Alban von Mainz: Unterschied zwischen den Versionen
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Der heilige '''Alban von Mainz''' war ein Schüler des [[Bischof]]s Theonast von Namsia (der alte Name für die griechische Insel Naxos). | |||
Theonast war ein entschiedener Anhänger des Nicänums von 325 und begrüßte die Beschlüsse des [[Ökumenisches Konzil|zweiten Ökumenischen Konzil]] von Konstantinopel von 381 nach den langen Jahren der [[Arianismus|arianischen]] Gegenreaktion bis hin zu arianischen Kaisern, arianischen Patriarchen und einer arianisch gesinnten Verwaltung. | |||
Nach der [[Weihe|Priesterweihe]] des heiligen Alban begab sich Bischof Theonast mit ihm und dem Priester Ursus in den Westteil des damals noch ungeteilten römischen Reiches und half zunächst im heutigen Albanien und danach in der Provinz Africa bei der Bekämpfung des dort mittlerweile verwurzelten Arianismus. | |||
Im Jahre 394 reisten die drei zum heiligen Siricius, dem damaligen [[Bischof von Rom]], um sich nach einem weiteren Einsatzgebiet zu erkundigen. Damals stand die seit 386 erneuerte Basilika Sankt Paul vor den Mauern kurz vor der Weihe. Siricius hatte in seinem Gesichtsfeld aber keinen Bedarf mehr an Kämpfern gegen den Arianismus, weswegen er die drei nach Mailand weiterschickte. | |||
Mailand war zu diesem Zeitpunkt unmittelbar vor der Teilung des Römischen Reiches die weströmische Residenz. Bischof Theonast kam mit seinen beiden Priestern dort an, als Kaiser Theodosius I. bereits Gesamtkaiser des Reiches war, also ab dem September 394 (der Kaiser starb am 17. Januar 395 in Mailand). | Mailand war zu diesem Zeitpunkt unmittelbar vor der Teilung des Römischen Reiches die weströmische Residenz. Bischof Theonast kam mit seinen beiden Priestern dort an, als Kaiser Theodosius I. bereits Gesamtkaiser des Reiches war, also ab dem September 394 (der Kaiser starb am 17. Januar 395 in Mailand). | ||
Der bereits fünfundfünzigjahrige [[Ambrosius, Bischof von Mailand|Ambrosius von Mailand]] leitete das Erzbistum damals bereits zwanzig Jahre als ehemaliger römischer Präfekt sehr umsichtig und weltgewandt. Er schickte die drei über Gallien in das ferne Obergermanien (Germania superior) nach Mainz, wo sich der Arianismus unter den germanischsprachigen Christen besonders hartnäckig hielt, weil er die Liturgie in der Sprache der Germanen erlaubte. Es war ein Abschied für immer, da Ambrosius schon zwei Jahre darauf am 4. April 397 verstarb. | |||
Der bereits fünfundfünzigjahrige Ambrosius von Mailand leitete das Erzbistum damals bereits zwanzig Jahre als ehemaliger römischer Präfekt sehr umsichtig und weltgewandt. Er schickte die drei über Gallien in das ferne Obergermanien (Germania superior) nach Mainz, wo sich der Arianismus unter den germanischsprachigen Christen besonders hartnäckig hielt, weil er die Liturgie in der Sprache der Germanen erlaubte. Es war ein Abschied für immer, da Ambrosius schon zwei Jahre darauf am 4. April 397 verstarb. | |||
Auf dem Weg in den Norden verstarb unterwegs der Priester Ursus in Augusta (Vindelicorum), dem heutigen Augsburg. Bischof Theonast musste seine Missionsreise mit dem heiligen Alban allein fortsetzen. In Gallien, vor allem im Bereich Namur, war ein längerer Aufenthalt als geplant vonnöten. Hier wirkten die beiden mehrere Jahre. | Auf dem Weg in den Norden verstarb unterwegs der Priester Ursus in Augusta (Vindelicorum), dem heutigen Augsburg. Bischof Theonast musste seine Missionsreise mit dem heiligen Alban allein fortsetzen. In Gallien, vor allem im Bereich Namur, war ein längerer Aufenthalt als geplant vonnöten. Hier wirkten die beiden mehrere Jahre. | ||
Spätestens im Jahre 404 kamen sie dann nach Mogontiacum, dem heutigen Mainz. Dort setzte der Bischof Theonast kraft seiner Vollmacht den von der arianischen Mehrheit bereits abgesetzten Bischof von Mogontiacum Aureus wieder ein, der wegen seines Auftretens gegen die Arianer vertrieben worden war. | Spätestens im Jahre 404 kamen sie dann nach Mogontiacum, dem heutigen Mainz. Dort setzte der Bischof Theonast kraft seiner Vollmacht den von der arianischen Mehrheit bereits abgesetzten Bischof von Mogontiacum Aureus wieder ein, der wegen seines Auftretens gegen die Arianer vertrieben worden war. | ||
Zum Jahreswechsel 406/07 erfolgte der Rheinübergang starker germanischer Gruppen, welche auch Mainz verheerten. | |||
