Wulfilaich der Säulensteher: Unterschied zwischen den Versionen

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Der hl. Wulfilaich war nach eigener Aussage von seiner Geburt her Longobarde. Seine Eltern erzogen ihn im orthodoxen Glauben. Von Kindheit an hatte der hl. Wulfilaich eine glühende Verehrung für den hl. Martin von Tours, so das sich nichts mehr wünschte als einmal eine Wallfahrt zum Grab dieses berühmten Bischofs machen zu können. Noch als Jüngling verlies er schließlich seine Heimat und gelangte zunächst zum Kloster St. Yriex bei Limoges. Hier lernte er die Anfänge des geistlichen Lebenswandels unter dem hl. Abt Aredius, welcher ihn schließlich zu einem Besuch des hl. Martin nach Tours mitnahm. Weiter berichtet die Überlieferung, daß er mit dem Segen des hl. Bischofs Magnericus von Trier, welcher ihn auch zum Diakon weihte, in dem noch heidnischen Ardennengebiet als Einsiedler lebte. Auf einem Berg, direkt neben einer riesigen Dianastatue, erbaute er zu Ehren des hl. Martin ein Kloster und eine Kirche. Nach dem Vorbild der Klosterregel, wie sie vom hl. Martin befolgt wurde, d. h. der morgenländischen, bestand sein Tagesablauf aus Gebet und strengem Fasten, welches nur einmal am Tag spät abends gebrochen wurde. An den Sonn- und Feiertagen begab er sich hinaus zu der umliegenden Bevölkerung und predigte das Evangelium. In seinem glühenden Eifer für das Heil der Seelen entschloss sich der hl. Wulfilaich schließlich nach der Art der morgenländischen Säulensteher eine Säule errichten zu lassen, welche er weder Tag noch Nacht verlies und auch im Winter bewohnte. Später erzählte er auf die eindringlichsten Bitten seiner Schüler, daß ihm bei grimmiger Winterskälte die Nägel von den Zehen fielen, und die Eiszapfen an seinem Barte kerzenartig herunterhingen. Währenddessen genoß er nichts anderes als Brot, Wasser und Gemüse. Den Volksschaaren, die sich um ihn versammelten predigte er das Evangelium nun mit solchem Erfolg, daß sie das Dianastandbild und andere Götzenbilder in der Umgebung selbst zerstörten. Bald darauf erkrankte der Heilige infolge der Entbehrungen am ganzen Leibe an schmerzhaften Geschwüren, so daß er für kurze Zeit wieder im Kloster leben mußte. Als einziges Heilmittel benutzte er Lampadenöl vom Grab des hl. Martin, und wurde nach einem hierauf eingetretenen erquickenden Schlaf wieder so gesund, das er die Säule wieder besteigen konnte. Aber jetzt befahlen ihm die umliegenden Bischöfe dieselbe zu verlassen. Mit einer List wurde der hl. Wulfilaich gezwungen seine geliebte Säule zu verlassen welche dann in seiner Abwesenheit rasch abgetragen wurde. Darauf wohnte er bis zu seinem Ende gemeinsam mit seinen Mitbrüdern im Kloster. Mit etwa 100 Jahren wurde er von Gott abberufen zwischen den Jahren 590 und 600. Seine Reliquien wurden 980 vor einem Normannenüberfall nach Ivoy übertragen. Zur zeit der französischen Revolution gingen sie verloren.
Der hl. Wulfilaich war nach eigener Aussage von seiner Geburt her Longobarde. Seine Eltern erzogen ihn im orthodoxen Glauben. Von Kindheit an hatte der hl. Wulfilaich eine glühende Verehrung für den hl. Martin von Tours, so das sich nichts mehr wünschte als einmal eine Wallfahrt zum Grab dieses berühmten Bischofs machen zu können. Noch als Jüngling verlies er schließlich seine Heimat und gelangte zunächst zum Kloster St. Yriex bei Limoges. Hier lernte er die Anfänge des geistlichen Lebenswandels unter dem hl. Abt Aredius, welcher ihn schließlich zu einem Besuch des hl. Martin nach Tours mitnahm. Weiter berichtet die Überlieferung, daß er mit dem Segen des hl. Bischofs Magnericus von Trier, welcher ihn auch zum Diakon weihte, in dem noch heidnischen Ardennengebiet als Einsiedler lebte. Auf einem Berg, direkt neben einer riesigen Dianastatue, erbaute er zu Ehren des hl. Martin ein Kloster und eine Kirche. Nach dem Vorbild der Klosterregel, wie sie vom hl. Martin befolgt wurde, d. h. der morgenländischen, bestand sein Tagesablauf aus Gebet und strengem Fasten, welches nur einmal am Tag spät abends gebrochen wurde. An den Sonn- und Feiertagen begab er sich hinaus zu der umliegenden Bevölkerung und predigte das Evangelium. In seinem glühenden Eifer für das Heil der Seelen entschloss sich der hl. Wulfilaich schließlich nach der Art der morgenländischen Säulensteher eine Säule errichten zu lassen, welche er weder Tag noch Nacht verlies und auch im Winter bewohnte. Später erzählte er auf die eindringlichsten Bitten seiner Schüler, daß ihm bei grimmiger Winterskälte die Nägel von den Zehen fielen, und die Eiszapfen an seinem Barte kerzenartig herunterhingen. Währenddessen genoß er nichts anderes als Brot, Wasser und Gemüse. Den Volksschaaren, die sich um ihn versammelten predigte er das Evangelium nun mit solchem Erfolg, daß sie das Dianastandbild und andere Götzenbilder in der Umgebung selbst zerstörten. Bald darauf erkrankte der Heilige infolge der Entbehrungen am ganzen Leibe an schmerzhaften Geschwüren, so daß er für kurze Zeit wieder im Kloster leben mußte. Als einziges Heilmittel benutzte er Lampadenöl vom Grab des hl. Martin, und wurde nach einem hierauf eingetretenen erquickenden Schlaf wieder so gesund, das er die Säule wieder besteigen konnte. Aber jetzt befahlen ihm die umliegenden Bischöfe dieselbe zu verlassen. Mit einer List wurde der hl. Wulfilaich gezwungen seine geliebte Säule zu verlassen welche dann in seiner Abwesenheit rasch abgetragen wurde. Darauf wohnte er bis zu seinem Ende gemeinsam mit seinen Mitbrüdern im Kloster. Mit etwa 100 Jahren wurde er von Gott abberufen zwischen den Jahren 590 und 600. Seine Reliquien wurden 980 vor einem Normannenüberfall nach Ivoy übertragen. Zur zeit der französischen Revolution gingen sie verloren.


