera de Fériana; a medio camino de estas dos poblaciones, y entre la línea de ferrocarril y un wadi. La ciudadela bizantina, en ruinas total, ocupa el centro de la ciudad. También quedan los restos de las termas romanas, a la orilla del wadi, un teatro y varias basílicas —una de ellas con cinco naves.
Fue sede episcopal cristiana de la Bizacena. Se conocen los nombres de varios de sus obispos : Juliano, presente en el concilio de Cartago del año 256; Donatiano, que ayudó en el concilio de Cartago del año 411; Frumencio, exiliado por Hunerico en el año 484, poco después de la reunión de Cartago habida entre los obispos católicos y arrianos; y Esteban, presente en el concilio de la Bizacena del año 641.
Thélepte (arabe : تلابت) est une ville de l'ouest de la Tunisie, située à une vingtaine de kilomètres au sud de Kasserine. Chef-lieu d'une municipalité comptant 5 792 habitants en 20043, elle est rattachée au gouvernorat de Kasserine et à la délégation de Fériana.
Elle est connue pour son site archéologique d'époque romaine.
Thélepte se situe sur l'axe ferroviaire reliant Tunis à la ville minière de Redeyef et sur le tracé du gazoduc transméditerranéen acheminant le gaz algérien vers l'Italie. Elle est située à 313 kilomètres au sud-ouest de Tunis par la RN13, à 235 kilomètres à l'ouest de Sfax et à 35,3 kilomètres au sud de Kasserine, à l'intersection de la RN15 et de la RN17.
À l'époque romaine, en raison de son alimentation en eau et de sa situation entre les provinces romaines d'Afrique proconsulaire et de Numidie, elle est un nœud routier important sur la pénétrante reliant Ammaedara (actuelle Haïdra) à Tacapes (actuelle Gabès).
Thélepte est aussi un centre oléicole important à partir du IIe siècle, lorsque la cité reçoit le statut de colonie romaine.
Peu d'éléments sont connus sur l'histoire de la cité dans l'Antiquité tardive, en dehors de l'importance de la communauté chrétienne ; la ville a en effet été très tôt christianisée. Un évêque appelé Iulianus est mentionné dans les Sententiae de 256.
Sous l'occupation byzantine, elle est dotée d'une forteresse protégeant le limes face aux tribus numides et est une résidence du gouverneur de Byzacène sous le règne de Justinien au VIe siècle.
Le site antique de Thélepte, encore très peu exploré en dehors des monuments chrétiens, est un vaste champ de ruines, couvrant plus de cent hectares. Un premier secteur, situé au sud-ouest, est composé d'une basilique contigüe à un grand cimetière, de carrières antiques, de thermes, d'un théâtre en demi-ellipse et d'une deuxième basilique placée sur un mamelon rocheux. La citadelle byzantine occupe le nord du plateau dominant l'oued qui, grâce à une source pérenne, assure l'alimentation en eau de la cité, d'où le nom donné par Charles-Joseph Tissot de Kasbah mta Ras-el-Aïn ou « forteresse de la tête de la source ». Cette bâtisse est basée sur un plan rectangulaire encore distinct même si le nombre et la forme des tours, toutes écroulées, est soumis à des débats. Une autre basilique, située à droite de la citadelle, est bien conservée.
Un autre secteur est compris entre la ligne de hauteurs de la région d'El Kiss, la route de Kasserine et la plaine du nord. Il abrite une petite chapelle ainsi que quelques monuments effondrés. Il s'y trouve aussi un large puits et une grande place dominée par plusieurs monuments
- une grande basilique entourée d'un groupe de ruines non identifiées ;
- une autre basilique avec un petit monument de même forme situé en parallèle ;
- un monument à quatre colonnes qui, d'après des analogies dans la région comme à Sbeïtla, a peut-être été une dépendance du groupe épiscopal ;
- un monument à auges dont Noël Duval a cru distinguer au nord-est le plan caractéristique au sol.
Der heilige Fulgentius also, der mit Recht diesen Namen führt,( Fulgentius bedeutet: der Glänzende.) entstammte dem Fleische nach einer vornehmen karthagischen Senatorenfamilie. Sein Großvater Gordianus nahm, als der König Geiserich bei seinem Einzug in die erwähnte Stadt Karthago die meisten oder vielmehr alle Senatoren nach dem Verlust ihrer Güter zur Abfahrt nach Italien zwang, mit den übrigen die über ihn verhängte Auswanderung gern auf sich, um nach dem Verlust seiner Güter wenigstens nicht die Freiheit zu verlieren.
Nach dessen Tod kehrten zwei seiner Söhne in die Provinz Afrika zurück in der Hoffnung, ihr Erbe wieder zu gewinnen, Sie konnten jedoch nicht in Karthago bleiben, da der väterliche Palast arianischen Priestern geschenkt worden war, sondern kamen, nachdem sie einen Teil ihrer Besitzungen durch eine königliche Entscheidung wieder erlangt hatten, in die Provinz Byzacium.(Die Provinz Byzacena war im Jahre 297 durch den Kaiser Diokletian unter dem Namen Valeria Byzacena oder Byzacium errichtet worden.)
Dort bekam der eine von ihnen, Claudius mit Namen, von seiner Gattin Mariana, einer angesehenen Christin, in der Stadt Telepte einen Sohn, der zum höchsten Ruhm bestimmt war. (Telepte, das heutige Medinet el Khedima auf der Strecke Feriana—Kasserine, war unter Trajan als römische Kolonie gegründet worden. Später war es die zweite Hauptstadt der Provinz Byzacena und zählte in seiner Blütezeit unter der Vandalenherrschaft schätzungsweise 60000 Einwohner. Von der einstigen Größe zeugen die Trümmer der Thermen, eines Theaters und Amphitheaters, des Capitols und mehrerer Triumphbögen; von christlichen Baudenkmälern hat man die Überreste von sieben Basiliken und vier Kapellen freigelegt, die fast alle aus vorvandalischer Zeit stammen.)
Gleichsam in Vorahnung seiner künftigen Bedeutung gab ihm die Mutter den Namen Fulgentius. Nach dem frühen Tod des Vaters ließ ihn die fromme Mutter zunächst in der griechischen Wissenschaft unterrichten, im Lateinischen erst dann, als er den ganzen Homer aus dem Gedächtnis aufsagen konnte und auch einen großen Teil der Werke Menanders beherrschte. Sie wollte ihn nämlich schon in jungen Jahren mit der Fremdsprache vertraut machen, damit er, der bestimmt war, unter Afrikanern zu leben, das Griechische mit dem rechten Akzent aussprechen könne, als ob er in Griechenland selbst erzogen worden sei. Diese kluge Vorsicht der Mutter erwies sich als berechtigt. Denn so oft Fulgentius Griechisch sprach, selbst wenn er schon lange im Sprechen und Lesen nicht mehr geübt war, sprach er stets die Worte so rein aus, daß man hätte glauben können, er halte sich ständig unter Griechen auf. Nachdem er sich also mit der griechischen Sprache vertraut gemacht hatte, erhielt er zu Hause den Unterricht im Lateinischen, den gewöhnlich die Elementarlehrer vermitteln; auch besuchte er eine Grammatikerschule. Mit seinen reichen Geistesanlagen erfaßte er den dargebotenen Stoff mit großer Klarheit und behielt ihn treu im Gedächtnis.
Fulgentius wurde in Telepte, einer damals angesehenen Stadt in Afrika, als Kind von Claudius und Mariana geboren. Er hatte einen jüngeren Bruder, von dem jedoch nichts Näheres berichtet wird. Sein Vater Claudius war eifriger katholischer Christ. Der Vater lebte zuerst in Karthago, wurde allerdings von den Arianern verfolgt, deren Priester ihm sein Haus wegnahmen und er zog deswegen nach Telepte. Fulgentius' Vater verstarb kurz nach dessen Geburt.
439 wurde Karthago vom Kriegerverband der Vandalen eingenommen, der unter seinem rex Geiserich im Zuge der so genannten Völkerwanderung bereits 429 von Spanien nach Nordafrika übergesetzt war und schließlich ganz Africa erobert hatte. Größere Zerstörungen im Zusammenhang mit der Eroberung durch die Vandalen sind in Karthago nicht nachweisbar; auch die Hohe Schule blieb bestehen. Geiserich nutzte das reiche Gebiet als Versorgungsbasis für seine Männer, bedrohte von hier aus viele Gebiete Westroms und versuchte wiederholt, die kaiserliche Regierung in Italien zu erpressen. Ein großangelegter Versuch west- und oströmischer Truppen, das Gebiet zurückzuerobern, scheiterte 468. 474 erkannte der Kaiser Geiserichs Herrschaft über Africa an, auch wenn das Gebiet formal Teil des Imperium Romanum blieb. Karthago war die Hauptstadt des Vandalenreiches, bis es 533/534 von oströmischen Truppen unter dem Feldherrn Belisar erobert wurde.
Durch die Notwendigkeit jedoch, sich mit den häuslichen Angelegenheiten zu beschäftigen, mußte er schon bald den Studien entsagen; noch als Jüngling übernahm er (Fulgentius) die Verwaltung des väterlichen Hauses und unterwarf sich dabei so freudig den Befehlen seiner Mutter, daß er auch hierin ein Nachfolger Christi wurde, von dem die Evangelien bezeugen: „Er war ihnen, den Eltern, Untertan“ Luk. 2, 51.
Darüber freute sich seine ehrwürdige Mutter, und die herrlichen Geistesgaben ihres Sohnes trösteten sie in ihrem Schmerz über den Verlust des Gatten. So lag nun die Verwaltung der Familienangelegenheiten in den Händen eines Mannes, der es verstand, Freunden ihre Dienste mit Wohlwollen zu vergelten, Angriffe der Feinde bedachtsam abzuwehren, die Sklaven mit Milde und Strenge zu lenken und zurechtzuweisen, das väterliche Gut mit Sorgfalt zu verwalten und sich die Beliebtheit der Obrigkeit zu erwerben. So wurde er, da sein Ansehen von Tag zu Tag stieg, plötzlich zum Steuereinnehmer5 ernannt; in diesem Amt begann er seine Laufbahn, über viele zu gebieten, für sie zu sorgen und sie zu leiten. (Geiserich hatte die römische Finanz Verwaltung beibehalten und meist durch Römer ausüben lassen.)