Anfang 407 wurde Bischof Aureus bei einem Angriff der Vandalen auf die Stadt erschlagen. Bei dem gleichen Angriff wurde auch Alban beim Gebet im Gartenfelde bei Mainz gefasst und enthauptet. Er hat dann noch seinen abgeschlagenen Kopf an die Stelle gebracht, an der er beigesetzt werden wollte. Theonast hat ihn laut zeitgenössischen Berichten in einem schönen Münster zu Mainz bestattet. | |||
== Literatur == | |||
* ''Das [[Synaxarion]] - die Leben der Heiligen der Orthodoxen Kirche. In 2 Bänden. Gestützt auf die 6-bändige Ausgabe des Hl. Klosters Simonos Petra. Zweiter Band. März bis August.'' Kloster des Hl. Johannes des Vorläufers, Chania (Kreta) 2006, ISBN 960-88698-0-3, S. 483. | |||
* [[Nikolaj Velimirović]]: ''Der Prolog von Ochrid.'' Verlag Johannes A. Wolf, Apelern 2009, ISBN 978-3-937912-04-2, S. 400. | |||
[[Category:Heilige]] | |||
[[Kategorie:Heilige aus Deutschland]] | |||
[[Kategorie:Heiliger (4. Jahrhundert)]] | |||
[[Kategorie:Heiliger (5. Jahrhundert)]] |
Aktuelle Version vom 21. April 2021, 15:57 Uhr
Gedächtnis: 21. Juni
Der heilige Alban von Mainz war ein Schüler des Bischofs Theonast von Namsia (der alte Name für die griechische Insel Naxos). Theonast war ein entschiedener Anhänger des Nicänums von 325 und begrüßte die Beschlüsse des zweiten Ökumenischen Konzil von Konstantinopel von 381 nach den langen Jahren der arianischen Gegenreaktion bis hin zu arianischen Kaisern, arianischen Patriarchen und einer arianisch gesinnten Verwaltung. Nach der Priesterweihe des heiligen Alban begab sich Bischof Theonast mit ihm und dem Priester Ursus in den Westteil des damals noch ungeteilten römischen Reiches und half zunächst im heutigen Albanien und danach in der Provinz Africa bei der Bekämpfung des dort mittlerweile verwurzelten Arianismus. Im Jahre 394 reisten die drei zum heiligen Siricius, dem damaligen Bischof von Rom, um sich nach einem weiteren Einsatzgebiet zu erkundigen. Damals stand die seit 386 erneuerte Basilika Sankt Paul vor den Mauern kurz vor der Weihe. Siricius hatte in seinem Gesichtsfeld aber keinen Bedarf mehr an Kämpfern gegen den Arianismus, weswegen er die drei nach Mailand weiterschickte. Mailand war zu diesem Zeitpunkt unmittelbar vor der Teilung des Römischen Reiches die weströmische Residenz. Bischof Theonast kam mit seinen beiden Priestern dort an, als Kaiser Theodosius I. bereits Gesamtkaiser des Reiches war, also ab dem September 394 (der Kaiser starb am 17. Januar 395 in Mailand). Der bereits fünfundfünzigjahrige Ambrosius von Mailand leitete das Erzbistum damals bereits zwanzig Jahre als ehemaliger römischer Präfekt sehr umsichtig und weltgewandt. Er schickte die drei über Gallien in das ferne Obergermanien (Germania superior) nach Mainz, wo sich der Arianismus unter den germanischsprachigen Christen besonders hartnäckig hielt, weil er die Liturgie in der Sprache der Germanen erlaubte. Es war ein Abschied für immer, da Ambrosius schon zwei Jahre darauf am 4. April 397 verstarb. Auf dem Weg in den Norden verstarb unterwegs der Priester Ursus in Augusta (Vindelicorum), dem heutigen Augsburg. Bischof Theonast musste seine Missionsreise mit dem heiligen Alban allein fortsetzen. In Gallien, vor allem im Bereich Namur, war ein längerer Aufenthalt als geplant vonnöten. Hier wirkten die beiden mehrere Jahre. Spätestens im Jahre 404 kamen sie dann nach Mogontiacum, dem heutigen Mainz. Dort setzte der Bischof Theonast kraft seiner Vollmacht den von der arianischen Mehrheit bereits abgesetzten Bischof von Mogontiacum Aureus wieder ein, der wegen seines Auftretens gegen die Arianer vertrieben worden war. Zum Jahreswechsel 406/07 erfolgte der Rheinübergang starker germanischer Gruppen, welche auch Mainz verheerten. Anfang 407 wurde Bischof Aureus bei einem Angriff der Vandalen auf die Stadt erschlagen. Bei dem gleichen Angriff wurde auch Alban beim Gebet im Gartenfelde bei Mainz gefasst und enthauptet. Er hat dann noch seinen abgeschlagenen Kopf an die Stelle gebracht, an der er beigesetzt werden wollte. Theonast hat ihn laut zeitgenössischen Berichten in einem schönen Münster zu Mainz bestattet.
Literatur
- Das Synaxarion - die Leben der Heiligen der Orthodoxen Kirche. In 2 Bänden. Gestützt auf die 6-bändige Ausgabe des Hl. Klosters Simonos Petra. Zweiter Band. März bis August. Kloster des Hl. Johannes des Vorläufers, Chania (Kreta) 2006, ISBN 960-88698-0-3, S. 483.
- Nikolaj Velimirović: Der Prolog von Ochrid. Verlag Johannes A. Wolf, Apelern 2009, ISBN 978-3-937912-04-2, S. 400.