==Textnachweis==
==Quelle==
Dieser Text stammt aus: "Orthodoxe Heiligenleben", Vorabdruck im Internet, S. 263. [http://www.orthodoxe-kirche.de/Literatur/Heiligenleben/FmpGoClick/db66.html#Heading318 Scan des Kapitels über den Hl. Wulfilaich]. Mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber.
Dieser Text stammt aus: "Orthodoxe Heiligenleben", Vorabdruck im Internet, S. 263. [http://www.orthodoxe-kirche.de/Literatur/Heiligenleben/FmpGoClick/db66.html#Heading318 Scan des Kapitels über den Hl. Wulfilaich]. Mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber.
[[Kategorie:Heilige]]
[[Kategorie:Heilige aus Deutschland]]
[[Kategorie:Heiliger (6. Jahrhundert)]]

Aktuelle Version vom 29. April 2021, 10:31 Uhr

Gedächtnis: 17. November

Der hl. Wulfilaich war nach eigener Aussage von seiner Geburt her Longobarde. Seine Eltern erzogen ihn im orthodoxen Glauben. Von Kindheit an hatte der hl. Wulfilaich eine glühende Verehrung für den hl. Martin von Tours, so das sich nichts mehr wünschte als einmal eine Wallfahrt zum Grab dieses berühmten Bischofs machen zu können. Noch als Jüngling verlies er schließlich seine Heimat und gelangte zunächst zum Kloster St. Yriex bei Limoges. Hier lernte er die Anfänge des geistlichen Lebenswandels unter dem hl. Abt Aredius, welcher ihn schließlich zu einem Besuch des hl. Martin nach Tours mitnahm. Weiter berichtet die Überlieferung, daß er mit dem Segen des hl. Bischofs Magnericus von Trier, welcher ihn auch zum Diakon weihte, in dem noch heidnischen Ardennengebiet als Einsiedler lebte. Auf einem Berg, direkt neben einer riesigen Dianastatue, erbaute er zu Ehren des hl. Martin ein Kloster und eine Kirche. Nach dem Vorbild der Klosterregel, wie sie vom hl. Martin befolgt wurde, d. h. der morgenländischen, bestand sein Tagesablauf aus Gebet und strengem Fasten, welches nur einmal am Tag spät abends gebrochen wurde. An den Sonn- und Feiertagen begab er sich hinaus zu der umliegenden Bevölkerung und predigte das Evangelium. In seinem glühenden Eifer für das Heil der Seelen entschloss sich der hl. Wulfilaich schließlich nach der Art der morgenländischen Säulensteher eine Säule errichten zu lassen, welche er weder Tag noch Nacht verlies und auch im Winter bewohnte. Später erzählte er auf die eindringlichsten Bitten seiner Schüler, daß ihm bei grimmiger Winterskälte die Nägel von den Zehen fielen, und die Eiszapfen an seinem Barte kerzenartig herunterhingen. Währenddessen genoß er nichts anderes als Brot, Wasser und Gemüse. Den Volksschaaren, die sich um ihn versammelten predigte er das Evangelium nun mit solchem Erfolg, daß sie das Dianastandbild und andere Götzenbilder in der Umgebung selbst zerstörten. Bald darauf erkrankte der Heilige infolge der Entbehrungen am ganzen Leibe an schmerzhaften Geschwüren, so daß er für kurze Zeit wieder im Kloster leben mußte. Als einziges Heilmittel benutzte er Lampadenöl vom Grab des hl. Martin, und wurde nach einem hierauf eingetretenen erquickenden Schlaf wieder so gesund, das er die Säule wieder besteigen konnte. Aber jetzt befahlen ihm die umliegenden Bischöfe dieselbe zu verlassen. Mit einer List wurde der hl. Wulfilaich gezwungen seine geliebte Säule zu verlassen welche dann in seiner Abwesenheit rasch abgetragen wurde. Darauf wohnte er bis zu seinem Ende gemeinsam mit seinen Mitbrüdern im Kloster. Mit etwa 100 Jahren wurde er von Gott abberufen zwischen den Jahren 590 und 600. Seine Reliquien wurden 980 vor einem Normannenüberfall nach Ivoy übertragen. Zur zeit der französischen Revolution gingen sie verloren.

Quelle

Dieser Text stammt aus: "Orthodoxe Heiligenleben", Vorabdruck im Internet, S. 263. Scan des Kapitels über den Hl. Wulfilaich. Mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber.