Wunibald von Heidenheim

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Hl. Wunibald

Gedächtnis: 18. Dezember

Der hl. Abt Wunibald war der ältere Bruder des hl. Bischofs Willibaldus. Auf einer Wallfahrt ins Heilige Land musste er wegen zu großer körperlicher Schwäche in Rom zurückbleiben. Im Pauluskloster widmete er sich den Studien und den Übungen im christlichen Lebenswandel. Dabei legte er bald das Mönchsgelübde ab und begab sich danach wieder nach England, um Mitarbeiter für die Mission im noch heidnischen Germanien zu werben. Eine zeitlang besuchte er auch die Schule des hl. Gregor von Utrecht, der in dieser Zeit sein geistlicher Vater war. Bei einer Pilgerreise nach Rom erhielt er im Jahre 723 den Auftrag, mit seiner Bildung und Kenntnis in verschiedenen Berufen, dem hl. Bonifatius als Gehilfe bei seiner Missionsarbeit in Germanien zu dienen. Der hl. Bonifatius weihte ihn damals zum Priester. Zusammen mit dem hl. Sebaldus reiste der hl. Wunibald nach Germanien und predigte Großen und Kleinen unerschrocken Die Wahrheit, d.h. den Glauben an Jesus Christus. Er ermutigte seine Zuhörer einer Wallfahrt nach Rom und war selbst ein Beispiel strengster Askese. Er konnte es auch nicht ertragen, wenn er Mönche oder Priester unmäßig Wein trinken sah, und hielt sich deshalb nie lange in den Rheingegenden auf, sondern bevorzugte unerschlossene wilde Gegenden, für seinen Aufenthalt. Bei seiner Ankunft in Bayern erhielt er von Herzog Odilo das Gebiet Nordfeluse, das später zu Kremsmünster kam. Danach kam er nach Mainz und nach Thüringen. Unablässig las und meditierte er die Heilsbotschaft, las die Deutungen der hl. Väter und erwarb sich so großen Nutzen für sein Predigtamt. Viele Menschen wurden durch sein Wort zum Reich Gottes geführt. In Heidenheim erweiterte er das dortige Kloster, gab Anweisungen zur Urbarmachung des noch ganz unberührten Landes, vertrieb durch sein Gebet giftige Schlangen, welche in dieser Gegend hausten, und reutete die Unkräuter des Heidentums, welches hier noch üppig sproßte, gewissenhaft aus. Zusätzlich bemühte er sich, unter Einsetzung seines Lebens, um die Bekehrung, nur dem Namen nach christlicher Priester, die mehr der Hurerei und der Unmäßigkeit als dem Gottesdienst ergeben waren. Hierbei unterstützte ihn auch seine Schwester die hl. Walburga, sowohl als Äbtissin, als auch als Missionarin. Gleichzeitig zu Verkündigung des Evangeliums, zelebrierte der Heilige, wenn möglich täglich die Göttliche Liturgie, oder nahm zumindest an ihr Teil, und bemühte sich um Mildtätigkeit gegen die Armen und Notleidenden. Daneben erbaute viele Kirchen im ganzen Land, deren Namen allerdings nicht überliefert sind. So vermehrte er Tag für Tag den Schatz, des Hl. Geistes,den er von Gott bei seiner Taufe erhalten hatte, um spornte durch dieses Beispiel seine Umgebung zu ebensolchem Eifer an. Um das Jahr 758 besuchte das letzte Mal seine Freunde in Würzburg und in Fulda. Durch fortgesetzte Bußanstrengungen in seinen körperlichen Kräften aufgerieben, starb er nach herzlichen Ermahnungen seiner Mitbrüder am 18 Dezember des Jahres 763 im Alter von 60 Jahren, mit den Worten: "In Deine Hände befehle ich meinen Geist." Nach seinem Hinscheiden fingen die Glocken von selbst an zu läuten, die Kerzen entzündeten sich von selbst, und ein himmlischer Wohlgeruch erfüllte das ganze Haus. In der Klosterkirche wurde er in einem schon vorbereiteten ausgehauenen Steinsakrophag beigesetzt. 16 Jahre nach seinem Tod wurden seine wundertätigen Reliquien erhoben. Man fand seinen Leib unverwest. Bischof Liudgerus von Essen schrieb über den hl. Wunibald: "Was er in seinem Leben getan, hat er nach seinem Hinscheiden noch mehr durch Wunder bewiesen." Im Jahre 1358 kamen Reliquien des Heiligen nach Eichstätt. Im 16. Jahrhundert auch welche nach Scher in Franken um sie vor den Protestanten in Sicherheit zu bringen. Auch nach Furnes in Belgien wurden eine größere Menge Reliquien des hl. Wunibald übertragen.

Quelle

Dieser Text stammt aus: "Orthodoxe Heiligenleben", Vorabdruck im Internet, S. 326. Scan des Kapitels über den Hl. Wunibald. Mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber.

Gebete

Troparion (8. Ton)

Sohn des Königs Richard, Bruder des heiligen Willibald und der heiligen Walburga, der dienstbeflissenen Äbtissin, gemeinsam mit Bonifatius, dem Apostel Deutschlands, wirktest du für die Ausbreitung des orthodoxen Glaubens. Heiliger Wunibald, bewundernswerter Schüler des weisen Meisters, bitte den Herrn, mit uns gnädig zu sein!